Robert Lewandowski ebnet mit seinem Hattrick gegen Stuttgart einmal mehr den Weg zum Bayern-Sieg. Der Pole lässt mit seiner Torquote an Messi & CR7 in besten LaLiga-Zeiten erinnern. Trifft der Weltfußballer weiter, bricht er zudem bald Gerd Müllers "ewigen" Rekord.
Es schien zunächst alles andere als gut los zugehen für den FC Bayern München: Mit einer mutigen Anfangsphase des VfB Stuttgart sowie der Roten Karte Alphonso Davies in der zwölften Spielminute sah es nicht gerade nach einem Münchner Kantersieg aus. Und dann fehlte auch noch Leader Joshua Kimmich wegen einer Erkältung.
Für den FCB in diesen Zeiten alles kein Problem. Die Bayern schüttelten sich kurz, zündeten ihren Turbo und entschieden den Südgipfel in rund 20 Minuten klar mit 4:0 für sich. Erneuter Matchwinner: Robert Lewandowski.
Nur noch fünf Tore bis zum "ewigen" Rekord
Mit seinen Saisontoren Nummer 33, 34 und 35 traf der Mittelstürmer bereits zum 271. Mal in der Bundesliga - lediglich Gerd Müller (365 Tore) steht in der ewigen Torjägerliste noch vor dem 32-Jährigen. Nicht nur bei diesem Rekord sitzt Lewy dem "Bomber der Nation" im Nacken: Sollte Lewandowski in dieser BL-Spielrunde weitere fünf Treffer markieren, so wird der Goalgetter Müllers "ewigen" Rekord (40 Tore in einer Saison) einstellen.
An diesen Rekord denkt der Ex-Dortmunder nach eigenen Aussagen jedoch noch nicht. So sagt der Rechtsfuß nach Abpfiff am Sky Mikro: "In diesem Moment denke ich von Spiel zu Spiel." Über die Chance, Geschichte zu schreiben, wolle der Nationalspieler "nicht viel nachdenken." Dass es ihm gelang, Klaus Fischer (268 Tore) in der ewigen Torschützenliste zu überholen, mache ihn dennoch "sehr stolz."
Doch wie schafft es der Torjäger, immer wieder einen drauf zu setzen? Für den Angreifer selbst spielt die Mentalität eine elementare Rolle: "Es ist eine große Challenge für den Kopf, immer bereit und immer hungrig auf die Tore zu sein." Wichtig sei außerdem, bei jedem einzelnen Spiel "immer zu versuchen, alles zu geben."
Trotz seiner sensationellen Form warnt die Bayern-Tormaschine vor den kommenden Wochen: "Ich weiß, dass jetzt die Belastung mit einem Spiel alle drei Tage kommen wird und in der Champions League musst du die Top-Form auch halten."
Hamann: Stürmer "unfassbar schwer in Worte zu fassen"
Dass der Stürmer mit einem perfekten Hattrick (Tor mit rechts, links und dem Kopf) sein Team zum Sieg führte, bestätigt Sky Experte Didi Hamann in seiner Meinung bezüglich des Ausnahme-Profis. Für den 47-Jährigen seien die Leistungen des achtfachen deutschen Meisters "unfassbar schwer in Worte zu fassen" und zusammengefasst reiner "Wahnsinn".
Ähnlicher Meinung ist VfB-Sportdirektor Sven Mislintat. Der 48-Jährige kennt Lewandowski aus gemeinsamen BVB-Zeiten. 2010 holte der ehemalige Scout der schwarz-gelben den damals 21-Jährigen vom polnischen Erstligisten Lech Posen zu Borussia Dortmund.
Dem erfahrenen Spielerbeobachter imponiert besonders Lewandowskis Kopfballtor zum 3:0. "Das ist einfach absolute Weltklasse und er steht nicht umsonst da, wo er steht", beschreibt Mislintat am Sky Mikrofon.
Zur Spielszene: Bayerns Nummer neun stand nach einer blitzsauberen Flanke von Thomas Müller goldrichtig, stieg sehenswert in die Luft und köpfte das Spielgerät unhaltbar ins gegnerische Tor.
Mislintat sieht "eine coole Karriere"
Abschließend hat der Stuttgarter Manager trotz der Niederlage warme Worte für seinen ehemaligen Schützling übrig: "Auf der anderen Seite ist es natürlich eine coole Karriere und schön, dass wir die mit Borussia Dortmund damals anschieben konnten."
Mit pflichtspielübergreifend 42 Toren in 36 Spielen erinnert der Knipser in dieser Saison stark an Lionel Messi und Cristiano Ronaldo zu ihren besten LaLiga-Zeiten. Nicht ohne Grund setzte sich der FCB-Star bei der Weltfußballerwahl 2020 gegen die beiden Megastars durch und grüßt nun selbst von der Weltspitze.
Nach der Länderspielpause erwartet den Rekordmeister den Tabellenzweiten RB Leipzig zum tipico Topspiel der Woche (Samstag, 3. April ab 17:30 Uhr live auf Sky Sport Bundesliga 1).
Dann hat zum einen Lewandowski die Chance, seine Rekordjagd fortzuführen und zum anderen kann der FCB bestätigen, warum sie derzeit das Nonplusultra des deutschen Fußballs sind.