Der FC Bayern hat eine ''sehr, sehr offensive Transferpolitik'' für die neue Saison angekündigt. Es wird viel spekuliert - zwei Jungstars von Ajax Amsterdam sollen dabei intensiv beobachtet werden.
Nach sechs freudetrunkenen Jahren, in denen an der Isar die Champagner-Korken knallten, stehen die Stars des FC Bayern in dieser Saison vor einer großen Herausforderung auch den siebten Meistertitel in Folge nach München zu holen.
Die Krisen hinter den Kulissen und auf dem Platz haben den Rekordmeister in Bedrängnis gebracht. Der Rückstand auf Borussia Dortmund beträgt bereits neun Zähler. Kritik wurde in den letzten Wochen über die Zusammenstellung der Mannschaft laut. Sie sei zu alt, hieß es bei Fans und Experten.
Ajax-Stars im Fokus des FC Bayern
Bei "Sky90 - der o2 Fußball-Talk" diskutieren Rafael van der Vaart, Maurizio Gaudino und Sky Experte Dietmar Hamann über zwei Shooting-Stars von Ajax Amsterdam: Frenkie de Jong und Matthijs de Ligt. Am Mittwoch trifft der FC Bayern in der UEFA Champions League auf die Niederländer (ab 20:55 Uhr live auf Sky).
Rafael van der Vaart schwärmt vor allem von den Qualitäten des 19-jährigen Abwehrmannes De Ligt: "Der hat eine Ausstrahlung. Der ist so stark wie Jaap Stam früher. Er wird zurecht gelobt."
Auch Hamann plädiert für eine Verpflichtung des 1,89 Meter großen Verteidigers. "Boateng und Hummels sind im Herbst ihrer Karriere. Und Süle ist ein guter, solider Spieler, aber er ist kein Leader, der andere besser macht."
Rosige Zukunft für De Jong
Matthijs de Ligt sei hingegen genau dieser Typ Spieler, "der andere mitnimmt, der andere führt", sagt der 45-Jährige. Der FC Bayern benötigt nach dem Geschmack des Experten einen Spieler, "der in den nächsten fünf, sechs Jahren Leistung bringt und die anderen um sich herum besser macht - und ich glaube, dass de Ligt so einer ist."
Maurizio Gaudino sagt De Ligts Mannschaftskollegen Frenkie de Jong eine rosige Zukunft voraus: "Er ist sehr, sehr gut - ein wahnsinniger Spieler, der nicht von der Geschwindigkeit kommt, aber an jedem vorbeikommt. Er hat ein wahnsinniges Auge, ist immer anspielbar, der immer eine Idee hat. Wenn er gesund bleibt, wird es ein ganz Großer", sagte der Ex-Bundesliga-Profi und Deutsche Meister von 1992 (VfB Stuttgart).
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"In den jungen Jahren ist er schon ein außergewöhnlicher Spieler", ergänzt der Ex-Profi und erwartet, "dass die Spitzenklubs ihn jagen werden. Er wird sich aussuchen können, wo er unterschreibt. " Allerdings sind die Bayern im Mittelfeld recht stark besetzt und der Preis des Youngsters wird auch in die Höhe getrieben. Daher denkt der 51-Jährige, De Jong "ist kein Spieler für den FC Bayern."
Van der Vaart: Pavard nur durchschnittlich
Auch Hamann sieht die Münchener auf seiner Mittelfeldposition zu stark besetzt, als dass die Bayern eine Mega-Summe ausgeben müssten: "Ich weiß nicht, ob der FC Bayern den Typ Spieler braucht. Mit Kimmich und Goretzka haben sie zwei der besten Deutschen. Man kann natürlich auch sagen, de Jong ist in einer anderen Liga, aber für 60-70 Millionen Euro musst du keinen Spieler holen, wenn du zwei deutsche Nationalspieler hast."
Beide Ajax-Youngster haben in Europa definitiv für Aufsehen gesorgt. Aber ob sie auch die zukünftige Geschichte des FC Bayern schreiben, werden die Fans im nächsten Sommer erfahren.
Ein überraschendes Urteil fällt Rafael van der Vaart über Bayerns möglichem Objekt der Begierde, Benjamin Pavard. Für den Ex-Kapitän des Hamburger SV ist der französische Weltmeister nur "ein durchschnittlicher Spieler."
Mehr zum Autor Peter Bielefeldt