Die Defensive ist die Schwachstelle des FC Bayern. Sie ist der Mannschaftsteil, in dem sich der deutsche Rekordmeister für die kommende Saison verstärken will und muss.
"Es braucht Erfahrung und vor allem Qualität - und keine Experimente", sagt Bayern Reporter Florian Plettenberg. Sky Sport gibt einen Überblick.
Baustelle Rechtsverteidiger
"Julian Nagelsmann wünscht sich seit jeher einen Schienenspieler auf der rechten Seite", berichtet Plettenberg. Dieser Schienenspieler sollte - ähnlich wie Alphonso Davies auf links - "technisch begabt und mit einer gewissen Grundschnelligkeit ausgestattet sein", erklärt Plettenberg. Nagelsmanns Wunsch sei es, häufiger mit einer Dreierkette agieren zu können.
Ein interessanter Spieler für diese Position wäre Jeremie Frimpong von Bayer 04 Leverkusen. Der 21-Jährige hat zwar einen Vertrag bis 2025, könnte aber bei einem Angebot ins Grübeln kommen. Neben den Bayern soll ihn auch Borussia Dortmund auf dem Radar haben.
Keinerlei Gespräche
Sky weiß: Es gab bislang keinerlei Gespräche, ein Wechsel nach München ist sehr unwahrscheinlich. Und auch der Spieler selbst zeigt sich überrascht über die Gerüchte, dass er bei Bayern und Dortmund im Gespräch sein soll.
"Davon habe ich nichts gehört. Ich fühle mich wohl in Leverkusen, mein ganzer Fokus ist hier. Wir haben eine tolle Mannschaft, ein tolles Trainerteam, einen tollen Verein. Ich genieße die Zeit. Das zählt", erklärte der Niederländer im Exklusiv-Interview mit Sky Sport. Frimpong hat in 31 Spielen für Leverkusen zwei Tore erzielt und gilt als einer der schnellsten Spieler der Bundesliga.
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Backup aus England?
Nach Informationen von Sky UK soll der FC Bayern Interesse am 21-jährigen englischen Rechtsverteidiger Djed Spence (ausgeliehen vom FC Middlesbrough an Nottingham Forest) haben.
Dass die Münchner nach Linksverteidiger Omar Richards (kam 2021 ablösefrei vom FC Reading) noch einmal einen Backup aus der zweiten englischen Liga holen werden, dürfte aber eher unwahrscheinlich sein.
Baustelle Innenverteidigung
Bayerns Wunschspieler wäre Andreas Christensen (FC Chelsea): Der Däne kennt die Bundesliga aus seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach, wo er von 2015 bis 2017 spielte. Sein Vertrag in London läuft im Sommer aus. Sky hat bereits in der vergangenen Woche vermeldet, dass eine Verlängerung nicht mehr im Raum steht und Christensen Abgang bei den Blues beschlossene Sache ist.
Der 25-Jährige steht allerdings auch beim FC Barcelona ganz oben auf der Liste. Entschieden hat sich Christensen nach Sky Informationen noch nicht, auch wenn vieles darauf hindeutet, dass Barca das Rennen machen wird. In den vergangenen Tagen haben die Katalanen ihr Angebot für den Dänen erhöht. Wenn Christensen nicht kommt, müssten die Bayern ein Regal tiefer greifen.
Kommt Ginter?
Matthias Ginter (verlässt Borussia Mönchengladbach): "Auch bei ihm hören wir, dass noch alles offen ist", sagt Plettenberg. "Natürlich ist Ginter auch interessant für den FC Bayern. Er ist deutscher Nationalspieler, beherrscht die Dreier- und Viererkette, ist ablösefrei und kassiert in Gladbach unter fünf Millionen Euro pro Jahr, was der FC Bayern auf alle Fälle zahlen kann. Ob Ginter die Wunschlösung von Nagelsmann und den Bossen ist, bezweifele ich, aber er wäre eine Alternative, wenn der Deal mit Christensen nicht zustande kommt."
Gleison Bremer (FC Turin): Der Brasilianer steht noch bis 2024 unter Vertrag (ohne Ausstiegsklausel), ist in Turin unangefochtener Stammspieler. Der Rechtsfuß besticht durch seine Physis, hat ein gutes Aufbauspiel und ist robust im Zweikampf. Sein aktueller Marktwert liegt laut KPMG bei 15 Millionen Euro. Inter Mailand soll ernsthaftes Interesse an Bremer haben, berichtet Transfer-Experte Fabrizio Romano. Sky weiß: Der FC Bayern ist interessiert, es gab bereits Gespräche mit seinem Management.
Nico Schlotterbeck (SC Freiburg): In 22 Bundesligaspielen für Freiburg erzielte der 22-Jährige drei Tore. Sein Vertrag läuft noch bis 2023. Der U21-Europameister von 2021 wurde mit Bayern und Dortmund in Verbindung gebracht. "Ich setzte mich mit den Verantwortlichen von Freiburg und wem auch immer nach der Saison zusammen und überlege den nächsten Schritt", sagte Schlotterbeck bei "Meine Geschichte" gegenüber Sky. Es sei aber "auf jeden Fall wahrscheinlich", dass er in Freiburg bleibe: "Ich habe nicht umsonst langfristig unterschrieben und glaube, dass der Klub für junge Spieler sehr gut ist. Außerdem habe ich mittlerweile einen Trainer, der mir viel Vertrauen gibt."
Fazit
Es gibt einige potenzielle Zugänge für die Bayern-Abwehr. Ein echter Wunschspieler dürfte momentan aber nur Christensen sein. Es wird noch einige Zeit und viele Anrufe der Bayern-Bosse kosten, bis die Baustellen geschlossen werden können.
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