Die Schalker Fan-Gruppierung "Ultras GE" hat auf einen Brief des S04-Vorstandes von Donnerstag mit scharfer Kritik reagiert.
In dem Brief versuchen sich die Verantwortlichen zu erklären und appellieren an die Fans, keine einzelnen Akteure für die aktuelle Misere verantwortlich zu machen. Finanziell wie auch sportlich. "Es ist eine Grenze überschritten, wenn Einzelne namentlich zum Buhmann ausgerufen oder zum Alleinschuldigen erklärt werden sollen", heißt es unter anderem in dem Schreiben des Vorstandes.
Grenze überschritten? Schalke-Ultras geben Vorwurf zurück
Die Fans haben sich daraufhin klar positioniert und dem Vorstand Grenzen aufgezeigt, die nach deren Sicht überschritten wurden. "Ja, es wurde eine Grenze überschritten. Zum Beispiel als rassistische Äußerungen aus falscher Loyalität nicht benannt, sondern sogar verteidigt wurden. Das Ergebnis fällt dem Verein und seinen Fans bis heute auf die Füße", werfen die Ultras dem Verein in Anspielung auf Äußerungen des mittlerweile zurückgetretenen Aufsichtsrat-Chefs Clemens Tönnies vor.
Und weiter: "Es wurde eine Grenze erreicht, als ihr von den Fans verlangt habt, euch ihre finanzielle Situation zu offenbaren, um bereits bezahlte Eintrittsgelder zurückzubekommen. Bei begründeter Kritik hingegen, während einer mittlerweile fast ein Jahr andauernden Sieglosserie, ist sicher keine Grenze erreicht worden."
Schalke-Fans monieren "Dünnhäutigkeit" des Vorstandes
Gezielte öffentliche Kritik und auch das Aufzeigen von Fehlentscheidungen habe schon immer zur Vereinskultur gehört. Allgemein würde der Brief des Vorstandes zeigen, dass sich dieser in einer "Blase" befände, die weit weg von den Anliegen der Fans und Mitglieder läge.
"Eure unvergleichbare Dünnhäutigkeit führt dabei zu keiner Verbesserung, sondern einer Verschlimmerung der Lage. Ihr habt Schalke schlicht und ergreifend nicht verstanden", monieren die Ultras GE, die auf der angekündigten Mitgliederversammlung statt schonungsloser Ehrlichkeit eine "Selbstinszenierung" befürchten.
Ultras: "Es ist an der Zeit auszumisten"
Abschließend wird in dem Statement das Misstrauen gegenüber den Funktionären zum Ausdruck gebracht. "Es ist an der Zeit auszumisten und den angekündigten Neuanfang mit unbelasteten Personen endlich anzugehen", fordert die Ultras. Das gemeinsame Ziel müsse sein, "den Verein am Leben zu erhalten."
Aktuell befinden sich die Schalker auf dem letzten Tabellenplatz der Bundesliga, mit nur drei Zählern nach zehn Spielen. Zudem halten die Königsblauen eine Bundesliga-Sieglosserie von 26 Partien in Folge. Finanziell ist der Verein mit Schulden von rund 200 Millionen Euro in absoluter Schieflage.