Fußball News: Spieler der Gewerkschaft VdV haben große Bedenken wegen der Maßnahmen

Spielergewerkschaft äußert Bedenken am Vorhaben der DFL

Von SID

Image: Die Spielergewerkschaft VdV positioniert sich jetzt klar gegen Quarantäne-Trainingslager und kritisiert die Maßnahmen.

Die Spielergewerkschaft VdV will die von der Deutschen Fußball Liga (DFL) geplanten "Quarantäne-Trainingslager" nicht widerspruchslos hinnehmen.

Abschottung für die Saisonrettung - bei diesem Plan der Deutschen Fußball Liga (DFL) wollen die Profis nicht einfach so mitmachen. Die möglichen Quarantäne-Trainingslager für die Bundesligisten und Zweitligisten, mit denen die Fortsetzung der Spielzeit trotz steigender Corona-Zahlen gesichert werden soll, stoßen bei der Spielergewerkschaft VdV auf Kritik. Daraus machte die VdV nach einer Videokonferenz mit den DFL-Direktoren Ansgar Schwenken keinen Hehl.

Statement von VdV-Spielervertretern

"Die VdV-Spielervertreter wiesen darauf hin, dass sie schon jetzt strengen Hygienevorschriften unterliegen und regelmäßige Testungen an sich vornehmen lassen, um das Infektionsrisiko zu minimieren", ließ der VdV wissen: "Einigen Spielern sei es zudem aufgrund familiärer Verpflichtungen kaum möglich, sich in mehrtägige Quarantänelager zu begeben. Dies gelte insbesondere für Profis, die sich um kleine Kinder oder erkrankte ältere Familienmitglieder kümmern müssen."

Zudem bekräftigten die Experten der Spielergewerkschaft im Anschluss an das virtuelle Treffen, bei dem mehrere Profis der Bundesliga und der 2. Liga, ein Vertreter der 3. Liga sowie eine Vertreterin aus der Frauen-Bundesliga dabei waren, dass die Durchführung der Trainingslager "auch aus arbeitsrechtlicher Perspektive problematisch" sei. Eine "derartige Maßnahme" müsse "im Streitfall einer Verhältnismäßigkeitsprüfung standhalten".

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

Jetzt Push-Nachrichten zu Deinen Lieblingssportarten!

Du willst personalisierte Sport-Nachrichten als Push auf dein Handy? Dann hol Dir die Sky Sport App und wähle Deine Lieblingssportarten- und wettbewerbe aus. So funktioniert's.

Mit diesen Aussagen hat die VdV deutlich gemacht, dass sie nicht bereit ist, alle Maßnahmen mitzutragen. Laut VdV-Geschäftsführer Ulf Baranowsky hat die DFL, die das Gespräch initiiert hat, Verständnis für diese Haltung gezeigt - obwohl der Ligaverband schon zuvor den möglichen Beschluss hinsichtlich der Trainingslager öffentlich gemacht hatte.

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

DFL und Gewerkschaft befinden sich in Austausch

"Die Gespräche waren sehr fruchtbar, es war ein sachlich guter Austausch. Es war wichtig, dass die Spieler gehört wurden", sagte Baranowsky dem SID: "Beide Seiten sehen die Trainingslager als Ultima Ratio. Niemand will in so ein Lager, das ist ja klar. Aber es will auch niemand jemanden dahinschicken. Wir bleiben bei dem Thema im Austausch."

Die möglichen Quarantäne-Trainingslager sind Teil der Verschärfungen beim Hygienekonzept, welche die DFL im Auftrag der Klubs erarbeitet hat. Daneben wird die Frequenz der Corona-Tests erhöht. Ab April sind bei einer Sieben-Tage-Inzidenz ab 35 künftig Antigen-Schnelltests zu Beginn jedes Trainings- beziehungsweise Reisetages verpflichtend. Die beiden obligatorischen PCR-Testungen pro Woche bleiben zudem bestehen.

Mehr dazu

Bereits vor dem Restart der vergangenen Saison im Mai 2020 hatten sich die Teams in Quarantäne-Trainingslager begeben. Ob es nun wieder zu den Trainingslagern kommt, entscheidet das DFL-Präsidium in Abstimmung mit der Kommission Fußball.

Spielabsagen sorgen für Termin-Schwierigkeiten

Obwohl die DFL den Klubs die Trainingslager rund um die englische Woche mit den Spieltagen 29, 30 und 31 bereits ans Herz gelegt hat, um durch Isolation vom 14. bis 26. April gleich drei Runden zusätzlich abzusichern, sieht Baranowsky den ausstehenden Beschluss dazu noch nicht als gesichert: "Es geht eher darum, jeden auf diese Möglichkeit vorzubereiten."

Der Profifußball ist aufgrund der zuletzt gehäuft aufgetretenen Coronafälle und der daraufhin von den Behörden angeordneten Quarantäne für ganze Mannschaften besorgt. In der 2. Liga ist es bereits zu mehreren Spielabsagen gekommen. Sollte dies auch in der Bundesliga geschehen, würde die Eliteklasse angesichts der anstehenden EM-Endrunde (11. Juni bis 11. Juli) in große Termin-Schwierigkeiten kommen.

Das wissen auch die Vertreter der Profis. "Es gibt ein gemeinsames Ziel", sagte Baranowsky: "Der Spielbetrieb soll unter den höchstmöglichen Gesundheitsstandards fortgesetzt werden." Aus Sicht der Klubs bedeutet dies aber auch, dass sich ihre Angestellten an die Vorgaben halten und nicht wie zuletzt durch öffentlich gewordene Verfehlungen mit dazu beitragen, dass das letzte Mittel doch zum Einsatz kommt.

Sport-Informations-Dienst (SID)