Es ist soweit: Die neue Heimat für kommende Müllers, Lahms oder Schweinsteigers ist fertig gestellt.
Bayern München hat am Montag das 70 Millionen Euro teure Nachwuchsleistungszentrum offiziell eingeweiht. "Ich bin überzeugt, dass wir damit die richtige Antwort auf die Entwicklung im internationalen Fußball geben können, auf den ganzen Transferwahnsinn und die Gehaltsexplosionen", sagte ein "stolzer und glücklicher" Uli Hoeneß bei der Eröffnungsfeier des "FC Bayern Campus".
Bayern will Investoren-Vorsprung ausgleichen
Mit dem neuen "Bayern-Campus" wollen die Verantwortlichen des Rekordmeisters den Vorsprung, den andere Vereine durch Investoren aus dem Nahen Osten oder Russland hätten, "durch geschicktes Taktieren" ausgleichen.
Man wolle das "Mia san mia" in die Welt hinaustragen: "Der Campus soll ein Markenzeichen sein." Am Festakt am Montag nahmen auch Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter teil.
Fertigstellung nach knapp zwei Jahren
Auf einer Fläche von 30 Hektar wurden seit der Grundsteinlegung im Oktober 2015 ein kleines Stadion für 2500 Zuschauer, sieben weitere Fußballfelder, Fitnesshügel, Klubheim, Sporthalle, Mensa und ein Internat für 35 Talente errichtet. Die Münchner U9 bis U19 sowie die Bundesliga-Frauen werden dort künftig ein zuhause finden.
Die Bayern müssen in Bezug auf die Nachwuchsarbeit aufholen. David Alaba hatte 2010 als letzter Jugendspieler nachhaltig den Sprung zu den Profis geschafft. "Idealerweise kriegst du jedes Jahr einen Spieler für die Profiabteilung. Das ist der Wunschgedanken", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zuletzt. Die Maxime werde sein, so Hoeneß, "besser zu sein als die anderen".
Gerland wird sportlicher Leiter
Die sportliche Leitung des Campus hat der bisherige Assistenztrainer Hermann Gerland, Entdecker von Spielern wie Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, Alaba oder Mats Hummels, inne. Jochen Sauer verantwortet als Geschäftsführer den administrativen Bereich.