Spitzenreiter Bayern München muss nach dem 4:1 (0:0) im Bundesliga-Spitzenspiel beim SC Freiburg wegen eines ungewöhnlichen Fauxpas um die drei Punkte bangen.
Da nach den Einwechslungen von Niklas Süle und Marcel Sabitzer in der 86. Minute zunächst lediglich ein Spieler das Feld verließ, standen die Bayern für einige Sekunden mit zwölf Mann auf dem Feld. Referee Christian Dingert unterbrach daraufhin die Partie, nach minutenlangen Diskussionen setzte er sie mit einem Schiedsrichterball fort.
Schiedsrichter erklärt, wie es zu der Szene kam
Nach der Partie erklärte der Unparteiische, wie es zu der Szene kam: "Es war eine total konfuse Situation, weil es zum Doppelwechsel bei Bayern München kam und es wurde von Bayern zunächst eine falsche Nummer angezeigt. Deswegen hat sich der Spieler Coman mit der Nummer elf nicht angesprochen gefühlt", so Dingert exklusiv bei Sky Sport.
Und weiter: "Der vierte Offizielle hat es verpasst, dass der Spieler das Spielfeld verlassen hat. Deshalb war kurzzeitig ein zwölfter Spieler auf dem Feld, was natürlich nicht sein darf. Wir haben das auch relativ schnell bemerkt und entsprechend wurde das Spiel unterbrochen.
Droht Bayern ein Nachspiel? Feuerherdt & Hamann uneins
Droht den Münchnern nun ein Nachspiel? Sky Schiedsrichter-Experte Alex Feuerherdt geht nicht davon aus, dass es soweit kommt: "Das kann ich mir nicht vorstellen. Die Frage ist: Ist in den Sekunden etwas passiert, was Einfluss auf das Spiel gehabt hätte? Das ist nicht der Fall gewesen. Wäre in der Zeit ein Tor für die Bayern gefallen, hätte man gesagt, dass eine zusätzliche Person auf dem Spielfeld wäre und das Tor hätte nicht zählen dürfen. Das ist aber nicht passiert. Man kann darüber diskutieren, ob Sabitzer oder Coman als überzähliger Spieler eine Gelbe Karte hätte sehen müssen. Mit weitergehenden Konsequenzen würde ich nicht rechnen."
VOTING: Sollte der Wechsel-Fehler ein Nachspiel haben?
Sky Experte Didi Hamann sieht das allerdings anders: "Das ist ein Regelverstoß. Wenn ein Spieler aufs Feld geht, hat einer herunterzugehen. Es spielt keine Rolle, ob die Bayern 20 Sekunden oder fünf Minuten zu zwölft spielen. Der Schiedsrichter kann nichts anderes machen, als das Spiel dann weiterlaufen zu lassen. Den Rest muss das DFB-Sportgericht möglicherweise entscheiden. Es steht für mich außer Frage, dass das geahndet werden muss."
SID / Sky Sport