Frankfurt hat in der Winterpause Kraft getankt

Systemänderung und keine Schonzeit: SGE unter Zugzwang

Von Alexander Bonengel

Image: Eintracht Frankfurt ist in der Bundesliga seit sieben Spielen sieglos.

Keine Schonzeit, kein langsames Reinkommen – Eintracht Frankfurt muss sofort liefern, es müssen Punkte her. Zum Rückrundenauftakt geht es zu 1899 Hoffenheim.

War bis vor kurzem noch Europa League oder Champions League die bestimmende Zielfrage, ist aktuell Abstiegskampf angesagt. Drei Punkte nur noch auf Platz 16. Erschwerend hinzu kommt das Hammerprogramm in den nächsten Wochen: Da geht es gegen richtig harte Brocken, unter anderem Leipzig, Dortmund und am Wochenende Hoffenheim (Samstag ab 14 Uhr live auf Sky). Top-Gegner, gegen die man auch mal verlieren kann - nur, die Eintracht darf es eigentlich nicht.

Viererkette soll das Spiel variabler machen

Nach dem Sieg gegen die Bayern Anfang November schienen die Adler auf Champions-League-Kurs zu sein. Der folgende Einbruch dann eine Mischung aus vielen Faktoren: Die Gegner haben sich auf die Spielweise der Frankfurter eingestellt. Dazu Verletzungspech, aber auch die Tatsache, dass die teilweise überspielten Akteure nicht mehr so rannten und kämpften, wie man es von Ihnen kannte. Einfach so weiterzumachen wäre fatal. Das wissen sie bei der Eintracht, vor allem Trainer Adi Hütter.

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Schon im Sommer wollte Hütter das Spiel der Eintracht weiterentwickeln, weniger leicht ausrechenbar machen. Doch die Vorbereitungszeit war durch die Europa-League-Qualifikation entscheidend gestört. Während der Hinrunde war aufgrund der Vielzahl der Spiele auch kaum Zeit für taktische Weiterentwicklung.

Das Trainingslager in Florida dementsprechend begleitet von der Hoffnung auf genügend Zeit, entsprechende Schräubchen zu drehen. Nebenher war aber auch mentale Aufbauarbeit angesagt. Die Krise hat Spuren in den Köpfen hinterlassen.

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Sebastian Rode hofft, dass Eintracht Frankfurt besser in die Rückrunde startet, als die Mannschaft die Hinrunde beendet hat. (Videolänge: 00:34 Minuten)

Hütter führte Einzelgespräche, wirkte deutlich umtriebiger als in Zeiten, in denen das Frankfurter Spiel ein Stück weit auch Selbstläufer war. Taktisch lag der Fokus vor allem auf dem Einstudieren einer Viererkette, statt der bisher bevorzugten Dreierkette. Die Umstellung ist verbunden mit der Hoffnung auf bessere defensive Absicherung, gleichermaßen erhöht sie die Chance, die Gegner auch mal überraschen zu können.

Eintracht noch in drei Wettbewerben

Die Aufholjagd ist fest im Blick. Und in allen drei Wettbewerben ist die Eintracht auch noch vertreten. Aber was, wenn's schief geht? Das ist durchaus möglich, angesichts des zuvor erwähnten schweren Programms in den nächsten Wochen. Der Gegenwind könnte heftig zunehmen, Trainer, sportliche Leitung - alles würde verstärkt hinterfragt werden, sollten die ersten Wochen keine Punkte bringen.

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Es sind bereits jetzt schwierige Zeiten am Frankfurter Stadtwald. Die schwerste Prüfung für die Konstellation Hütter/Bobic kommt aber womöglich erst noch. In den vergangenen Jahren waren die Erwartungen niedrig und vergleichsweise leicht zu übertreffen. Die Zeiten aber haben sich geändert, die Fallhöhe ist mittlerweile deutlich größer.

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Doch man muss es auch nicht allzu negativ sehen. Wer Bayern München und Bayer Leverkusen deutlich dominiert und die Europa-League-Gruppenphase übersteht, sollte sich über die eigene Leistungsfähigkeit eigentlich keine allzu großen Sorgen machen. Sollten die Akkus wieder aufgeladen sein und Hütters Systemumstellung greifen, kann es für die Adler genauso schnell wieder nach oben gehen.

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