FC Chelsea News: Folgen der Macht-Abgabe von Roman Abramowitsch

Abramowitsch lässt Fragen offen! So geht es beim FC Chelsea weiter

Von Lars Pricken

Image: Roman Abramowitsch hat seine Kontrolle über den FC Chelsea vorerst abgegeben.

Der russische Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch hat als Folge des Russland-Einmarschs in die Ukraine seine Macht im Verein abgegeben. Vorerst, denn noch ist unklar, wie die weiteren Pläne des Unternehmers sind. So geht es zunächst für die Blues weiter.

Es ist ein Knall, mit dem viele in den vergangenen Tagen gerechnet haben. Am Samstag hat Chelsea-Oligarch Abramowitsch die Kontrolle über den Klub den Treuhändern der Vereinsstiftung übergeben und sich offiziell aus dem exekutiven Geschäft der Blues zurückgezogen.

"Ich habe Treuhändern der wohltätigen Stiftung von Chelsea die Verantwortung und Fürsorge für den FC Chelsea übertragen", teilte der Geschäftsmann in einer Erklärung auf der Homepage des englischen Klub-Weltmeisters mit. Doch was genau bedeutet das für den Premier-League-Riesen? Der teilweise Rückzug Abramowitschs hinterlässt große Fragen.

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Wer übernimmt die Kontrolle nun vorerst?

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Die Treuhänder der Chelsea-Stiftung sind eine Gruppe von sechs Funktionären, die tief mit den Blues verwurzelt sind.

  • Bruce Buck, Chelsea-Vorsitzender
  • John Devine, Partner bei der Sportrechtskanzlei Muckle LLP
  • Emma Hayes, Managerin der Chelsea-Frauen
  • Piara Powar, Vorsitzender des Antidiskriminierungsnetzwerks FARE
  • Paul Ramos, Finanzdirektor des FC Chelsea
  • Sir Hugh Robertson, ehemaliger Sportminister

Diese Gruppe soll Entscheidungsträger bei großen Klubfragen sein, während sich im sportlichen Bereich nicht viel ändert. Für Transfers werden Geschäftsführerin Marina Granovskaia, der technische Berater Petr Cech und Cheftrainer Thomas Tuchel weiterhin im Rahmen des vom Verein festgelegten Budgets arbeiten.

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Wie geht es mit den Anteilen von Abramowitsch weiter?

Abramowitsch will den FC Chelsea derzeit nicht verkaufen. Zwar hat der gebürtige Russe mit israelischer und portugiesischer Staatsbürgerschaft die leitende Kontrolle abgegeben, doch dabei soll es vorerst bleiben. Angebote großer Sportinvestoren und Firmen soll es bereits geben, doch der Blues-Eigner wird wohl bis zuletzt verhindern wollen, sich ganz vom Verein verabschieden zu müssen. Vieles hängt derzeit von den Entwicklungen in der Ukraine ab.

Der Oligarch und sein Unternehmen gelten als Unterstützer der Putin-Regierung. Als vermeintlicher Vertrauter des russischen Präsidenten drohen auch Abramowitsch große Sanktionen. Werden von der britischen Regierung die Konten des Klub-Besitzers eingefroren oder der 55-Jährige wird gar ausgewiesen, könnte sich in den kommenden Wochen noch einiges ändern.

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Wie steht es finanziell um den FC Chelsea?

In seinem Statement hat der Unternehmer versichert, dass die Blues das bislang von Abramowitsch investierte Geld nicht zurückzahlen müssen. In den vergangenen 19 Jahren hat der Multimilliardär über eine Milliarde Euro in den Verein gesteckt. Auch laufende Verbindlichkeiten seien gedeckt. Damit ist die größte Sorge vieler Fans erstmal vom Tisch. Wie es um künftige Investments steht, hängt wie so vieles von den politischen Entwicklungen der nächsten Wochen ab.

"Viele Chelsea-Fans werden wissen wollen, ob er weiterhin Geld in den Verein stecken wird", meint Sky Sports News Chefreporter und Chelsea-Experte Kaveh Solhekol. "Ich glaube, dass er den Klub weiterhin unterstützen wird, aber das könnte sich natürlich ändern, wenn die britische Regierung bekannt gibt, dass er sanktioniert wird - aber das hat sie bisher nicht getan."

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Was passiert im schlimmsten Fall?

In Kreisen der britischen Regierung und der gesamten Bevölkerung wird - wie auch in Deutschland - hitzig über Sanktionen für Russland diskutiert. Eine mögliche Strafe sieht vor, Putin-Verbündete, die ihren Wohnsitz in Großbritannien haben, zu enteignen. In diesem Fall würde der FC Chelsea plötzlich der britischen Regierung gehören.

Wie es dann weitergehen würde, ist völlig ungewiss. Auch Blues-Trainer Thomas Tuchel wollte sich nicht an Spekulationen beteiligen. "Es lenkt uns ab, es beunruhigt uns. Bis zu einem gewissen Grad kann ich es verstehen, ich kann die kritischen Meinungen gegenüber dem Verein und uns, die wir ihn vertreten, verstehen", erklärte Tuchel, meinte aber auch: "Es gibt so viele Ungewissheiten rund um unseren Klub und die Situation in Großbritannien, sodass es keinen Sinn macht, wenn ich dies kommentiere."

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