Der FC Bayern hat in einem offiziellen Statement verlauten lassen, dass der Klub die Vorgehensweise von Noch-Trainer Hansi Flick missbillige. Öl ins Feuer gegossen - findet Sky Reporter Uli Köhler. Ein Kommentar.
Der FCB missbilligt also das Statement von Hansi Flick. Wenn in der hohen Politik von Missbilligung gesprochen wird, dann ist der nächste Schritt, dass US-Präsident Biden seinen Botschafter aus Moskau abzieht.
Öl ins Feuer zu gießen ist aber möglicherweise nicht gerade zukunftsweisend. Die Geschichte ist zerfahren. Hansi Flick hatte offenbar das Gefühl, dass sein Antrag auf Vertragsauflösung nur eine geringe Geheimhaltungszeit hat. Die Bosse wollten bis nach dem Mainz-Spiel warten, aber das hätte nie geklappt.
Flick traut der Bayern-Geheimhaltung nicht
Aufgrund des "Flurfunks" beim FCB hatte sich Hansi Flick entschieden, die Mannschaft sofort zu informieren und dann die Öffentlichkeit. Ein weiterer Beweis dafür, dass er der ganzen Geschichte mit der Geheimhaltung nicht traute. Er wollte die Deutungshoheit und seine Mannschaft selbst informieren. Aktive Kommunikation also.
Dass er seine Chefs darüber nicht - zumindest kurzfristig - informiert hat, war sicherlich nicht der geschickteste Schachzug. Auf der anderen Seite ist der FC Bayern nicht als Institution der Verschwiegenheit bekannt.
Die Bayern brauchen unbedingt eine vernünftige Einigung
Hansi Flick punktet damit, dass er nicht nur erfolgreich ist, sondern dass alle Fans ihm glauben. Er ist authentisch und versprüht die Aura eines unglaublich liebenswerten Menschen. Dazu ist er ein grandioser Trainer, den die Mannschaft liebt und hat zusätzlich die Champions-League-Trophäe nach München geholt.
Kein Fan kann verstehen, warum der FC Bayern Hansi Flick vergrault. Soweit hätte es gar nicht kommen dürfen.
Die Chefs beim FCB haben die Brisanz des Konflikts mit Hasan Salihamidzic unterschätzt. Die Bayern haben damit bei ihrer Fanbasis einen großen Image-Schaden in Kauf genommen, der darf nicht größer werden. Deshalb ist eine vernünftige Einigung auch für den Klub wichtiger denn je.