FIFA Frauen WM 2023: Alle Stimmen zum DFB-Aus

Voss-Tecklenburg lässt Zukunft offen - Neuendorf spricht Vertrauen aus

Die DFB-Frauen sind nach dem frühen WM-Aus gegen Südkorea geschockt. Kapitänin Alexandra Popp und Jule Brand rangen anschließend nach Worten. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ließ ihre Zukunft offen, der DFB-Präsident sprach ihr das Vertrauen aus. Alle ZDF-Stimmen.

Martina Voss-Tecklenburg (Bundestrainerin):

"Wir haben heute nicht in unser Spiel gefunden. Klar haben wir Herz gezeigt und es versucht, aber nicht so viel Klares, dass du daraus das Tor machst. Wir waren nach dem 0:1 ein Stück weit geschockt. Es war eine große Verunsicherung zu spüren. Auf das Glück alleine darf man sich auch nicht verlassen. Wir haben zweimal ein Ergebnis erzielt, das nicht ausreicht. Dem müssen wir uns stellen - und das in erste Linie in meiner Person. Das ist ganz klar. Ich stehe dazu, dass wir es nicht geschafft haben weiterzukommen, aber gebe mir die Möglichkeit, nicht vorschnell etwas zu sagen. Ich brauche das auch, um das verarbeiten zu können. Ich stelle mich jetzt in erster Linie vor die Mannschaft. Ich versuche, bei mir zu bleiben, sachlich zu bleiben und in die Verantwortung zu gehen."

Bernd Neuendorf (DFB-Präsident):

"Wir haben den Vertrag mit ihr (Martina Voss-Tecklenburg, Anm.d.Red.) erst vor wenigen Monaten verlängert nach dieser überaus erfolgreichen Europameisterschaft im vergangenen Jahr und haben ihr das Vertrauen ausgesprochen, das sie nach wie vor auch genießt. Ich habe direkt nach dem Spiel gegen Südkorea mit der Bundestrainerin telefoniert. Gemeinsam werden wir diese Enttäuschung aufarbeiten"

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Svenja Huth steht nach dem Aus der deutschen Frauen-Nationalmannschaft bei der WM weinend in der Mixed Zone und sucht nach Erklärungen nach dem 1:1 gegen Außenseiter Südkorea.

Alexandra Popp (Kapitänin Nationalmannschaft):

"Es ist noch gar nicht zu greifen. Ich weiß nicht, was ich großartig sagen soll, weil ich es noch nicht verstehen kann, was hier gerade abgeht. Keine Ahnung. Es ist mehr als schwierig, das nach einem solchen Ausscheiden zu analysieren. Das ist unmöglich. Man hat gesehen, dass es grundsätzlich holprig war über die drei Spiele. Was hier passiert ist, war natürlich nicht unser Anspruch. Jetzt zu sagen, woran es gelegen hat, kann ich gerade nicht, weil ich es alles noch nicht greifen kann."

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Lena Oberdorf (Nationalspielerin):

"Es ist ein bisschen surreal. Ich glaube, wir müssen es einfach jetzt noch einmal hinterfragen, ob das von uns als Einzelspielerin auch genug war. Ich frage mich heute nach dem Spiel auch, ob das genug war, was ich gezeigt habe. Aber Fakt ist, dass wir als Team da durchgehen werden, den Fokus auf die Nations League richten und uns dann einfach für Olympia qualifizieren müssen."

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Die deutschen Fußballerinnen sind in der WM-Vorrunde krachend gescheitert. Das 1:1 gegen Außenseiter Südkorea im abschließenden Gruppenspiel war zu wenig. Für Lena Oberdorf sei das Aus ''ein bisschen surreal.''

Jule Brand (Nationalspielerin):

"Mir fehlen ein bisschen die Worte. Ich bin gerade sehr enttäuscht. Wir waren motiviert, hatten Bock auf das Spiel, aber haben es nicht auf den Platz bekommen. Wir waren nicht effektiv genug."

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Joti Chatzialexiou (Sportlicher Leiter Nationalteams):

"Es ist ein gebrauchter Sommer für mich, den DFB und den gesamten deutschen Fußball. Es ist auch ein Rückschlag für den Frauenfußball, weil wir uns viel mehr vorgenommen hatten. Ich werde nach dem Spiel niemanden infrage stellen. Das ist eine Thematik, über die wir in Ruhe sprechen werden. Dazu gehöre ich, das Trainerteam und viele andere Menschen, die dazu beigetragen haben, dass wir bei der WM sind. Ich für mich persönlich will weiterkämpfen und schauen, dass es weitergeht im DFB und im deutschen Fußball."

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Nach dem überraschenden Vorrunden-Aus gegen Südkorea sind die DFB-Frauen geschockt und enttäuscht. Auch Nationalspielerin Lena Lattwein zeigt sich traurig, aber in ihrer ersten Analyse gefasst.

Colin Bell (Nationaltrainer Südkorea):

"Ich kenne die deutsche Mannschaft in- und auswendig. Wir haben uns einiges vorgenommen. Wir als Mannschaft brauchten ein Erfolgserlebnis. Als das 1:0 gefallen ist, hat man gesehen, dass die ganze Last von uns weg war. Jeder im Stadion hat nach dem 1:1 gedacht, dass es das ist und Deutschland uns überrollt. Bis auf Sydney Lohmann hat uns Deutschland keine Probleme mehr bereitet. Ich habe nicht gewusst, dass Deutschland raus ist bis fünf Minuten nach dem Spiel. Das tut mir echt leid. Über die Hälfte meines Lebens habe ich in Deutschland verbracht. Die haben alles versucht, das muss man ihnen lassen."

SID

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