München bekommt den Zuschlag als Austragungsort für das Finale der Champions League 2022. Dies beschloss die Europäische Fußball-Union (UEFA) bei der Sitzung ihres Exekutivkomitees am Dienstag.
München war zuletzt 2012 Gastgeber des Endspiels der Champions League, damals verlor der FC Bayern vor 62.500 Zuschauern in der Allianz Arena sein "Finale dahoam" gegen den FC Chelsea im Elfmeterschießen.
Zuvor hatte das Finale der Königsklasse schon 1993 (Sieger Olympique Marseille) und 1997 (Borussia Dortmund) in der bayerischen Landeshauptstadt stattgefunden, damals noch jeweils im Olympiastadion.
Im kommenden Mai (30.) wird der Gewinner der europäischen Königsklasse im Atatürk-Stadion von Istanbul ermittelt, als Gastgeber 2021 und 2022 hatten sich jeweils St. Petersburg und München beworben. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) entschied nun: St. Petersburg mit der Gazprom Arena (68.134 Plätze) ist zuerst dran, dann die Allianz Arena (70.000 bei internationalen Spielen).
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Das erste "Finale dahoam" bescherte dem FC Bayern die größte Enttäuschung nach dem verlorenen Endspiel 1999 in Barcelona gegen Manchester United (1:2): Die Münchner gingen gegen den FC Chelsea zunächst in der 83. Minute durch Thomas Müller in Führung, Didier Drogba glich aber noch aus (88.). Nachdem Arjen Robben in der Verlängerung einen Strafstoß verschossen hatte, verloren die Bayern das Elfmeterschießen mit 3:4.
Völler und der BVB jubelten schon in München
Das Endspiel um den Henkelpott ist auch ein Spiel ums Geld. Die Stadt München muss 8,5 Millionen Euro an die UEFA zahlen - wird aber freilich auch profitieren: Das Wirtschaftsreferat hat errechnet, dass beim Finale 2012 insgesamt 179.000 Besucher in die Stadt kamen, allein außerhalb des Stadions gaben sie 47,6 Millionen Euro aus. Etwa drei Prozent dieser Einnahmen flossen über Steuern wohl weiter ins Stadtsäckel.
Das Jahr 2022 wird für München damit ein Jahr sportlicher Großereignisse: Zusätzlich zum Champions-League-Finale wird die Stadt 50 Jahre nach den Olympischen Sommerspielen dann aller Voraussicht nach auch die zweite Auflage der European Championships veranstalten. Die zeitgleiche Austragung von zahlreichen Europameisterschaften war bei der Premiere 2018 in Glasgow und Berlin ein großer Erfolg.
2015: Letztes CL-Finale in Deutschland
Im Olympiastadion fanden auch die ersten beiden Münchner Endspiele der Champions League statt. Das Finale 1993, als Olympique Marseille mit Rudi Völler in der Startelf gegen den AC Mailand gewann (1:0), war zugleich auch das erste der 1992 neu geschaffenen Königsklasse des Fußballs. 1997 siegte dann Borussia Dortmund gegen Juventus Turin (3:1) - nicht zuletzt dank eines unvergesslichen Treffers von Lars Ricken.
Das bislang letzte Endspiel der Champions League in Deutschland fand 2015 in Berlin statt. Damals gewann der FC Barcelona mit 3:1 gegen Juventus Turin. Die Schalker Arena war Schauplatz des Finales 2004 zwischen dem FC Porto und der AS Monaco (3:0).