Alphonso Davies ist der Shootingstar der Saison beim FC Bayern. Vor dem letzten Spieltag hat sich Sky Sport mit dem Youngster über seine bisherige Zeit beim deutschen Rekordmeister, seinen Mitspieler David Alaba, seinen Coach Hansi Flick und die Themen Social Media & Rassismus unterhalten.
Alphonso Davies über ...
... seinen Geschwindigkeitsrekord von 36,1 Kilometer pro Stunde: "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Bei der Geschwindigkeitsbegrenzung in Kanada würde ich auf jeden Fall ein Ticket bekommen. Ich bin sehr glücklich, dass ich den Rekord geschafft habe. Ich weiß gar nicht, wann und in welchem Spiel das passiert ist. Aber es ist passiert und ich bin froh über die Errungenschaft."
... seinen Spitznamen Road-Runner, den er von Thomas Müller bekommen hat: "Das ist ein ziemlich guter Spitzname. Mir gefällt er. Ich habe die Cartoons gesehen als ich jünger war. Ich wollte immer versuchen, wie der Road-Runner zu sein. So genannt zu werden ist schon gut, gerade von einem der besten Torjäger der Welt."
Davies: "Habe Menschen, die mich am Boden halten"
... seine steile Karriere beim FC Bayern: "Ich bin sehr dankbar für das, was ich bisher erreichen konnte. Ich versuche, dass es mir nicht zu sehr zu Kopf steigt. Ich habe Menschen, die mich am Boden halten. Natürlich siehst du all deine Erfolge und bist glücklich. Aber am Ende des Tages weißt du, dass du all das erreichst, weil du die harte Arbeit reinsteckst."
... seine Position: "Als ich am Anfang nach München gekommen bin, bin ich klar hierher gekommen, um auf dem Flügel zu spielen. Aber Dinge können sich ändern. Als linker Verteidiger auflaufen zu dürfen, ist toll. Besonders mit einem Typen wie David (Alaba, Anm. d. Red.) neben mir, einen Weltklasse-Linksverteidiger, der mir seine Wege erklärt, ist wirklich sehr interessant."
... die Entscheidung von Ex-Coach Niko Kovac, ihn als Linksverteidiger einzusetzen: "Das erste Mal, dass ich die Position gespielt habe, war gegen Union Berlin und dann wieder gegen Bochum. Es war seine Entscheidung, mich auf der Position spielen zu lassen."
Davies: Alaba "hat mir sehr geholfen"
... den Positionswechsel vom linken Flügel auf die Verteidigerposition: "Es war am Anfang echt eine Herausforderung. Ich bin als Offensivspieler nach München gekommen. Ich wollte natürlich nach vorne gehen, aber ich wusste auch, dass ich eine Verantwortung hinten hatte. Ich musste die Defensivrolle lernen und auch mehr über die Position selbst."
... die Unterstützung von Alaba: "Er hat mir sehr geholfen, als ich angefangen habe auf der Position zu spielen. Natürlich habe ich am Anfang mal meinen Gegenspieler oder meine Position verloren. Er war immer da, um mich wieder auf Position zu bringen."
Davies: "Wusste, dass ich zu einem guten Klub kommen würde"
... den Schritt von Kanada nach München: "Natürlich ist die Kultur eine andere. Die Sprache zu lernen und diese immer noch zu lernen, ist schwer. Von Kanada nach Deutschland zu kommen, ist ein großer Meilenstein in meiner Karriere, aber ich wusste auch, dass ich in eine gute Umgebung, zu einem guten Klub kommen würde. Ich hatte da keine Befürchtungen."
... seine Freundin, die in Paris bei PSG unter Vertrag steht: "Sie spielt in Paris - also nicht zu weit weg von hier. Wenn ich die Zeit habe, kann ich sie besuchen, sie ist sehr nah. Die meisten meiner Familie leben neun Stunden entfernt. Meine Freundin so nah zu haben, ist wirklich etwas Gutes."
