Napoli-Angreifer Victor Osimhen sorgt national wie international für Furore und hat längst das Interesse zahlreicher Topklubs auf sich gezogen. Wäre er auch eine Option für den FC Bayern? Sky Sport analysiert.
Es läuft die zweite Minute der Nachspielzeit, als Osimhen nach einer Flanke von Matteo Politano hochsteigt, den Ball eiskalt einnickt und Frankfurts Resthoffnungen auf ein Weiterkommen endgültig zunichtemacht. Am Ende setzte sich Neapel im Rückspiel mit 3:0 durch, zog letztendlich souverän in das Viertelfinale der Königsklasse ein.
Osimhen setzte seinen eindrucksvollen Lauf fort, avancierte gegen die SGE mit drei Toren in zwei Spielen zum Matchwinner. "Ich bin heute zu 100 Prozent zufrieden. Wir haben heute eine top, top Leistung gezeigt. Jeder gibt bei uns 100 Prozent. Alle haben eine Rolle und kennen sie", sagte der Offensivstar via Hessenschau und zeigte sich angriffslustig: "Wir wollen so viele Titel holen wie möglich."
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Abgang zeichnet sich ab, vier Klubs werben intensiv um Osimhen
Insgesamt kommt der Nigerianer, der 2020 für stolze 75 Millionen Euro vom OSC Lille gekommen ist, wettbewerbsübergreifend auf 28 Torbeteiligungen (23 Tore) in 28 Einsätzen. Leistungen, die natürlich auch bei den internationalen Top-Klubs angekommen sind. Zwar läuft Osimhens Vertrag bei den Erben von Diego Armando Maradona noch bis 2025, dennoch zeichnet sich ein Abgang des Superstürmers im Sommer ab.
"Osimhen will den nächsten Schritt machen, Osimhen liefert", sagte Sky Reporter und Transfer-Experte Florian Plettenberg auf Sky Sport News. Nach Sky Informationen zählen vier Klubs zum engen Kandidatenkreis, darunter der FC Chelsea, die Manchester-Klubs City und United sowie Paris Saint-Germain.
Hamann adelt Napoli-Star
Auch Sky Experte Didi Hamann zeigte sich nach Osimhens Gala-Vorstellung gegen die SGE begeistert: "Er hat ja alles, was ein guter Stürmer braucht", betonte er bei Sky Austria und sprach gleichzeitig eine Empfehlung für den FC Bayern aus: "Da gibt es die Diskussion 'sollen wir Kane holen oder nicht' - ja, der Osimhen ist in einer anderen Liga."
Kane sei zwar ein hervorragender Stürmer, aber besser als die Napoli-Lebensversicherung gehe fast nicht. "Der köpft die Tore, ist pfeilschnell, hat einen super Abschluss, ist clever, hat ein gutes Dribbling - er ist der komplette Stürmer", schwärmte Hamann über den "momentan besten Stürmer Europas".
Osimhen und der FC Bayern - passt das?
Natürlich sind Osimhens Leistungen auch bei den Bayern angekommen. "Sie müssen und haben sich auch mit ihm beschäftigt", weiß Plettenberg und erläutert das Meinungsbild der Münchner: "Richtig interessant, aber der braucht Platz." Dies sei ein Attribut, weshalb der Rekordmeister beispielsweise auch von einer Verpflichtung von Marcus Thuram oder Randal Kolo Muani Abstand genommen hat.
"Die Bayern sind eine Ballbesitzmannschaft, sie kombinieren sich teilweise bis in den Strafraum und brauchen vielleicht auch diesen klassischen Choupo-Moting", erläuterte Plettenberg. "Deshalb funktioniert er aktuell auch so gut. Der muss das Bein hinhalten, der hat nicht viel Wendekreis."
Osimhen wird dagegen gefährlich, wenn er aus der Tiefe kommt und seine Schnelligkeit ausspielen kann. "Hätte er diesen Umschaltplatz auch bei den Bayern?", hinterfragt der Transfer-Experte. Und weiter: "Den hat er bei Neapel, deshalb funktioniert er so gut." Die Bayern haben jedoch eine andere Philosophie: Kombinations- statt Umschaltspiel.
Die Elf von Trainer Julian Nagelsmann versucht, spielerische Lösungen zu finden und über die Außen den Mittelstürmer im Zentrum zu bedienen. Das ist sicherlich nicht die Lieblingsrolle des pfeilschnellen Angreifers. Schon in dieser Hinsicht wären Osimhen und der FC Bayern kein "Perfect Match".
Größter Faktor: Osimhen ist zu teuer
"Die wichtigste Komponente: Er ist für die Bayern einfach nicht finanzierbar", sagte Plettenberg über den wechselwilligen Stürmer. "Das wird ein riesengroßes Gesamtpaket." Osimhen, der bereits 2017/18 in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg gespielt hat, wird folglich weit über 100 Millionen Euro Ablöse kosten. Dazu kommt ein fürstliches Gehaltspaket. "Deshalb nehmen die Bayern davon aktuell eher Abstand", schätzte Plettenberg ein, wenngleich Ehrenpräsident Uli Hoeneß zuletzt exklusiv bei Sky die Tür für einen 100-Millionen-Transfer geöffnet hatte.
Osimhen hat bereits Einblicke in seine Zukunftsplanung gegeben: "Ich bin einer der Top-Ligen der Welt, der Serie A. Doch natürlich arbeite ich hart, um eines Tages meinen Traum zu verwirklichen und in der Premier League zu spielen." Besonders interessant: Trotz PL-Wunsch würde Osimhen nach Sky Informationen liebend gerne zum FC Bayern wechseln. Dieses Vorhaben wird sich jedoch aller Voraussicht nach nicht realisieren lassen.
Wechselt er zu den "üblichen Verdächtigen?"
Zieht es den 24-Jährigen also zu den "üblichen Verdächtigen?" "Manchester United will ihn unbedingt. Wir hören, dass er auch intern höher gerankt ist als Kolo Muani", weiß Plettenberg. Auch Stadtrivale City zeigt Interesse. Ein Zusammenspiel mit Erling Haaland ist nach Sky Informationen aber nur schwer vorstellbar. "Bei Paris kommt er nur zur Geltung kommen, sollte einer der drei Etablierten da vorne gehen", ergänzte der Sky Reporter.
Osimhen enthüllte nach dem Viertelfinal-Einzug, dass sein Idol Chelsea-Legende Didier Drogba sei. Auch in diese Fußstapfen könnte er treten, sollte er bei den Blues unterschreiben. "Auch die suchen einen richtigen Striker", erklärte Plettenberg und verwies auf die Finanzkraft der interessierten Klubs: "Das sind natürlich auch alles Vereine, die ihn sich leisten könnten."
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