Schalke 04 steigt ab - zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren, aber dieses Mal ist es anders. Ein Kommentar von Sky Reporter Dirk große Schlarmann.
Die Tabelle lügt nicht: Stimmt! Allerdings muss man diese für Schalke 04 teilen.
Die Hinrunde - es war die eines Absteigers. Gerade einmal zwei Siege eingefahren, mickrige neun Punkte auf dem Konto und mit 14:41 Toren eine grausame Ausbeute. Schalke war oft peinlich unterlegen.
Die Rückrunde - für einen Aufsteiger a la bonne heure! Die Königsblauen belegten dort den achten Platz, spielten aufopferungsvollen Fußball und bogen mehrfach Spiele in den letzten Minuten.
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Schröder und Kramer haben Fehler gemacht
Abgestiegen ist Schalke in den ersten zwölf Spielen. Abgestiegen ist Schalke zu großen Stücken wegen Fehlern von Sportdirektor Rouven Schröder und Trainer Frank Kramer. Die Zusammenstellung des Kaders war einfach nur ungenügend. Schnelligkeit und Kompaktheit, Dinge, die für den Klassenkampf unabdingbar sind, wurden zwar bei den Planungen als Grundvoraussetzungen genannt, bei den Neuzugängen aber plötzlich nicht mehr beachtet.
Der Trainer war schon vor Antritt verbrannt und nicht in der Lage, Kabine und Fans anzuzünden.
Sowohl bei der Wahl des Coaches als auch bei den Verpflichtungen in Tor, Defensive und Sturm hätte vorab klar sein müssen, dass diese so auf Schalke im Abstiegskampf und in der Konstellation niemals funktionieren würden.
Hinterfragt wurden die Entscheidungen von Rouven Schröder allerdings zunächst nicht, weder vom Vorstand noch vom Aufsichtsrat - zu groß der Thron, auf dem der Architekt des Aufstiegs saß.
Im Erfolg macht man die größten Fehler - auf Schalke ist das so. Fehler, die dann aber teilweise korrigiert werden konnten. Frank Kramer wurde entlassen und wegen zunehmender Kritik trat Rouven Schröder die Flucht an.
Reis passt zu Schalke
Neuer Trainer wurde Thomas Reis. Reis passt zu Schalke, zur Mannschaft und zur Situation. Schade, dass sowohl der VfL Bochum als auch Schalke diesen Wechsel nicht eher und geräuschloser vollziehen konnten. Es hätte wohl beiden Klubs geholfen.
Auch die Verpflichtung von Moritz Jenz hob Schalkes löchrige Abwehr auf Bundesliga-Niveau. Ralf Fährmann beendete - bis zu seiner Verletzung - ein völlig unnötiges Torwart-Theater.
Die Mannschaft kämpft, zeigte Einsatz und Emotionen, die Spieler weinten vor der Nordkurve.
Leistungsträger müssen ersetzt werden - mit wenig Geld
Schalke hat in der Rückrunde wieder Spaß gemacht. Nicht immer, aber ziemlich oft. Dieser Verein und diese Fans gehören in die erste Liga! Das werden wohl auch alle anderen Klubs im Oberhaus denken.
Ob Schalke schnell zurückkehren wird, bleibt abzuwarten. Zwar ist die Klubführung dieses Mal besser auf den Abstieg vorbereitet als vor zwei Jahren, trotzdem klaffen im Kader wieder riesige Löcher. Krauß, Kral, Jenz, Terodde und eventuell auch Bülter und Zalazar werden gehen. Sie gilt es zu ersetzen - mit wenig Geld. Schalke kann mit toller Atmosphäre werben, aber nicht mit sportlicher Entwicklung.
Sollte der Aufstieg jedoch ein weiteres Mal gelingen, dann ist dem FC Schalke zu gönnen, dass die handelnden Personen kontrollierter und cleverer agieren als im letzten Sommer.
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