Ausgerechnet vor dem Heimspiel gegen den FC Bayern (Samstag um 15:30 Uhr live und exklusiv auf Sky) geht der Trend von Borussia Mönchengladbach nach unten. Gladbachs Bescheidenheit birgt Gefahren, meint Sky Redakteur Marlon Irlbacher.
Eigentlich ist alles in Ordnung bei Borussia Mönchengladbach. Oder doch nicht? Wenn man den Aussagen von Sportchef Roland Virkus und Trainer Daniel Farke auf den Pressekonferenzen lauscht, gibt es immer wieder Sätze, die vor allem nach schlechteren Spielen wieder eine neue Aufbruchsstimmung erzeugen könnten. Diese wird aber in der aktuellen Spielzeit durch fehlende Konstanz immer wieder jäh unterbrochen.
Omlin kritisiert seine Vorderleute
Oft waren es in der Hinrunde nur die Ergebnisse, die nicht immer gestimmt haben, aber der Fußball, den die Elf vom Niederrhein gespielt hat, war ansehnlich. Die Fans konnten sich damit identifizieren und so wurden auch Niederlagen mal verziehen. Denn so lange die Mannschaft alles auf dem Rasen lässt, ist der Fan bekanntlich zufrieden.
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Doch die Auftritte gegen den Tabellenletzten Schalke (0:0) und insbesondere bei Hertha BSC (1:4) in der Rückrunde waren schlichtweg zu wenig für die Ansprüche des ehemaligen Champions-League-Teilnehmers. Nicht nur, weil die Ergebnisse nicht stimmten, sondern vor allem, weil die Art und Weise unbefriedigend war. Zu viele Zweikämpfe wurden leichtfertig hergeschenkt, hier und da wirkt es so, als seien Spieler nicht gedankenschnell genug. Fans prangern an, dass die Spieler nicht mehr um jeden Ball kämpfen würden.
Diesen Aspekt sprach unter der Woche auch Torhüter Jonas Omlin an, der bei Yahoo Sports sagte: "Wir haben über 50:50-Bälle gesprochen. Wenn du drei, vier von diesen verlierst, ist das kein Zufall mehr. Das ist dann eine Einstellungssache. Wir müssen mehr Mentalität an den Tag legen." Klare Kritik des Schlussmanns an seine Vorderleute, der eine andere Einstellung erwartet. Zurecht, denn der kommende Gegner der Borussia am Samstag heißt Bayern München. Die Aufgaben für Borussia werden nicht einfacher.
Umbruch als Alibi für Gladbach-Profis
Farke wagte jüngst einen Blick in die Zukunft: "Wir wollen diesen Verein so aufbauen, dass er wieder für andere Ziele in Frage kommt, als nur eine stabile Saison zu spielen." Das zeigt: Zufrieden - auch wenn es nach außen hin manchmal den Anschein macht - ist am Borussia-Park niemand mit der aktuellen Situation. Man nimmt sie aber hin, denn für jeden im Verein ist die Spielzeit 2022/23 eine Saison des Umbruchs.
Virkus sprach neulich davon, dass ein einstelliger Tabellenplatz das Saisonziel des Vereins sei. Platz neun also als Minimalziel. Das Gefährliche dabei: Spieler, die eigentlich den Anspruch haben, international zu spielen - und davon hat der Bundesligist immer noch mehr als genug - können sich nun also auch mal mit weniger zufrieden geben. Und das könnte bei Borussia Mönchengladbach aktuell dazu zu führen, dass die letzten Prozent auf dem Rasen hin und wieder fehlen. Und so entsteht das, was im Verein jeder dringend bekämpfen will: Inkonstanz.
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