FC Bayern: Neuzugang Stanway: Darum trage ich die Schweinsteiger-Nummer

Bayerns Stanway: Darum trage ich die Schweinsteiger-Nummer

Von Sarah Wieczorek & Florian Plettenberg

Im exklusiven Interview mit Sky spricht Bayerns Star-Neuzugang Georgia Stanway über ihren Wechsel an die Isar und ihre neue Rolle in München.

Georgia Stanway ...

… über die Gründe für ihren Wechsel zum FC Bayern:

"Ich habe sieben Jahre lang für Manchester City gespielt. Dort habe ich mich sehr wohl gefühlt, jetzt möchte ich mich aber weiterentwickeln und mich aus meiner Komfortzone bewegen. Es ist etwas völlig Neues für mich. Ich will eine neue Lebensweise und Kultur kennenlernen, Erfahrungen sammeln und einfach neue Dinge erleben. Ich wollte zu einem Team, das mich am meisten beeindruckt. Hier habe ich sofort ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Familie gespürt. Das ist etwas, was mir sehr wichtig ist, weil ich glaube, dass das eine gute Mannschaft ausmacht. Irgendetwas in mir wusste sofort, dass es der FC Bayern sein muss. (…) Die Geschichte des Vereins und die Menschen, die schon für den FC Bayern gespielt haben, das alles hat mich in den Bann gezogen und davon will ich ein Teil sein."

… auf die Frage, ob sie der Star-Transfer des Sommers ist:

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"Ich werde versuchen, dem Titel gerecht zu werden. Ich will auf und neben dem Spielfeld einfach ich selbst sein. Ich werde das, was ich mitbringe, in die Mannschaft und in das Spiel einbringen. Ich werde weiterhin hart an mir arbeiten. Wenn das zu Erfolg führt, dann ist das eben so. Aber mein einziger Fokus liegt auf der Mannschaft und darauf, ein paar Trophäen zu gewinnen."

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Bayern-Neuzugang Georgia Stanway spricht exklusiv im Sky Interview über ManCity-Coach Pep Guardiola.

… auf die Frage, ob sie bei ihrem Wechsel Ähnlichkeiten zum Transfer von Sadio Mane sieht:

"Möglicherweise, vielleicht ist es aber auch nur ein Schritt aus der Komfortzone. Ich habe mich immer gefragt, wie es wäre an einem anderen Ort zu sein und wie mir das wiederum helfen könnte, mein Spiel zu verbessern. Ich bin gerne in einer Situation, in der ich auf mich alleine gestellt bin. Aber gleichzeitig will ich in der Lage sein, großartige Menschen zu treffen und an einem besonderen Ort, wie diesem hier, zu sein."

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… über ihre Rolle auf dem Spielfeld:

"Am liebsten spiele ich auf einer Position, in der ich angreifen und verteidigen kann. Ich bin eine, die kämpft, nach vorne läuft, Tore schießt, aber auch gerne im hinteren Teil des Spielfelds agiert. Ich stehe auch gerne im Mittelpunkt des Spiels. Ich sehe mich selbst als Katalysator, der die Mentalität der Spieler ändern kann, indem ich sie angreife. Ich kann die Person sein, die Ruhe reinbringt, wenn es nötig ist. Ich denke, dass meine beste Position daher im Mittelfeld ist, dort kann ich so spielen, wie ich will, aber gleichzeitig auch die Drecksarbeit machen."

… auf die Frage, ob sie mit Trainer Julian Nagelsmann und weiteren Spielern des FC Bayern in Kontakt treten möchte:

"Das würde ich sehr gerne. Ich möchte mich mit so vielen Menschen wie möglich austauschen. Die Fans spielen für mich auch eine wichtige Rolle, mit ihnen möchte ich auch in Kontakt treten. Ich möchte viele Menschen sowohl auf persönlicher als auch auf fußballerischer Ebene kennenlernen. Die Zuschauerzahlen, die wir bei der Europameisterschaft erreicht haben, waren unglaublich. Wir müssen ein Prozent, zehn Prozent, so viel wir können, von den Einnahmen in die Liga investieren, um so der nächsten Generation zu helfen."

Image: Sarah Wieczorek (l.) und Florian Plettenberg (r.) interviewten Bayerns Neuzugang Georgia Stanway.

… über ihre Gesangseinlage vor der Mannschaft:

"Als ich den Raum betreten habe, hatte ich eigentlich nicht vor, Sweet Caroline zu singen. Aber alle haben mich dann dazu aufgefordert, fast angefeuert, und dann gab es nur noch eine Möglichkeit. Alle haben es aber sehr gut aufgenommen. Ich musste es einfach nach dieser Europameisterschaft singen. Alle haben auch mitgemacht, es war ein toller Moment. Es ist sogar auf Social Media viral gegangen, also war es das wert. Aber am Ende war natürlich alles nur ein Spaß."

