FC Bayern News: Das große Missverständnis um Michael Cuisance

Missverständnis mit unerwartetem Ende? Cuisance vor Bayern-Abschied

Von Robin Schmidt

Image: Die Wege von Michael Cuisance und der FC Bayern werden sich wohl trennen.

Die Wege von Michael Cuisance und dem FC Bayern werden sich im Winter wohl trennen. Somit naht der Schlussstrich unter einem großen Missverständnis, das für beide Parteien ein unerwartetes Ende bereit halten könnte.

Im Sommer 2019 war Michael Cuisance noch voller Eifer. Er freue sich darauf, mit so großen Spielern wie Philippe Coutinho oder Robert Lewandowski trainieren zu dürfen, sagte er voller Bescheidenheit nach seinem völlig überraschenden Wechsel von Borussia Mönchengladbach an die Säbener Straße. Zweieinhalb Jahre später ist der Enthusiasmus in Ernüchterung umgeschlagen.

Trotz eines Vertrags bis 2024 steht der Abschied des Franzosen im Winter so gut wie fest. Nach Sky Informationen haben der FC Venedig und ZSKA Moskau ein Angebot für den Mittelfeldspieler abgegeben. Ein Wechsel zum Serie-A-Aufsteiger oder zum aktuellen Tabellen-Vierten nach Russland bedeuten für Cuisance zwei bis drei Stufen nach unten auf der Karriereleiter. Immerhin: Sein Selbstvertrauen würde nicht darunter leiden. Im Gegenteil.

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Cuisance bestätigt seinen Ex-Klub

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"Ich glaube immer noch fest daran, dass ich eine große Karriere machen kann", sagte er zuletzt im Gespräch mit der Bild. Dazu stehen ihm mit seinen 22 Jahren nach wie vor alle Türen offen, die größte Chance in seiner jungen Laufbahn hat er aber scheinbar leichtfertig vergeben.

Statt beim deutschen Rekordmeister als Top-Talent zu reifen, hat er sich dort innerhalb kürzester Zeit den Ruf als "Enfant terrible" und "Problem-Profi" eingehandelt - und seinen ehemaligen Arbeitgeber damit bestätigt. Schließlich hatten ihm sowohl Gladbachs Ex-Trainer Marco Rose als auch Sportdirektor Max Eberl nach dessen Wechsel ein schlechtes Verhalten vorgeworfen.

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Der Franzose war unzufrieden mit seinen Einsatzzeiten bei den Fohlen und hatte eine Stammplatzgarantie gefordert. "So ein Verhalten geht bei uns hier einfach auch nicht", betonte Rose, für den ein Transfer deshalb "unabdingbar" gewesen sei. Die Bayern ließen sich von den Querelen nicht abschrecken und sicherten sich für acht Millionen Euro die Dienste des hochveranlagten Mittelfeldspielers. Ein Investment, das sich nicht auszahlen sollte.

Cuisance steht sich selbst im Weg

Zwar sah Sportvorstand Hasan Salihamidzic seinerzeit "großes Potenzial", doch um die kritischen Worte vom Niederrhein zu entkräften, attestierte er Cuisance öffentlich auch eine "super Mentalität". An dieser mehrten sich peu a peu die Zweifel, ganz egal, ob die Trainer nun Niko Kovac, Hansi Flick oder Julian Nagelsmann hießen. Nach zweieinhalb Jahren lässt sich konstatieren: Die Berufsauffassung eines Michael Cuisance ist nicht Bayern-like.

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"Er ist mit Talent gesegnet, doch in puncto Mentalität, Arbeitseinstellung und Trainingsfleiß ist das einfach viel zu wenig", kritisiert Sky Reporter Torben Hoffmann, der fast jede Trainingseinheit an der Säbener Straße hautnah miterlebt, den Youngster. Mit seinen divenhaften Allüren steht sich Cuisance häufig zu sehr selbst im Weg.

Er erschien zu spät zu Besprechungen, dazu wurde ihm immer wieder eine zu laxe Trainings-Einstellung vorgeworfen. Zuletzt soll Cuisance beim Hinrunden-Abschluss gegen den VfL Wolfsburg (4:0) beleidigt sein Leibchen in Richtung von Nagelsmann geworfen haben.

FC Bayern eine Nummer zu groß für Cuisance

"Aus meiner Sicht wird das absolut falsch ausgelegt", behauptete er gegenüber der Bild. Er habe mit Nagelsmann "ein gutes Verhältnis, ich würde ihm gegenüber nie respektlos sein." Er habe sein Leibchen "nicht absichtlich in seine Richtung geworfen, um mich zu beschweren". Ob Absicht oder nicht, in München heißt es für Cuisance: Rien ne va plus. Nichts geht mehr.

In der Hinrunde kam er lediglich zu zwei Kurz-Einsätzen über insgesamt 56 Minuten, nur zehnmal stand er überhaupt im Kader. Hatte Rose damals den Eindruck, dass Gladbach Cuisance zu klein geworden sei, war der FC Bayern definitiv eine Hausnummer zu groß. Der ehemalige Junioren-Nationalspieler glaubt dennoch, dass er das Zeug dazu habe, regelmäßig bei einem Klub wie Bayern zu spielen. "Davon bin ich überzeugt, aber ich habe dazu selten Chancen bekommen."

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Happy End für alle Beteiligten?

Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Solch eine Chance müssen sich auch die talentiertesten Spieler zunächst hart arbeiten. Sollte Cuisance diese Lehre gezogen haben, dann war seine Zeit in der bayrischen Landeshauptstadt immerhin kein kompletter Reinfall. "Vielleicht muss ich einen Schritt zurück machen, um dann durchzustarten", sinnierte er zuletzt sogar.

Der FC Bayern wird ihm diesen Weg ermöglichen und dafür nach Sky Infos noch eine Ablöse von circa zehn Millionen Euro einstreichen. Eine stolze Summe für einen Spieler, der in zweieinhalb Jahren insgesamt nur 13 Mal zum Einsatz gekommen ist. Sollte der Transfer mit den genannten Parametern tatsächlich zustande kommen und Cuisance die richtigen Schlüsse ziehen, würde ein riesiges Missverständnis unerwartet enden - mit einem Happy End für alle Beteiligten.

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