Marcel Sabitzer hat den Durchbruch beim FC Bayern bislang noch nicht geschafft. Doch ausgerechnet im Topspiel der Bayern gegen seinen ehemaligen Klub RB Leipzig (Sa., ab 17.30 Uhr live auf Sky) könnte die Stunde des Österreichers schlagen.
Als Marcel Sabitzer Mitte September im Spiel bei RB Leipzig sein Debüt für den FC Bayern feierte, sollte es der Startschuss in einen erfolgreichen neuen Karriereabschnitt werden.
Doch der Österreicher, der den Wechsel nach München als die "Erfüllung eines Kindheitstraums" bezeichnete, ist aktuell von Traumfußball weit entfernt. Sabitzers Geschichte beim deutschen Rekordmeister ist bislang kein Märchen, eher ein Rätsel ohne Lösung. Ein Deja-vu könnte nun dafür sorgen, dass der Mittelfeldspieler neuen Schwung bekommt.
"Hinrunde nicht optimal gelaufen"
"Die Hinrunde ist nicht optimal gelaufen", weiß auch Bayern-Trainer Julian Nagelsmann über Sabitzer zu berichten, den er schon in Leipzig kennen- und schätzen lernte. Was in Sachsen so gut funktioniert hatte, passt in Bayern noch überhaupt nicht. Während beim Trainer fast jeder Handgriff sitzt und viele von ihm schwärmen, hat sich der Spieler in München noch nicht zurechtgefunden.
16 Pflichtspiele hat der 27-Jährige für den Tabellenführer der Bundesliga absolviert. Es waren überwiegend Kurzeinsätze. Bezeichnend, dass er bei seinem bislang einzigen Spiel über 90 Minuten als Linksverteidiger ran musste - als die corona-geschwächten Bayern zum Rückrundenauftakt gegen Borussia Mönchengladbach verloren.
Unsichere Auftritte
Sabitzer wirkt bei seinen Auftritten unsicher, macht Fehler, wie den in der Champions League Anfang November, als er gegen Benfica mit einem Fehlpass ein Gegentor einleitete oder wenige Wochen später bei der Niederlage in Augsburg, als er sich vor einem Gegentreffer einen Ballverlust leistete. Dazu stellt sich die Frage: Wohin mit Sabitzer?
In Leipzig spielte er zuletzt oft im zentralen Mittelfeld. Dort ist die Konkurrenz bei den Bayern enorm. Normalerweise sind Joshua Kimmich und Leon Goretzka dort gesetzt. Doch selbst jetzt, da Goretzka verletzt ausfällt, kommt Sabitzer nur wenig zum Zug. Nagelsmann baut eher auf Corentin Tolisso, Marc Roca oder auch Jamal Musiala als zweiten Sechser neben Kimmich. Während sich die interne Konkurrenz in den Fokus spielen konnte, bremste Sabitzer eine Verletzung von Ende November bis Mitte Dezember aus.
Sabitzer in Leipzig oft als Rechtsaußen
Der Österreicher könnte aber auch eine andere Positionen bekleiden. Er ist vielseitig einsetzbar. Während seiner Zeit in Leipzig spielte er am häufigsten als Rechtsaußen (90 Einsätze), 44-mal wurde er im zentralen Mittelfeld eingesetzt, 31-mal als hängende Spitze und 30-mal als offensiver Mittelfeldspieler. Bei den Bayern hat er seinen Platz noch nicht gefunden. Und seine Leistungen rufen Kritiker auf den Plan.
Rummenigge stellt "Luxustransfer" infrage
Sogar der ehemalige Bayern-Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge stellte die Verpflichtung des Österreichers zuletzt infrage. "Ich finde, aus heutiger Sicht war das ein Luxustransfer, der nicht wenig Geld gekostet hat und eigentlich die Mannschaft oder den Kader nicht verbessert hat, wie man sich es vielleicht gewünscht hat", meinte Rummenigge zu Beginn der Woche im Sky Interview.
Berater reagiert: "Wird einen neuen Sabitzer sehen"
Sabitzers Berater Roger Wittmann reagierte bei Sky auf die Aussage von Rummenigge zu seinem Schützling.
"Wenn man die Leistung von ihm in Leipzig beurteilt und heute den FC Bayern sieht, glaube ich schon, dass er viel, viel Luft nach oben hat." Wittmann ist aber davon überzeugt, dass sein Spieler jetzt durchstartet. "Ich glaube, dass man jetzt nach der Vorbereitung einen neuen Sabitzer sehen wird."
Neue Chance gegen Leipzig?
Der Österreicher macht Fortschritte. Das bestätigte Nagelsmann am Donnerstag. Der Chefcoach attestierte dem Mittelfeldspieler gute Trainingsleistungen. "Er hat die letzten zwei Wochen finde ich sehr, sehr gut trainiert, viel, viel besser als die Wochen davor. Er rückt jetzt immer näher ran und entwickelt sich jetzt zu einer sehr guten Kadergröße, was wir uns auch versprochen haben."
STIMMT AB!
Es deutete vieles darauf hin, dass Sabitzer nun also ausgerechnet wieder gegen Leipzig eine neue Chance bekommen könnte (hier geht es zu den voraussichtlichen Aufstellungen des 21. Spieltags).
Nach Sky Informationen könnte der 27-Jährige gegen die Roten Bullen neben Joshua Kimmich auf der Doppel-Sechs beginnen. Möglicherweise sorgt die Duplizität der Ereignisse für den erhofften Restart für den "neuen Sabitzer", der seinen Kindheitstraum dann endlich mit Leben füllen könnte.
Mehr zum Autor Thomas Goldmann
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