Bei Borussia Dortmund schießen die Top-Talente derzeit wie Pilze aus dem Boden. Nächster auf der Liste: Achraf Hakimi.
Der BVB fegte Atletico Madrid in der Champions League mit 4:0 vom Platz, aber nicht etwa Offensiv-Kräfte wie Marco Reus oder Mario Götze, sondern der 19-jährige Linksverteidiger Hakimi überstrahlte im Signal Iduna Park alle und wurde von der UEFA sogar zum "Man of the Match" gewählt.
"Zu schnell, zu gut"
Hakimi hängte seinen Gegenspieler Juanfran ein ums andere Mal ab und hebelte damit Atlelicos gefürchtetes Defensiv-Bollwerk fast im Alleingang aus. Drei Torvorlagen gehen am Ende des Abends auf sein Konto. "Juanfran wusste die meiste Zeit nicht, wo Hakimi ist. Er war zu schnell, zu gut für ihn heute", sagte Sky Experte Didi Hamann nach der Partie.
Auch BVB-Kapitän Marco Reus verteilte ein Sonderlob an den Youngster: "Achraf ist über außen extrem wichtig, dass er die Linie rauf und runter rennt. Er hat eine extrem hohe Geschwindigkeit. Die haben wir unbedingt gebraucht."
Nur Barcas Alba ist gefährlicher
Insgesamt hat Hakimi in erst fünf Partien für Dortmund sechs Scorer-Punkte gesammelt (ein Tor, fünf Vorlagen). Damit ist er einer der torgefährlichsten Verteidiger in Europa. Nur Jordi Alba vom FC Barcelona hat mehr Scorer-Punkte (zwei Tore, fünf Vorlagen), allerdings brauchte der 29-Jährige dafür 13 Einsätze.
Hakimis Explosion in der Königsklasse krönt die guten Leistungen der vergangenen Wochen in der Bundesliga. Er ist variabel einsetzbar, steht hinten stabil und kurbelt mit seiner Schnelligkeit das Angriffsspiel der Borussia an. Der Ausfall des verletzten Marcel Schmelzer - so gut wie vergessen.
Auf den Spuren von Carvajal
Einziger Wermutstropfen für den BVB: Auch Real Madrid schaut ganz genau hin, wie sich Hakimi in Dortmund so macht. Der Marokkaner ist nämlich nur eine Leihgabe der Königlichen.
Bis 2020 ist Hakimi an Dortmund ausgeliehen, soll aber auf lange Sicht bei Real in die Fußstapfen von Daniel Carvajal treten - der wiederum bei Bayer Leverkusen (2012-2013) selbst vorgemacht hat, wie man in der Bundesliga den Grundstein für eine Weltkarriere legen kann.