FC Schalke 04 News: S04 verzichtet gegen Bayer Leverkusen auf Mustafi

Kein Platz im Kader des Letzten! Der tiefe Fall eines Weltmeisters

Von Sky Sport

Image: Shkodran Mustafi spielt seit Februar beim FC Schalke 04.

Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis verzichtet gegen Leverkusen freiwillig auf Abwehrchef Shkodran Mustafi. Der bittere Weg von einem Hoffnungsträger zum Aussortierten steht sinnbildlich für die gesamte Schalker Saison.

Die sportliche Leistung des FC Schalke 04 sorgt bei den Fans mittlerweile nicht mehr für Überraschungen. Dennoch staunten die Anhänger am 27. Spieltag vor dem Anpfiff nicht schlecht, als sie die Aufstellung der Knappen sahen. Dort war keine Spur von den Winterneuzugängen Shkodran Mustafi und William zu sehen, die zwar selten überzeugen konnten, aber seit ihrer Ankunft gesetzt waren.

Wenig später klärt Schalke vor dem Gastspiel in Leverkusen (1:2) via Twitter auf: "Shkodran Mustafi steht heute aus sportlichen Gründen nicht im Kader. Williams Nicht-Nominierung für das Aufgebot war eine disziplinarische Entscheidung."

Bei dem aus Wolfsburg ausgeliehenen William war die Entscheidung nach den Ereignissen rund um das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach vor der Länderspielpause nicht völlig überraschend. Nach seiner frühen Auswechslung gegen die Fohlen fehlte der Brasilianer bei einer Teamsitzung. Bei Mustafi rechnete wohl keiner mit dieser Entscheidung und auch der Begründung.

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Mustafi wird zum Unsicherheitsfaktor

"Aus sportlichen Gründen!" - der Stachel sitzt beim Weltmeister von 2014 mit Sicherheit tief. Der erfahrene Innenverteidiger sollte eigentlich für Stabilität in einer löchrigen Abwehr sorgen, entwickelte sich jedoch mehr und mehr zu einem Unsicherheitsfaktor.

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Bereits im ersten seiner sechs Spiele im königsblauen Trikot macht der 28-Jährige eine unglückliche Figur. Nach einer Ecke von Leipzigs Nkunku gönnt Mustafi Gegenspieler Mukiele zu viel Raum und kann ihn nicht am Kopfballtreffer hindern - 0:1! Am Ende verlassen die Knappen abermals den Rasen mit hängenden Köpfen (0:3). Seine Bundesliga-Premiere hat sich der 20-malige Nationalspieler sicherlich anders vorgestellt.

Slapstick-Eigentor Auftakt des Debakels

Es soll nicht die letzte, ungeschickte und folgenschwere Aktion sein. Sein Slapstick-Eigentor - erneut zum 0:1 - beim 0-5-Debakel in Wolfsburg stand sinnbildlich für die gesamte Saison der Schalker. Ein weiterer Ballverlust vor dem 0:3 erzürnt auch Trainer Dimitrios Grammozis.

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Nach der Länderspielpause zieht der 42-Jährige Konsequenzen und verzichtet auf eine Nominierung des Abwehrchefs. Diese Situation erzeugt bei Mustafi kein neues Gefühl. Bereits beim FC Arsenal zählte der Verteidiger nicht zum Stammpersonal. Die fehlende Spielpraxis spiegelt sich nun beim FC Schalke 04 wider.

Arsenal zahlt einst stolze 40 Millionen Euro

Die Wahrheit liegt bekanntlich auf dem Platz - da hilft Mustafi scheinbar auch seine internationale Erfahrung nicht. Der 28-Jährige kickte in seiner Karriere in vier europäischen Top-Ligen: Serie A (Sampdoria), LaLiga (FC Valencia), Premier League (FC Arsenal) und holte natürlich 2014 auch den Weltmeistertitel mit dem DFB-Team. Im Februar dann auch das Debüt in der Bundesliga.

Es ist ein tiefer Fall für den Innenverteidiger, wenn man bedenkt, dass Mustafis Dienst den Gunners einst sogar stolze 40 Millionen Euro wert waren, als sie ihn aus Spanien loseisen konnten. Nun reicht es nicht mal mehr zu einem Kaderplatz beim abgeschlagenen Schlusslicht in der Bundesliga.

Klaas-Jan Huntelaar krönte seinen ersten Startelf-Einsatz bei Schalke 04 mit einem Treffer bei der 1:2-Niederlage bei Bayer Leverkusen. Nach der Partie bekam der Niederländer viel Lob von Coach Dimitrios Grammozis (Videolänge: 0:47 Minuten).

Grammozis macht Mustafi weiter Hoffnung

Der Trainer hat die Tür für die höchstwahrscheinlich letzten sieben Schalker Auftritte im deutschen Oberhaus aber noch nicht geschlossen: "Der Kader gilt für heute. Ab morgen, übermorgen geht es in die Vorbereitung. Da kann sich jeder wieder zeigen im Training", sagt Grammozis vor dem Duell gegen Bayer am Sky Mikro.

Aber es ist und bleibt eine bittere Saison für alle Beteiligten in Gelsenkirchen: Fans, Klub und selbst für Weltmeister...

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