Robert Lewandowski beseitigt im Achtelfinale der Champions League in eindrucksvoller Manier einen Makel, der lange an ihm hing. Bayerns gut geölte Tormaschine ist bereit wie nie für den Showdown gegen Lionel Messi.
Vorlage, Vorlage, Tor, Tor, Vorlage, Vorlage, Tor. Was für manche Offensivspieler der Ertrag einer ganzen Saison ist, ist für Robert Lewandowski die Bilanz aus den beiden Achtelfinal-Spielen gegen den FC Chelsea. Der polnische Superstar war gegen die Blues an allen sieben Toren direkt beteiligt und bestätigte einmal mehr, dass er sich in der besten Phase seiner Karriere befindet.
Der 31-Jährige hat seine Klasse und Qualitäten schon des Öfteren nachgewiesen, doch in der aktuellen Form überrascht er selbst seine Mitspieler. "Das ist schon ein Phänomen. Im Training wollte ich ihn schon ansprechen, warum er nicht läuft. Er sagte: 'Warte mal Samstag ab!' Und dann liefert er so ein Spiel ab", zeigte sich Leon Goretzka beeindruckt am Sky Mikro.
Lothar Matthäus adelt Robert Lewandowski
Von den Experten immer wieder als einer der komplettesten Stürmer gepriesen, bezeichnete ihn Hansi Flick bereits Ende November als "besten Stürmer der Welt". Doch erst in dieser Saison ist er peu à peu aus dem Schatten des übermächtigen Duos Cristiano Ronaldo und Lionel Messi hervorgetreten.
Gegen Chelsea entledigte er sich auch endlich des Makels, in den großen K.o.-Spielen unterzutauchen und nicht zu treffen. Mit 13 Toren führt er die Torjägerliste der Champions League souverän an, weder der bereits mit Juventus ausgeschiedene Ronaldo (vier Tore) noch Messi (drei) können ihm folgen.
Im gewohnten Modus mit Hin- und Rückspiel wäre sogar Ronaldos Rekord von 17 Toren in greifbarer Nähe. Und auch beim abgesagten Ballon d'Or hätte er sich wohl erstmals berechtigte Hoffnungen machen dürfen. Nun hat er auf dem Platz im direkten Duell die Möglichkeit der Welt zu zeigen, dass er und nicht Messi das "Nonplusultra im Weltfußball" ist, wie es Sky Experte Lothar Matthäus formulierte.
Ronaldo-Rekord uninteressant für Lewandowski
Die Jagd nach persönlichen Auszeichnungen und Bestmarken spielt für Lewandowski aber nur eine Nebenrolle.
"Das ist kein Ziel", sagte er angesprochen auf den Ronaldo-Rekord. Stattdessen steht beim Angreifer der Teamgedanke an erster Stelle: "Wir müssen als Mannschaft zeigen, dass wir besser sind, dass wir ins Halbfinale wollen. Es ist nur ein Spiel und die bessere Mannschaft wird ins Halbfinale einziehen."
Klar ist aber auch, dass große Spiele durch große Spieler entschieden werden. Zu dieser Kategorie zählt Messi zweifelsohne - trotz einer Körpergröße von nur 1,70 Meter. Bei den Katalanen ruhen vor dem Duell mit dem deutschen Rekordmeister mal wieder alle Hoffnungen auf den Superstar, der sich beim 3:1 gegen den SSC Neapel in Gala-Form präsentierte.
Leichte Sorge um Messis Wade
Vor allem sein traumhaftes Solo, als er mehrere Gegenspieler umdribbelte und den Ball im Fallen noch ins lange Eck zirkelte, war eine Demonstration seiner Klasse. "Ein Wahnsinns-Tor von einem anderen Planeten", titelte die spanische Sporttageszeitung AS. Etwas Sorge bereitet nur seine Wade. Nach einem Foul von Kalidou Koulibaly verzichtete er wegen zu großer Schmerzen sogar auf die Ausführung des folgenden Elfmeters.
Quique Setien geht aber davon aus, dass er gegen Bayern auf den Argentinier setzen kann. "Wir müssen ihn behandeln, aber ich glaube nicht, dass es ein Problem gibt", sagte der Barca-Trainer. Messi selbst zeigt sich ebenfalls optimistisch. "Wir sehen uns in Lissabon", ließ er über die sozialen Netzwerke verlauten.
Dem besonderen Duell der Ausnahmekönner dürfte damit nichts im Wege stehen.
Das Viertelfinale zwischen dem FC Barcelona und dem FC Bayern gibt's am Freitag um 21 Uhr live und exklusiv auf Sky! Alle Infos zur Übertragung auf Sky gibt es hier.