Nach insgesamt sechs Jahren, in denen der 28 Jahre alte Torhüter beim FC Liverpool unter Vertrag stand, ist Loris Karius nun auf der Suche nach einem neuen Verein. Sein Vertrag bei den Reds läuft am 30. Juni aus. Für seinen persönlichen Neustart hat sich Karius nicht nur der Agentur "Rogon" angeschlossen.
Karius hat bereits das Training aufgenommen und schuftet vor den Toren Münchens, um für seinen neuen Arbeitgeber sofort bereit zu sein. Das Exklusiv-Interview über seine Ziele und Sadio Mané:
Loris Karius…
…über seinen Besuch im privaten Trainingslager in Mengkofen, welches von seinem neuen Berater Roger Wittmann organisiert wurde:
"Ich habe nach der Saison eine Woche Urlaub gemacht. Das hat mir gereicht und jetzt liegt der Fokus auf dem Restart. Es steht eine neue Herausforderung an, das ist ja auch etwas Schönes. Ich bin bereit dafür und mache mich jetzt fit. So eine Umgebung tut einem gut, man kann sich komplett auf die Aufgabe konzentrieren. Darauf liegt gerade mein Fokus."
…über seinen Tagesablauf im Trainingslager:
"Man hat das Training und am restlichen Tag hat man Zeit, in sich zu gehen und zu reflektieren. Du hast mehr Zeit für Sachen, die du sonst in der Großstadt nicht hast. Aus dem Grund ist es eine gute Sache. Es ist wichtig, in sich zu gehen, zu reflektieren und sich mental auf die neue Zeit vorzubereiten."
…über sein physisches Wohlbefinden:
"Ich bin topfit. Ich habe das ganze Jahr auf höchstem Niveau trainiert, mit einer der besten Mannschaften der Welt. Ich habe sehr viel für mich in körperlicher Hinsicht getan. Ich habe sehr viel an meiner Persönlichkeit gearbeitet und mich nochmal mental gestärkt, deshalb bin ich gespannt auf das, was kommt. Ich bin frei und kann frei entscheiden. Das ist eine neue Situation, auf die ich mich freue. Eine neue Herausforderung steht an, das hat aber auch immer etwas Gutes. Ich bin bereit, mental und auch physisch."
…über seine Zukunft:
"Grundsätzlich geht es mir darum, ein gutes Gefühl zu haben. Der Verein kann in Deutschland, aber auch im Ausland sein. Ich muss einfach spüren, dass die Chemie mit den Verantwortlichen stimmt, dass sie ein gutes Gefühl bei mir haben und ich ein gutes bei ihnen. Aus der Vergangenheit habe ich gelernt, noch mehr darauf zu achten. Das ist mir sehr wichtig, deshalb muss es bei mir kein bestimmtes Land oder eine bestimmte Liga sein. Ich will einfach ein richtig gutes Gefühl bei meinem Verein und den Leuten drumherum haben."
…darüber, wann ein Torwart merkt, wieder am Leistungslimit zu sein:
"Wenn du im Tor stehst und Bälle hältst, die der Mannschaft helfen und du ein wichtiger Bestandteil bist. Das hat mir bisschen gefehlt. Ich bin sehr hungrig, diese Highlights wieder zu erleben, einer Mannschaft zu helfen und wieder Spiele zu absolvieren. Das ist mein Beruf, den ich seit vielen Jahren auslebe und den ich leider im vergangenen Jahr nur im Training ausüben konnte. Das kann man nicht vergleichen mit Spielpraxis, deshalb bin ich sehr hungrig und bereit, wieder hinten im Tor zu stehen und der Mannschaft zu helfen."
…über seine Zeit beim FC Liverpool:
"Es gab Höhen und Tiefen. Das gehört dazu, so ist Fußball, aber ich habe mich als Mensch weiterentwickelt. Das Niveau, auf dem wir jeden Tag gearbeitet haben und die Professionalität, die jeder dort vorlebt, das war schon einzigartig. Das habe ich zuvor noch nie erlebt und deshalb hat man dort auch sehr viele Erfolge gefeiert. Die Zielstrebigkeit und diesen Willen nehme ich mit in meine nächste Aufgabe."
…über Bayerns Transfer-Poker um Sadio Mané:
"Das wäre ein Wahnsinnstransfer für den FC Bayern, weil er zu den absoluten Topspielern bei Liverpool gehört. Wenn es Bayern München schafft, jemanden wie ihn zu verpflichten, dann kann man ihnen nur gratulieren und auch der Bundesliga. Es wäre wieder ein Star mehr in der Liga, deshalb würde ich mich auch für die Bundesliga sehr freuen."
…über die Persönlichkeit von Sadio Mané:
"Sadio Mane ist sehr zurückhaltend, sehr bodenständig. Er spricht auch ein bisschen Deutsch aus seiner Zeit in Salzburg. Ich bin immer sehr gut mit ihm klargekommen, eigentlich alle. Sollte es ihn nach Deutschland führen, wird er auch keine Probleme haben sich zu adaptieren."
Das Interview führte: Florian Plettenberg