... einen möglichen Wechsel seiner Freundin zum FC Bayern: "Ich weiß nicht, das ist nicht meine Entscheidung. Sie weiß natürlich, dass München ein gutes Team hat. Aber am Ende des Tages ist es ihre Entscheidung, ob sie hierher wechseln möchte oder nicht."
... seine aktiven Social-Media-Tätigkeiten: "In der Kabine bin ich - glaube ich - nicht der witzige Typ, das ist mehr Thomas (Müller, Anm. d. Red.). Er ist einfach der Typ, der beiläufig so viele witzige Dinge sagt."
Davies über Flick und seinen zweiten Meistertitel mit Bayern
... den Trainerwechsel von Kovac zu Hansi Flick: "Er (Flick, Anm. d. Red.) glaubte an mich. Er lässt mich jedes Spiel spielen und er sieht meine Qualitäten. Als junger Spieler redet er viel mit mir, gibt mir viele Ratschläge. Ich bin froh, dass er seinen Vertrag verlängert hat und wir mehr zusammen arbeiten können."
... seinen zweiten Meistertitel in Folge mit dem FC Bayern: "Das erste Mal als wir die Meisterschaft geholt haben, war aufregend. In meinem ersten Jahr haben wir die Bundesliga und den Pokal gewonnen. Wir hoffen, dass wir das dieses Jahr wieder schaffen können. Die Schale haben wir bereits sicher und wir haben das Pokal-Finale noch zu spielen. Wir hoffen auch diese Partie gewinnen zu können, es wäre ein gutes Ende für dieses Jahr."
... seinen steil ansteigenden Marktwert: "Das bedeutet mir viel. Es ist eine weitere Errungenschaft in meinem Leben. Als ich hergekommen bin, wollte ich nur Fußball spielen. Ich wollte eigentlich nur besser werden."
... das Champions-League-Finalturnier im August: "Die Champions League ist eine der größten Wettkämpfe weltweit. All diese tollen Teams an einem Ort versammelt zu haben, ist Wahnsinn. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Aufzuwachsen und die Champions League zu verfolgen und dann selbst Teil davon sein zu dürfen, die Hymne zu hören und die Atmosphäre zu spüren, gibt dir einfach dieses emotionale Gefühl."
... die Möglichkeit, die Königsklasse zu gewinnen: "Ja, wir haben ein tolles Team. Jeder hier ist fokussiert und bereit wieder in der Champions League zu spielen. Die Fokussierung ist da und wir freuen uns darauf."
Davies: "Meine Hautfarbe ist keine Waffe"
... seinen Weg vom Flüchtlingskind aus Ghana bis in den Profi-Fußball in Kanada und Deutschland: "Ich fühle mich gut. Ich bin froh, wenn meine Geschichte viele Menschen inspirieren kann. Eine Inspiration für Kinder sein zu können, ist schon ein Traum, der in Erfüllung geht. Ich habe als Kind auch zu anderen großen Spielern aufgeschaut und ihre Geschichten gehört. Dass ich eine Inspiration für eine andere Generation sein kann, ist wirklich toll."
... die Black Lives Matter-Bewegung: "Meine Hautfarbe ist keine Waffe. Wenn Leute mich sehen, sollten sie keine Angst haben auf mich zu zukommen und hallo zusagen. Alles andere zu denken, als ein menschliches Wesen, tut einfach sehr weh. Ich weiß nicht was ich sonst noch sagen soll. Es ist einfach ein sehr sensibles Thema, um darüber zu reden. Alles was ich sagen möchte ist, dass meine Hauptfarbe kein Verbrechen ist - es ist keine Waffe."
... über seine persönlichen Erfahrungen mit Rassismus: "Ich persönlich habe noch nicht viel Rassismus in meinem Leben erfahren. Ich bin dafür sehr dankbar. Wer das bereits erfahren musste, möchte ich nur sagen: Ich fühle mit euch und verstehe, was ihr durchmachen müsst."