Auf der Pressekonferenz vor dem Testspiel gegen Liverpool hat Trainer Thomas Tuchel seinen Wunsch nach einem defensiven Sechser bekräftigt - auch, wenn er dabei gegenteiliger Meinung wie Uli Hoeneß ist.
"Wir haben keinen richtigen defensiven Sechser, der sehr defensiv denkt, der darauf achtet, dass da hinten nichts passiert, dem es mehr um den Schutz der eigenen Defensive geht", erklärte Tuchel.
Tuchel über Sechser-Transfer: "Wenn es eine Möglichkeit gibt..."
Ryan Gravenberch sei "ein Dribbler", Leon Goretzka "spielt physisch stark", Konrad Laimer "ist ein Balljäger" und Joshua Kimmich "unser Stratege, der alles gerne macht und alles kann. Aber es ist nicht in ihrer DNA, ein defensiver Sechser zu sein", führte Tuchel aus. Der FC Bayern suche daher einen Neuen, aber "nicht verzweifelt, denn wir vertrauen unseren Spielern."
Fügte aber zugleich an: "Wenn es eine Möglichkeit gibt, werden wir offen dafür sein." Ehrenpräsident und Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß erklärte erst Mitte Juli, dass sich für ihn diese Sechser-Diskussion nicht stelle, "weil Laimer ein Transfer ist, an dem wir sehr, sehr viel Spaß haben werden."
Unterschiedliche Meinungen mit Hoeneß für Tuchel kein Problem
Diese unterschiedliche Meinung sei für Tuchel kein Problem, der auf Hoeneß' Aussagen nicht eingehen wollte. "Es ist nicht nötig, dass wir beide bei allem die gleiche Meinung haben. Es ist nur wichtig, dass wir eine guten Austausch haben und dass er meinen Standpunkt kennt", so der Bayern-Trainer.
Leicht sei die Suche nach einem solchen defensiven Sechser nicht, gab der Coach zu, dessen Wunschspieler Declan Rice lieber zum FC Arsenal wechselte. "Es gibt nur ein paar Spieler, die uns stärker machen können - und diese sind nicht immer verfügbar."
Kein Kommentar zu Kane
Das Thema Harry Kane wollte Tuchel indes "nicht kommentieren, wie Sie sich vorstellen können." Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen und der Technische Direktor Marco Neppe waren am Montagabend von der nächsten Verhandlungsrunde aus London zurückgekehrt, ohne einen Durchbruch erzielt zu haben. Die Münchner und die Spurs liegen bei den Ablösevorstellungen für Kane einige Millionen auseinander.
"Wir dürfen uns nicht von Zeitdruck leiten lassen", sagte Tuchel ganz allgemein über die unterschiedlichen Transferbemühungen des deutschen Fußball-Rekordmeisters, "wir wissen genau, welche Spieler wir wollen".
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