Die DFB-Frauen verlieren gegen England knapp im Finale - und trotzdem hat der Frauenfußball ihnen schon jetzt viel zu verdanken. Ein Kommentar von Sky Reporterin Lisa de Ruiter.
Was für ein Turnier. Was für ein Finale. Was für ein bitteres Ende. Deutschland verliert in der Verlängerung gegen England mit 1:2 - und trotzdem haben sie mehr gewonnen, als sie es wohl für möglich gehalten haben.
Die Nationalmannschaft hat ein Land in den Bann gezogen, Menschen vor die Fernseher gelockt, die mit Frauenfußball vorher nichts zu tun haben wollten. Sie haben gezeigt, wie sich der Sport und vor allem auch das deutsche Team entwickelt haben. Sie haben eine Euphorie ausgelöst, die vorher undenkbar war. Sie haben gezeigt, was Zusammenhalt bedeutet. Die beste Werbung für den Frauenfußball, die es hätte geben können.
Popp-Hype wäre vor Jahren undenkbar gewesen
2019 hieß es in einem Video der DFB-Frauen zur WM in Frankreich: "Wir spielen für eine Nation, die unsere Namen nicht kennt." Das ist jetzt anders. Deutschland kennt die Frauen, die da auf dem Platz gestanden und alles gegeben haben. Eine Alex Popp ist plötzlich der Superstar, in den sozialen Medien wird sogar gefordert, sie als Mann verkleidet mit zur WM nach Katar zu nehmen. Das wäre vor Jahren undenkbar gewesen. Und es zeigt: Es passiert was!
Der Frauenfußball wird ernst genommen. Er findet statt. Wichtig ist jetzt, dass das auch so bleibt - nachhaltig. Denn diese Mädels geben jeden Tag alles, auch nach der EM. Für ihre Vereine. Und für die Nationalmannschaft. Und deshalb sollten sich alle schon jetzt den 20. Juli 2023 dick im Kalender eintragen - denn dann greifen die DFB-Frauen bei der WM in Australien und Neuseeland an.
Stolz wird Frust bald ablösen
Und das Motto ist schon heute klar: JETZT ERST RECHT! In England ist etwas zusammengewachsen, eine Einheit. Vier Wochen lang pure Freude und Sommermärchen-Gefühle. In den nächsten Tagen wird der Stolz den Frust ablösen.
Wir sagen heute schon: DANKE! Einfach danke! Für diese tollen Momente!
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