Sadio Mane hinkt seinen Erwartungen weiter meilenweit hinterher und ist mit der Suspendierung am Tiefpunkt angelangt. Während der Frust überhandgenommen hat und das Tischtuch zerschnitten scheint, hoffen die Bayern-Anhänger weiter auf den Turnaround. Klar ist: Trainer Thomas Tuchel steht vor einer großen Aufgabe.
"Sadio Mane ist ein Superstar, aber auch ein Typ Sunshine gewesen", blickte Sky Reporter Florian Plettenberg auf die Anfangszeiten des Sommerneuzugangs aus Liverpool zurück. "Es war einer, der war kaum bei den Bayern, da stand er mit dem Megafon auf dem Zaun und hat die Fans angeheizt." Bilder, die um die Welt gegangen sind.
Mane nach Eklat suspendiert
Wenige Monate später ist von dieser Euphorie jedoch nichts mehr zu spüren: Abseitsstellungen en masse, schwere Verletzung, WM-Aus, Verlust des Stammplatzes, Form-Loch und nun der absolute Tiefpunkt: Nach einer handgreiflichen Kabinen-Auseinandersetzung mit Leroy Sane nach der 0:3-Pleite bei Manchester City hat der FC Bayern den Senegalesen suspendiert. Zusätzlich ist Mane eine Geldstrafe aufgebrummt worden. Wie konnte es soweit kommen?
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Vor der Trainingseinheit am Donnerstag folgte der Rapport bei den Bossen. Die Strafe? Eine logische Konsequenz: "Klar, dass die Bayern das nicht auf sich sitzen lassen konnten. Sie mussten durchgreifen und haben das auch", betonte Plettenberg. Für die Sky User komme der Senegalese sogar noch glimpflich davon: 50 Prozent sagen, dass eine Suspendierung für das Spiel gegen die TSG Hoffenheim plus Geldstrafe zu wenig sei, 38 Prozent stimmen der Maßnahme zu. Für lediglich zwölf Prozent sei die Strafe zu hart (Stand Donnerstag, 21.30 Uhr).
Mane zeigt zweites Gesicht
Mane ist bereits unter Julian Nagelsmann negativ aufgefallen. So soll sich der Senegalese nach Informationen der Sport Bild nach dem Weiterkommen gegen Paris Saint-Germain lautstark bei dem beurlaubten Trainer beschwert haben, dass es nur für einen achtminütigen Kurzeinsatz gereicht hat.
Ein Gesicht, das man von dem 32-Millionen-Euro-Neuzugang aus Liverpool eigentlich gar nicht gewohnt ist: "Sadio Mane kommt eigentlich ganz anders rüber und der ist eigentlich auch anders", sagte Sky Reporter Uli Köhler und führte aus. "Das heißt: Er ist echt unter Hochdruck im Moment - was nichts entschuldigen soll. Schlagen? Blutig? Das geht nicht."
Dass er natürlich auch um seinen Platz kämpft und auch mal dem Trainer sagt: 'warum bin ich jetzt nicht dran?' - das müsse ihm zugestanden werden. "Das gehört zum Ehrgeiz und auch zu einem Mannschaftsgefüge dazu", erläuterte der Sky Reporter.
Insgesamt habe Nagelsmann ihn gut eingeschätzt: "Das ist jemand, der sehr bescheiden im Hintergrund ist. Das heißt aber nicht, dass er dieses zweite Gesicht hat." So etwas dürfe nicht passieren. Letztendlich sei die Strafe aber "klar und deutlich", betonte Köhler - und dennoch im Rahmen: "Man will und darf Sadio Mane jetzt natürlich auch nicht verbrennen." Schließlich habe er auch über 30 Millionen Euro gekostet. Diesen Preis möchten die Bayern natürlich auch wieder erzielen, sollte ein Verkauf in Erwägung gezogen werden.
Bayern und Mane - ein teueres Missverständnis?
Stand jetzt kann jedoch keine der drei Wechsel-Parteien mit dem Transfer zufrieden sein: Dem FC Liverpool fehlt die Konstante, die die Linksaußen-Position über Jahre mit Weltklasse-Leistungen begleitet hat. Der Offensivstar ist bei den Bayern noch nicht einmal im Ansatz angekommen, hadert mit Form und der Jokerrolle: "Superstars wie Sadio Mane wollen nun einmal spielen, die haben keinen Bock, auf der Bank zu sitzen", sagte Plettenberg und weiter. "Man merkt ihm natürlich diese andere Facette an, dass er unzufrieden ist. In der Gesamtkonstellation aber vor allem mit sich und seiner Leistung."
Seit seiner langwierigen Verletzung (Entzündung im Wadenbeinköpfchen, Anm. d. Red.) kam Mane überwiegend von der Bank, konnte seitdem aber nur noch eine Torbeteiligung in neun Einsätzen liefern und wirkte zumeist wie ein Fremdkörper. In der Folge können natürlich auch die Bayern-Bosse alles andere als zufrieden sein. "Er wollte hier eigentlich zeigen, dass er in Liverpool zu unrecht nicht mehr so richtig gesehen wurde", sagte Köhler und blickte zurück: "Am Anfang ging es ja ganz gut." Danach sollte ihm jedoch nicht mehr viel gelingen. Nun steht Mane wieder einmal im Abseits.
Wird der Tief- zum Wendepunkt?
"Er kommt mit sich selbst nicht zurecht, sonst würde er bei den Bayern ja auch spielen", betonte Köhler. Trotz sportlicher Misere ist er auch unter Thomas Tuchel nicht an Platz eins gesetzt - und davon aktuell auch meilenweit entfernt. "Da muss er aber durch als großer Sportler. Ich glaube alle Bayern-Fans hätten gerne einen perfekten Mane - er ist aber nicht perfekt", machte der Sky Reporter deutlich.
Nichtsdestotrotz glaubt Köhler, dass die Anhänger den 31-Jährigen weiter unterstützen werden: "Sie haben ja auch ein Gespür für jemanden. Und ich glaube nicht, dass er jetzt bei den Fans in Ungnade fällt, sondern sie zum Teil mit ihm mitfühlen." Dennoch ist Mane nach schwachen Leistungen und dem Sane-Tiefpunkt erst einmal in der Bringschuld. Der Senegalese versprach, "bald" das Level zu erreichen, das man von ihm aus Liverpool kennt.
Das "bald" sollte er jedoch mit einem "nach der Suspendierung" ersetzen, damit auf den Tief- der Wendepunkt folgt und Mane seinen Erwartungen endlich gerecht wird. Köhler hofft dabei aus Sicht der Münchner auf die Unterstützung von Trainer Tuchel: "Wenn er es schaffen würde, Sadio Mane zu einem Mehrwertspieler hinzubekommen, dann wäre das für die Bayern die beste aller Lösungen."
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