Erneut ist es im französischen Fußball zu Fangewalt gekommen. Vor dem Ligue-1-Spiel zwischen HSC Montpellier und Girondins Bordeaux (3:3) wurde ein Bus mit Anhängern der Gäste an einem Kreisverkehr abgefangen. Danach kam es nach Polizeiangaben zu einer Schlägerei, bei der 16 Personen leicht verletzt wurden.
Die Angreifer hatten Rauchbomben und Eisenstangen dabei. Nach dem Vorfall fuhr der Bus zum Mosson-Stadion, wo Feuerwehrleute sich um die Verletzten kümmerten. Festnahmen hat es nach Informationen der Polizei zunächst nicht gegeben. Die Täter sollen ermittelt werden.
Auch bei einem weiteren Ligue-1-Spiel am Mittwoch wurden Zuschauer auffällig. Während der Partie zwischen SCO Angers und Olympique Marseille (0:0) verließen Dutzende OM-Fans die Gästetribüne und randalierten. Nach mehreren Minuten drängten Ordner die aufgebrachten Anhänger zurück. Das Spiel war zwischenzeitlich unterbrochen, die Spieler verließen den Rasen. Laut Marseilles Kommunikationschef Jacques Cardoze war eine Provokation von Heimfans gegen OM-Spieler vorausgegangen, diese seien unter anderem mit Feuerwerkskörpern beworfen wurden.
Gewalt zwischen Fans in Ligue 1 nimmt zu
"Es ist eine kollektive Verantwortung, es gibt nicht nur ein Stadion, ein Team. Wir können beobachten, dass es sich auszubreiten beginnt. Jeder muss dafür Verantwortung tragen", sagte Cardoze. "Wir haben 15 Monate lang keinen Fußball mehr gesehen, und die Leute sind offenbar nicht intelligent genug, um nur zum Fußball schauen zu kommen."
Die Gewalt zwischen den Fans hat in den letzten Wochen in der Ligue 1 zugenommen: Wiederholt kam es zum Platzsturm, zuletzt am vergangenen Samstag beim Derby zwischen den Nordrivalen RC Lens und Meister OSC Lille. Vor rund vier Wochen war es zu einem ähnlichen Vorfall gekommen, bei dem das Spiel zwischen dem OGC Nizza und Olympique Marseille abgebrochen werden musste.
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