Angeführt von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge (65) ist Deutschland künftig wieder mit drei Stimmen in den wichtigsten Gremien des Weltfußballs vertreten.
Auf dem Kongress der Europäischen Fußball-Union (UEFA) am Dienstag wurde der Vorstandsvorsitzende des deutschen Rekordmeisters Bayern München als einer von zwei Vertretern der Klubvereinigung ECA ins UEFA-Exekutivkomitee gewählt.
Rummenigge folgt auf Agnelli
Rummenigges Amtszeit dauert drei Jahre. Er beerbt den abtrünnigen Andrea Agnelli, der am Montag nach der Gründung der Super League aus der UEFA-Exekutive und von der ECA-Spitze zurückgetreten war.
Auch der deutsche Fußball-Bund (DFB) ist künftig durch seine beiden Vizepräsidenten Rainer Koch und Peter Peters in den Entscheidungsgremien der UEFA und des Weltverbandes FIFA vertreten. Der 62 Jahre alte Koch wurde mit 47 von 55 möglichen Stimmen für vier weitere Jahre im Exko des Kontinentalverbandes bestätigt. Peters (58) zog per Akklamation neu ins Council des Weltverbandes FIFA ein, seine Amtszeit beträgt ebenfalls vier Jahre.
"Ich freue mich sehr, dass der deutsche Fußball wieder in den beiden wichtigsten Gremien des internationalen Fußballs vertreten ist", sagte DFB-Präsident Fritz Keller, der schon bei seiner Wahl 2019 betont hatte, keine internationalen Ambitionen zu hegen: "Es ist elementar wichtig, dass unsere Stimme dort angesichts der zahlreichen aktuellen Herausforderungen, vor denen der Fußball steht, gehört wird."
Peters' Wahl war praktisch sicher
Peters' Wahl war praktisch sicher, da es nur vier Bewerber für vier zu vergebende Plätze gab. Koch gehörte hingegen zu neun Kandidaten für acht freie Plätze. Der Jurist war im März 2020 auf dem UEFA-Kongress in Amsterdam erstmals ins Exko gewählt worden, er hatte den aufgrund des Rücktritts des ehemaligen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel vakanten Posten übernommen. Im FIFA-Council war der DFB seit Grindels Rücktritt 2019 ohne Stimme.
Rummenigge hatte der ECA, einer Interessenvertretung für europäische Fußballvereine, von ihrer Gründung 2008 bis 2017 vorgestanden. Anschließend wurde er von Agnelli, Boss des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin, abgelöst. Rummenigge wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.