22 Saisontore treffen auf 20. Robert Lewandowski trifft auf Timo Werner. Am Sonntagabend duellieren sich die beiden Top-Stürmer im Spitzenspiel zwischen Bayern und RB Leipzig. Sky Sport vergleicht die beiden Angreifer, bei denen nur ein Spieler in der Bundesliga-Geschichte mithalten kann.
Gerd Müller erzielte in der Saison 1971/72 sagenhafte 40 Saisontore. Ein Rekord für die Ewigkeit - so scheint es zumindest. Dieses Jahr kann die Bestmarke ernsthaft in Gefahr geraten. Alle 81 Minuten* darf Robert Lewandowski zum Jubeln abdrehen, Werner trifft nur marginal seltener - alle 85 Minuten dürfen sich die RB-Fans über ein Tor des deutschen Nationalspielers freuen.
Hochgerechnet würde Lewandowski am Saisonende auf 38 Tore kommen, Werner auf 36. Die beiden Top-Stürmer wandeln in dieser Saison auf einem ähnlichen Level. Doch wie unterscheiden sich die Torjäger?
Lewandowski mit Köpfchen, Werner kontert
Vor allem bei der Entstehung der Tore sind Unterschiede zu erkennen. Die Bayern schlagen gemeinsam mit Eintracht Frankfurt (328) die meisten Flanken aus dem Spiel heraus in Richtung Strafraum - aus gutem Grund. Mit fünf Kopfballtoren überragt Lewandowski den noch kopfballtorlosen Werner deutlich.
Im Kontrast dazu stehen die vier Tore nach Kontern für den 23-Jährigen (Bundesliga-Bestwert). In dieser Statistik hat Lewandowski mit nur einem Konter-Tor das Nachsehen. Logisch, wenn man bedenkt, dass Leipzig vor allem auf Umschaltmomente nach schnellem Ballgewinn setzt.
Werner macht aus weniger mehr
Beim Blick auf die bisherigen Saison-Statistiken der Top-Stürmer fällt besonders die Kategorie "Expected Goals" auf - betrachtet man Lewandowskis Abschlusssituationen, waren 21 Tore zu erwarten. Der Pole macht die Tore, die er "machen muss".
Werner hingegen schafft es, aus weniger mehr zu machen. Nach den Statistiken hätte der Leipziger statt 20 eigentlich nur 16 Tore machen "dürfen". Werner kann selbst aus ausweglosen Situationen extreme Torgefahr ausstrahlen. Das spiegelt sich auch in der Chancenverwertung wider. Hier liegt Werner mit 29 Prozent gegenüber dem 31-jährigen Ex-Dortmunder (27 Prozent) leicht im Vorteil.
Lewandowski trifft konstant, Werner und Leipzig kriseln
Lewandowski traf in dieser Saison in nur vier Bundesliga-Spielen nicht. Werner kommt auf acht Spiele ohne Tor. In den letzten drei Bundesliga-Spielen traf der Münchener immer - auch wenn der Anteil an den zwölf Bayern-Toren in diesem Zeitraum für Lewandowski-Verhältnisse ausbaufähig ist.
Eine Quote über die sich Werner aktuell mit Sicherheit freuen würde. Der 23-Jährige traf seit - für das Selbstverständnis der beiden Top-Stürmer - langen 187 Bundesliga-Minuten nicht. Auch bei der Pokal-Niederlage in Frankfurt blieb er tor- und Leipzig im dritten Spiel in Folge sieglos.
Ausgerechnet die Allianz Arena
Nun müssen die Sachsen in der Allianz Arena antreten (Sonntag ab 17:30 Uhr live auf Sky Sport Bundesliga 1 HD) - für Werner nicht das beste Pflaster. In bisher 363 Spielminuten (für Stuttgart und RB) im Münchner Fußball-Tempel konnte der gebürtige Schwabe noch keinen Treffer erzielen, insgesamt verlor Werner in 14 Duellen mit dem deutschen Rekordmeister elfmal. Dabei waren ihm lediglich drei Treffer vergönnt.
Leipzigs Alptraum heißt Lewandowski
Mit mehr Vorfreude dürfte der Bayern-Stürmer auf das bevorstehende Duell blicken. In bisher neun Pflichtspielen gegen die Sachsen schlug der Pole siebenmal zu. In den letzten beiden Aufeinandertreffen alleine dreimal - Lewandowski erzielte das 1:0 im Hinspiel (Endstand 1:1) sowie einen Doppelpack im DFB-Pokal-Finale der vergangenen Saison (Endstand 3:1).
Gipfeltreffen am Sonntagabend
Nun werden die beiden besten Stürmer, die aktuell in der Bundesliga zu finden sind, im direkten Duell im Rennen um die Meisterschaft aufeinander treffen. Nachdem Leipzig in den letzten Spielen schwächelte, befinden sich die Bayern seit der Amtsübernahme von Trainer Hansi Flick weiter im Aufwind.
Höchste Zeit also für Werner, seinen Allianz-Arena-Fluch abzulegen, um nach endlos wirkenden 187 Minuten mal wieder einen Treffer bejubeln zu dürfen - allerdings wird auch Lewandowski ein Törchen mitreden wollen.
*Datenquelle: Opta