… über ihre neue Rückennummer 31:

"Viele dachten, der Grund wäre Bastian Schweinsteiger. Aber nein, das ist nicht der Fall, ich wurde am 3. Januar geboren, deshalb habe ich mich für die Zahl entschieden. Ich wollte eine neue Rückennummer haben. In Manchester hatte ich die Zehn und die Zwölf, jetzt wollte ich etwas ganz Neues. Es ist für mich ein Neuanfang, hier möchte ich einfach ich selbst sein."

… über die Entwicklung des Frauenfußballs:

"Das Wichtigste sind für mich die Fans. Ich kann jetzt nicht genau sagen, wie der Prozess aussehen wird, aber die Förderung des Fußballs ist abhängig von uns. Wir müssen es schaffen, attraktiven Fußball zu spielen, den sich die Leute ansehen wollen. Wir müssen in der Lage sein, die Menschen dazu zu bringen, nicht nur zu einem Spiel zu kommen, sondern zu mehreren, und zwar Woche für Woche. Wir müssen dafür sorgen, dass sie sich eine Dauerkarte kaufen. Selbst wenn es keine Fans sind, müssen wir es schaffen, dass die Menschen den Frauenfußball und den Fußball im Allgemeinen unterstützen. Ich denke, das ist der wichtigste Punkt. Wir müssen versuchen, das Ganze so attraktiv wie möglich zu gestalten, damit die Leute auf den Zug aufspringen. (…) Wir sind nicht hier, um herumzualbern. Wir sind hier, um unseren Traum zu leben. Gleichzeitig wollen wir aber auch die Menschen inspirieren und sicherstellen, dass wir den größten Talent Pool für die nächste Generation schaffen."

… über den Gender-Pay-Gap im Fußball:

"Ich denke, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben. Es geht darum, dass alle Fußballspiele überall im Fernsehen zu sehen sind, dass die Fans in die Stadien kommen und dass kleine Mädchen und Jungs zu männlichen und weiblichen Vorbildern aufschauen. Ich halte es nicht für richtig, dass wir gleich bezahlt werden, weil wir noch nicht so weit sind. Für die Zukunft wäre es schön, aber es ist noch ein langer Weg bis dahin."

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… auf die Frage, ob die Europameisterschaft zur Entwicklung des Frauenfußballs beigetragen hat:

"Das war erst der Anfang. Es gibt noch so viel mehr zu tun. Wir haben nach jedem großen Turnier gesagt, dass dies erst der Anfang ist. Aber wir haben mit dieser Europameisterschaft das Leben, die Wahrnehmung und die Art und Weise, wie die Menschen über den Frauenfußball denken, verändert. Sie haben die Unterstützung gesehen, die wir in der Nationalmannschaft bekommen haben. Es ging einfach darum, dass die Leute Spaß am Fußball haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Es geht einfach darum, dass die Zuschauer daran teilhaben und unseren Stolz spüren. Das ist das Wichtigste für die Zukunft. Wir müssen versuchen, weiterhin davon zu leben, aber wir müssen sicherstellen, dass wir es so gestalten, dass es dem Publikum gefällt."

… über den EM-Torjubel von Chloe Kelly:

"Es war keine Überraschung für mich, weil es Chloe war. Es war ein historischer Moment, voll von unglaublichen Bildern, einfach ikonisch. Angesichts ihrer Verletzung ist das Verhalten von Chloe absolut nachvollziehbar. Nach ihrem Kreuzbandriss hat sie um ihren Platz im Kader gekämpft. Am Ende hat sie es geschafft. Chloe hat einen magischen Moment geschaffen, an den wir uns alle für den Rest unseres Lebens erinnern werden. (…) Allein die Tatsache, dass es so lange gedauert hat, bis wir so weit gekommen sind. Bis wir das Finale erreicht haben und den Pokal endlich in die Höhe stemmen konnten, ist so viel passiert. Das waren die längsten neun Wochen meines Lebens. Aber wir haben es geschafft. Ich habe jeden Tag hart trainiert und mich auf jedes Spiel konzentriert. Fünf Tage zwischen den Spielen fühlten sich wie eine Ewigkeit an. Ich denke, als der letzte Moment gekommen war, hatten wir uns jeden einzelnen Jubel absolut verdient."

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… über Trainer Pep Guardiola:

"Wir haben uns zwar nicht persönlich kennengelernt, aber er hat uns ab und zu auf dem Campus besucht und sich unser Training angesehen. Immer wenn die Männer etwas Neues eingeführt haben, wurde es von den Frauen übernommen. Seinen Spielstil haben wir auch angenommen. Ich mag die Art und Weise, wie er spielt und deshalb wollte ich auch zum FC Bayern. Die Mannschaft will immer mehr Ballbesitz, die Kontrolle über den Ball haben und das Spiel dirigieren."

Das Interview führten Sarah Wieczorek & Florian Plettenberg

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