Alphonso Davies spielt erstmals seit sechs Jahren wieder ein Fußballspiel in seiner Heimat Edmonton. Er freut sich auf die emotionale Rückkehr und will es endlich seinen Bayern-Kollegen zeigen.
Bayerns linkem Flitzer Alphonso Davies steht eine besondere Woche bevor. Der Kanadier, der vergangene Woche seinen 21. Geburtstag feierte, wurde mal wieder für die kanadische Nationalmannschaft berufen. Das besondere daran ist, dass die Nationalmannschaft ihre WM-Qualifikationsspiele gegen Mexiko und Costa Rica in Edmonton im Commonwealth Stadium absolviert, in Davies' Heimatstadt.
Davies vor "Homecoming-Spiel"
Wie er in einer Medienrunde mit kanadischen Reportern erklärte, sei es das erste Mal, dass er seit seinem Wechsel zu den Vancouver Whitecaps 2015 wieder ein Spiel in Edmonton bestreiten würde. "Für mich persönlich ist es wie ein Homecoming-Spiel", sagte Davies. "Seit ich Edmonton verlassen habe, ist es das erste Mal, dass ich dort trainieren und vor der Stadt spielen werde."
Das Stadion aber kennt er, wie er laut The Globe and Mail erklärte: "Das erste Mal, als ich dort war, habe ich mir den Grey Cup (Finale der Kanadische Football-Liga, Anm. d. Red.) angeschaut. Ich weiß nicht mehr, welches Jahr das war, aber es ist schon eine Weile her", sagte Davies, der sich, obwohl er kein Ticket besaß, irgendwie Zutritt verschaffte. "Ich war etwa fünf Minuten drin und bin dann gegangen, weil ich nach Hause musste. ... Es war nicht wirklich interessant für mich."
Davies' Eltern schauen zu
Doch nicht nur die Rückkehr wird für den 21-Jährigen emotional, sondern auch die Tatsache, dass seine Eltern vor Ort sein werden. Die haben ihren Sohn das letzte Mal vor drei Jahren für die Whitecaps auf kanadischem Boden spielen sehen. Eigentlich sollten sie schon im September gegen El Salvador in Toronto dabei sein, doch damals bremste Davies eine Verletzung aus.
In Edmonton werden in beiden Spielen je 40.000 Zuschauer erwartet. Kanada ist im Fußballfieber, auch wegen Davies, dem in jungen Jahren bereits erfolgreichsten kanadischen Fußballer der Geschichte. Aber auch die Nationalmannschaft performt derzeit und liegt ungeschlagen auf Rang drei der WM-Quali-Gruppe, der zur direkten Teilnahme in Katar 2022 berechtigt. Es wäre Kanadas erste Teilnahme an einer WM-Endrunde.
"Ich habe das Gefühl, dass einige Leute die Fußballkultur in Edmonton unterschätzen", sagte er. "Sie ist groß. Ich habe es bei der Frauen-WM (2015, Anm. d. Red.) am eigenen Leib erfahren und gesehen, wie das Stadion zum Leben erwachte, und ich freue mich darauf, es wieder zu sehen."
Bayern-Kollegen machen Witze - Davies will es ihnen beweisen
Wie die Fußball-Stimmung in Edmonton, scheint auch der kanadische Fußball generell unterschätzt zu werden. Davies möchte seinen Kollegen beim FC Bayern beweisen, dass auch sein Land das Zeug dazu hat, an einer WM-Endrunde teilzunehmen. Thomas Müller, Manuel Neuer oder Benjamin Pavard, sie alle haben sogar schon den WM-Titel in der Tasche - für Davies ist die Endrunde überhaupt schon ein Traum.
"Es ist schon komisch, denn all diese Jungs spielen für große europäische Länder, sie nehmen an all diesen verschiedenen Turnieren teil", sagte Davies. "Es ist manchmal hart, wenn sie Witze machen - ich verstehe, dass es Witze sind -, aber manchmal nehme ich es persönlich."
Spätestens 2026 ist Kanada erstmals dabei
Seinen Mitspielern will er es nun zeigen: "Jedes Mal, wenn ich nach Hause zurückkehre, möchte ich ihnen beweisen, dass wir mit jedem Spiel besser und besser werden. Für mich ist es das Ziel, es zu einer Weltmeisterschaft zu schaffen und hoffentlich einigen meiner Teamkollegen bei der Weltmeisterschaft zu begegnen und ihnen zu zeigen, dass wir auch hier mit euch mithalten können."
Wenn es mit Katar nicht klappt, dann aber 2026, wenn die USA, Kanada und Mexiko die WM zusammen austragen und Davies' Heimatstadt Edmonton aller Voraussicht nach Austragungsort einiger Spiele sein wird. "Dass WM-Spiele in Edmonton stattfinden, bringt mich schon jetzt zum Lächeln. Das ist eine große Sache, nicht nur für die aktuelle Generation, sondern gerade für die zukünftige Generation."
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