Vor wenigen Wochen kündigte Bayern-Boss Uli Hoeneß eine Transferoffensive an. Diese scheint sich nun vor dem Wintertransferfenster zuzuspitzen. Sky ordnet die Gerüchte ein.
Für den FC Bayern München verläuft die letzte englische Woche im Jahr 2018 bislang äußerst positiv. Am Wochenende fegte der Rekordmeister über Hannover 96 hinweg (4:0) und auch am Mittwoch sicherten sich die Roten drei Punkte gegen RB Leipzig (1:0).
Der Lohn für die guten Ergebnisse: Der Rückstand auf Tabellenführer Borussia Dortmund wurde auf sechs Punkte verringert und könnte sogar bis zur Winterpause auf drei Zähler zusammenschrumpfen.
Salihamidzic kündigt Transfers an
Für den FC Bayern ist die zuletzt positive Trendwende aber kein Grund, untätig zu bleiben. Der Kader soll verstärkt werden - und das womöglich schon im Winter, wie Sportdirektor Hasan Salihamidzic bekräftigte: "Wir werden etwas machen, auch wenn es im Winter immer schwierig ist."
Ein Name, der zuletzt diesbezüglich aufkam, ist Lucas Hernandez von Atletico Madrid. Gerüchten zu folge, soll der FCB die festgeschriebene Ablöse für den Franzosen in Höhe von 80 Millionen ziehen und sich damit die Dienste des Defensivakteurs sichern.
Hoffmann: Es gibt ein großes Aber
"Es ist ein Gerücht mit Substanz. Hernandez hat sicherlich seine Qualitäten. Seine Hauptposition ist Linksverteidiger. Er kann aber auch linker Innenverteidiger spielen und macht das auch unter Diego Simeone bei Atletico Madrid", ordnet Sky Reporter Torben Hoffmann das Gerücht ein.
Hoffmann hat jedoch seine Zweifel an einer möglichen Verpflichtung des 22-Jährigen. "Jetzt kommt das große Aber! 80 Millionen Euro für einen noch sehr jungen Abwehrspieler, der mit 1,83 Meter nicht dieses Gardemaß mitbringt, das ein Innenverteidiger haben sollte. Richtig torgefährlich ist er auch nicht, er hat noch kein einziges Tor in der Primera Division erzielt. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren ist das eine brutal hohe Ablösesumme, die im Raum steht. Von daher ist das wahrscheinlich auch der Knackpunkt, der da bei den Bayern noch final diskutiert werden muss."
Hummels vor dem Abgang?
Während Hernandez als Neuzugang gehandelt wird, dreht sich bei Mats Hummels das Rad andersherum. Der Weltmeister von 2014 bekommt beim FC Bayern in dieser Saison nicht mehr die gewohnte Spielzeit wie in den vorangegangen Jahren.
"Dass Hummels unzufrieden ist, ist klar. Als Weltmeister hat man den Anspruch, jedes Spiel zu machen, immer in der Startelf zu stehen. Das ist nicht der Fall. Er spielt jetzt aber auch nicht, die überragende Saison", erklärt Hoffmann.
Möglicherweise hat diese Gesamtgemengenlage bei Hummels dazugeführt, dass er das Gespräch mit den Verantwortlichen gesucht hat.
Rummenigge und Brazzo entschärfen Gerüchte
Die Bosse entschärften allerdings im Nachgang der Leipzig-Partie die Gerüchte um einen Wechsel. "Wir hatten mit Mats vor ein paar Tagen ein Gespräch. Er wird gesichert in der Rückrunde bei uns spielen", erklärt Rummenigge.
Salihamidzic schlägt in die gleiche Kerbe: "Wir haben mit Mats gesprochen. Das war ein gutes Gespräch. Mats fühlt sich sehr wohl in München. Wenn ein Spieler nicht immer spielt, ist es klar, dass es Gespräche gibt. Mats wollte mit uns sprechen. Wir haben ihm unsere Sichtweise erklärt und er hat uns seine Sichtweise erklärt. Ich denke, dass wir da auf einen Nenner gekommen sind."
Für Sky Reporter Hoffmann sei ein Abgang von Hummels erstmal "unrealistisch" - vor allem im Winter. "Die Bayern werden Hummels im Winter nicht wechseln lassen, wenn auf dieser Position keiner dazukommt. Das wäre total fahrlässig. Wenn Hernandez aber kommen sollte, glaube ich schon, dass in der Personalie Hummels noch einmal Gespräche geführt werden."
Hummels mit vielsagendem Tweet
Hummels selbst meldete sich ebenfalls nochmals zu Wort. Auf Twitter machte er den Bayern-Fans Hoffnung. "100 Einsätze für den FC Bayern und großes Sieg gestern Abend! Es werden noch zahlreiche weitere Einsätze folgen!"
Werner deutet Bayern-Wechsel an
Gespräche könnten bald auch in der Personalie Timo Werner anstehen. Am Sky Mikro deutete der deutsche Nationalspieler nach der 0:1-Niederlage in München seinen Wechsel in die bayerische Landeshauptstadt an.
"Man hat ja seine Favoriten an Ligen, wenn man jetzt bei RB Leipzig spielt und in Deutschland bleiben will, gibt es eigentlich nur einen Verein, wo man hinwechseln kann."
Hoffmann: Bayern muss sich Gedanken machen
Für eine Verpflichtung des jungen Angreifers würde seine Flexibilität sprechen. Werner ist sowohl in der Sturmspitze als auch auf den Außen einsetzbar und kann auf jeder Position seine Schnelligkeit einbringen. Trotz dieser Qualität gäbe es bei einem Kauf von Werner mehrere Punkte zu beachten.
Hoffmann: "Wie viel kostet das gesamte Paket? Ist Werner der Spieler, der den Rekordmeister auf das nächste Level hieven kann? Bayern spielt sehr dominant mit viel Ballbesitz gegen meist sehr tiefstehende Gegner. Das ist dann auch schwer für Werner, der mit viel Speed agiert und die Räume anläuft. Diese sind für den FC Bayern aber nicht so vorhanden und von daher muss man überlegen, ob eine Verpflichtung Sinn machen würde."
Heiße Winterpause steht bevor
Die Verantwortlichen des FC Bayern müssen sich also an mehreren Fronten Gedanken machen. Doch egal wie diese ausfallen werden, steht dem deutschen Rekordmeister wohl eine heiße Transferphase im Winter bevor.