Liverpool hat ein Angebot aus Saudi-Arabien für Mo Salah abgelehnt – aber der Wüstenklub gibt seine Bemühungen nicht auf. Während Jürgen Klopp einem Transfer weiter den Riegel vorschiebt, rät Reds-Legende Jamie Carragher zum Verkauf. Also: (Wann) wird Liverpool schwach?
Mo Salah ist eine der Säulen schlechthin in Anfield. Erst recht seit den Abgängen von Ex-Kapitän Jordan Henderson, Fabinho und Roberto Firmino, die es in diesem Sommer allesamt bereits nach Saudi-Arabien zog.
Von eben dort aus hat auch der Ägypter, der seit 2017 für die Reds aufläuft und 187 Tore für den Klub schoss, ein Angebot erhalten. Zunächst soll Liverpool am freitägigen Deadline Day allerdings eine Offerte von umgerechnet 175 Millionen Euro (inklusive Boni) von Al-Ittihad abgelehnt haben.
Klopp schiebt Transfer Riegel vor
Doch der Wüstenklub bleibt offensichtlich hartnäckig und will sein Angebot wohl noch einmal deutlich verbessern. Denn: die Vereine der saudischen Profiliga können anders als in Europa noch einige Tage lang Spieler verpflichten, das Transferfenster schließt erst am 20. September. Sky Sports UK berichtet nun, dass Al-Ittihad bereit ist, ein Gesamtpaket von bis zu 200 Millionen Pfund für die Dienste des 31-Jährigen zu zahlen. Umgerechnet wären das 233 Millionen Euro.
Bereits am zurückliegenden Mittwoch sorgte Ex-Profi Jan Age Fjörtoft für Fassungslosigkeit in den Liverpooler Fankreisen. In den sozialen Netzwerken schrieb der heutige Experte: "Ich habe gehört, dass Salah den FC Liverpool wahrscheinlich noch diese Woche verlassen wird."
Ein kompliziertes Szenario, denn einerseits könnten die Reds bei einem Abgang Salahs nun auch nicht mehr auf dem Transfermarkt für Ersatz sorgen, das Fenster ist seit Freitagabend geschlossen. Genau deshalb hatte Trainer Jürgen Klopp zuvor in einer Pressekonferenz am Freitag zum wiederholten Mal einen Wechsel Salahs, dessen Vertrag noch bis 2025 läuft, ausgeschlossen. "Unsere Haltung bleibt dieselbe", sagte Klopp. "Da gibt es absolut keinen Zweifel. Wir können (Salah) nicht verkaufen. So sieht es aus. Mehr gibt es nicht zu sagen."
Carragher rät zum Verkauf
Andererseits - und so die Krux der Situation - ist die Verlockung durch das verbesserte Angebot durchaus groß, erschlagende 233 Millionen Euro für einen 31-Jährigen einzukassieren, wie auch Reds-Legende Jamie Carragher meint: "Salah hat noch zwei Jahre in Liverpool vor sich, sie werden nie wieder mehr für ihn bekommen, als jetzt."
Und weiter: "Es liegt an Liverpool und es liegt auch an Salah. Ich meine, wenn er vielleicht nicht gehen will. Aber ich denke, sogar für die Fans, die ihn lieben und absolut anhimmeln und nicht wollen, dass er geht… wenn die Zahl immer höher und höher wird, ist das ein Punkt, an dem man denken kann: "Weißt du was? Das kann man eigentlich nicht ablehnen". Und das sind 200 Millionen."
Auch Ex-Profi Paul Merson sieht das ähnlich wie Carragher: "Er ist einer der besten Spieler der Welt. Deshalb ist es so schwierig. Aber werden sie diese Saison die Liga gewinnen? Das glaube ich nicht. Nimmt man also nicht einfach das Geld und versucht, das Team neu aufzubauen? Ich würde sagen, 200 Millionen Pfund wären zu viel, um sie abzulehnen. Ich wüsste nicht, wie man das für einen 31-Jährigen ausschlagen könnte. Das wäre unwiderstehlich."
Carragher glaubt trotzdem nicht an Abgang
Und dennoch scheint ein Abgang Salahs trotz aller monetären Verlockungen aus sportlicher Hinsicht nicht stemmbar. Der Ägypter ist der einzige gelernte Rechtsaußen im Kader von Liverpool. Sollte er gehen, müsste Klopp vermutlich - und das im bereits laufenden Ligabetrieb - sein ganzes System umstellen, denn Salah ist nicht selten DER Dreh- und Angelpunkt im Offensiv-Spiel der Reds. Deshalb glaubt auch Carragher nicht, dass Klopp und Co. ihn ziehen lassen werden.
Der 45-Jährige: "Nein, ich glaube nicht, dass es noch passieren wird. Weil es so spät kommt. Ich denke, wenn diese Situation vor vier oder sechs Wochen aufgekommen wäre, hätte es wirklich etwas werden können. Aber Liverpool ist in einer Situation, in der sie ihn einfach nicht ersetzen können." Und dennoch: "Aber wenn diese Zahl zu groß wird und der Klub sie nicht ablehnen kann, wird man sagen, dass man sie fast schon generieren muss."
Al-Ittihad soll ganz nebenbei bereit sein, Salah umgerechnet rund 1,75 Millionen Euro pro Woche (!) zu zahlen. Was meint Ihr, sollte Liverpool seine Legende ziehen lassen und die Mega-Ablösesumme trotz aller sportlichen Konsequenzen einkassieren? STIMMT JETZT AB!
Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.