Im Rennen um die Fußball-WM 2030 streben Spanien und Portugal wegen des voraussichtlichen Rückzugs ihres bisherigen Partners Ukraine nun eine Gruppenkandidatur mit Marokko an.
Der spanische Verband RFEF bestätigte am Freitag nach vorherigen Medienberichten Kontakte zu den Afrikanern, allerdings liefen die Gespräche noch. Ein Zeitfenster für einen erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen nannte der RFEF nicht.
Das beabsichtigte Bündnis wäre 100 Jahre nach der ersten WM-Endrunde die zweite Kandidatur für die Gastgeberrolle für Länder von mehr als einem Kontinent. Saudi-Arabien sowie Ägypten und Griechenland peilen in einer transkontinentalen Kandidatur sogar die Ausrichtung des Jubiläumsturniers in drei Erdteilen an. Als dritte Bewerbung beabsichtigt ein südamerikanisches Quartett mit Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay als Gastgeber des Premieren-Turniers 1930 eine symbolträchtige Kandidatur.
Ukraine zieht wohl zurück
Die Ukraine war für Spanien und Portugal lange der Wunschpartner. Die Einbindung der Osteuropäer galt als kräftiges Zeichen für den Frieden und die Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung nach Russlands Angriffskrieg gegen das Land. Allerdings verdichten sich die Anzeichen, dass der ukrainische Verband seine Bereitschaft zur Mitausrichtung des übernächsten WM-Turniers einerseits wegen Russlands anhaltender Angriffe sowie aufgrund eines internen Korruptionsskandals in Kürze zurückziehen wird.
Marokko probiert es immer wieder
Marokko bemüht sich seit fast drei Jahrzehnten vergeblich um die Ausrichtung eines WM-Turniers. Im Falle seiner Wahl in der Gruppe mit Spanien und Portugal wäre das Königreich der zweite afrikanische WM-Ausrichter nach Südafrika 2010.
Die nächste WM-Endrunde findet 2026 in den USA, Mexiko sowie Kanada erstmals in drei Ländern statt. Beim WM-Turnier 2002 in Südkorea und Japan fungierten zum ersten und bislang letzten Mal zwei Länder als Gastgeber der wichtigsten Einzelsport-Veranstaltung der Welt.