Bastian Schweinsteiger ist beim letzten Auftritt im Trikot des FC Bayern gebührend gefeiert worden.
Schweinsteiger genoss es, in der Allianz Arena noch einmal vor 75.000 Zuschauern auf dem Platz zu stehen, besonders in der zweiten Halbzeit als Kapitän seines Herzensklubs an der Seite von Thomas Müller, Franck Ribery oder Arjen Robben. Alle Münchner Spieler trugen wie Schweinsteiger die "31" auf dem Rücken, in der 83. Minute glückte ihm nach Flanke von David Alaba sogar das Tor zum 4:0.
Zum Durchklicken: So lief Schweinsteigers Abschied
"Servus an alle Münchner. Vielen, vielen Dank, dass ihr alle hergekommen seid. Ich bin einer von Euch und werde immer einer von Euch bleiben", sagte Schweinsteiger nach dem Spiel ins Stadionmikrofon: "Meine Vergangenheit gehört nur dem FC Bayern und sonst keinem."
Goretzka verletzt sich
Die Stimmung ist fantastisch. Er hat den Abschied, den er verdient hat. Er ist ein Parade-Bayer", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bei RTL über Schweinsteiger. Von Präsident Uli Hoeneß und Rummenigge hatte der 34-Jährige schon vor dem Anpfiff eine Fotocollage mit den größten Momenten seiner Bayern-Karriere sowie einen traditionellen bayerischen Gamshut erhalten, die Fans ließen ihn durchgängig mit Sprechchören hochleben.
Die Bayern, so schien es, wollten sich in einer Partie, der der sportliche Ernst fehlte, möglichst nicht verletzen. Leon Goretzka misslang das. Der Nationalspieler musste in der 37. Minute raus, augenscheinlich mit einer Fußverletzung. Neben Schweinsteiger trafen Serge Gnabry (7.), Sandro Wagner (38.) und Robben (63.).
Große Ehre für Schweinsteiger
Als letzter Spieler war der Fußball-Weltmeister von 2014 zuvor durch ein Spalier von der Tribüne auf den Rasen gekommen und hatte zu Klängen der Rock-Ikonen Guns n' Roses mit Fans abgeklatscht. "Basti is back", "Basti ist zurück" war in großen Buchstaben auf der Gegengerade zu lesen.
Im Alter von 13 Jahren war Schweinsteiger zum FC Bayern gekommen, 2015 verließ er die Münchner, drei Jahre später erhielt Schweinsteiger nun nachträglich seinen ganz besonderen Abend. Seine Ehefrau, die ehemalige Tennisspielerin Ana Ivanovic, sagte bei RTL: "Es ist eine ganz große Ehre für ihn. Er hat sich das ganze Jahr darauf gefreut. Es hat ihm gefehlt, in seiner Arena zu spielen."
Die 31 dominiert den Abend
Zuvor waren auf der Videoleinwand auch prägende Szenen seiner Karriere eingespielt worden. Auf dem Spielfeld wurden all seine Trophäen präsentiert, die er mit dem FC Bayern gewonnen hatte und vor denen Schweinsteiger posierte. Auch die Außenbeleuchtung der Münchner Arena war dem Anlass entsprechend gestaltet.
Die "31", Schweinsteigers Rückennummer in seiner Bayern-Zeit, erstrahlte dort weiß auf rotem Untergrund in überdimensionaler Größe. Viele Wegbegleiter des "Fußballgotts", wie ihn die Bayern-Anhänger nannten, waren zu Schweinsteigers letztem Auftritt als Spieler in seinem ehemaligen "Wohnzimmer" erschienen.
Am 23. Mai 2015 (2:0 gegen Mainz) hatte Schweinsteiger sein letztes Pflichtspiel für den FC Bayern bestritten, danach war er nach 17 Jahren in München zunächst zu Manchester United gewechselt, bevor 2017 der Transfer zu Chicago Fire folgte. (sid)