Der Hamburger SV ist zumindest ergebnistechnisch durchwachsen in die neue Saison gestartet. Vor dem Spitzenspiel gegen den 1. FC Nürnberg ist dem HSV-Kapitän dennoch nicht bange - und das aus verschiedenen Gründen.
1:1 gegen den SV Darmstadt 98 - der Saisonauftakt im heimischen Volksparkstadion hätte aus Hamburger Sicht durchaus besser ausfallen dürfen. Dennoch zeigt sich Kapitän Aaron Hunt mit einigen Tagen Abstand zum Spiel durchaus zufrieden.
"Ich denke das Unentschieden hat uns dennoch gut getan", sagt der 32-Jährige im exklusiven Sky Interview. Der Grund für diese Sichtweise liegt nahe. Hunt selbst war es, der den Ausgleich per Elfmeter erzielt hatte - in der 98.(!) Minute. Damit ging der HSV nicht gänzlich leer aus und startete "besser als in der vergangenen Saison". Am 1. Spieltag der Spielzeit 18/19 setzte es nämlich eine herbe 0:3-Heimpleite gegen Holstein Kiel.
Hunt: "..., dann bin ich überzeugt, dass wir gewinnen"
Es folgte am 2. Spieltag ein 3:0-Sieg beim SV Sandhausen. So soll es auch in der aktuellen Spielzeit laufen, doch mit dem 1. FC Nürnberg gastiert die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking bei einem der Aufstiegsfavoriten.
Vor dem Duell ist Hunt allerdings nicht bange: "Wir müssen unsere Stärken zeigen wie in der ersten Halbzeit gegen Darmstadt. Spielen wir zwei Halbzeiten so gegen Nürnberg, dann bin ich überzeugt, dass wir gewinnen."
Der Offensivspieler sehe bereits früh im Saisonverlauf gute Ansätze bei den Hamburgern und geht dabei im Sky Interview ins Detail.
Hunt lobt die Defensive der Hamburger
"Wir können einen guten Ballbesitzfußball spielen, haben aber auch ein gutes Umschaltspiel. Wir haben vorne schnelle Spieler, die auch ins Eins-gegen-eins gehen können. Zudem haben wir Spieler, die diese Spieler mit ihrem Passspiel in Szene setzen können", lobt Hunt die Qualität im Hamburger Kader.
Besonders für die Defensive hat der 32-Jährige noch weitere lobende Worte übrig: "Wir haben uns zudem in der Innenverteidigung oder generell in der Verteidigung deutlich verstärkt. Wir haben vier bis fünf Innenverteidiger auf einem Niveau, weshalb man fast schon würfeln kann, wer spielt. Da hat es der Trainer Woche für Woche nicht einfach. Da sehe ich uns auf jeden Fall sehr gut aufgestellt."
Erfahrung von Hecking ein wichtiger Faktor
Ein weiterer Faktor, den Hunt jetzt und im weiteren Saisonverlauf als Pluspunkt für den HSV ausmacht, ist der neue Trainer Hecking, der bereits viele Jahre in der Bundesliga gearbeitet hat.
"Diese Erfahrung, die er hat, hilft uns ungemein. Das hat man schon nach dem 1:1 gegen Darmstadt gesehen, als bei einigen der Kopf nach unten hing."
Und weiter: "Wir haben viele Spieler hier, die das vielleicht aus ihrer Vergangenheit mit dem Leistungsdruck noch nicht so kennen und jetzt in einem Verein sind, in dem es nur zählt, am Wochenende zu gewinnen. Auch ein Unentschieden ist bei den meisten nicht willkommen. Wir haben aber einen Trainer, der immer die richtigen Worte und gute Ansprachen findet."
Hunt: "Mache mir für die nächsten Wochen keine Sorgen"
Dies sei im turbulenten und schnell ungeduldigem Hamburger Umfeld auch nötig. "Wenn man nach einem solchen 1:1 wie jetzt gegen Darmstadt am nächsten Tag durch die Stadt oder am Volkspark herumläuft, dann hat man das Gefühl, dass man 0:3 verloren hat und wir chancenlos waren. Anspruch und Wirklichkeit passen bei vielen nicht zusammen", findet Hunt klare Worte.
"Dies ist generell die Wahrnehmung in Hamburg. Ich kenne das aus den letzten Jahren. Viele Leute wollen mitreden, haben ihre Meinung. Fakt ist aber, dass wir als Mannschaft ruhig bleiben müssen. Wir wissen, was auf uns zukommt. Wir haben aber einen erfahrenen Trainer, der schon unglaublich viel erlebt hat. Ich mache mir für die nächsten Wochen keine großen Sorgen."
Dies dürfte auch für das nervöse Hamburger Umfeld gelten, sollte am Montag (ab 20:00 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport Bundesliga 1 HD) im Max-Morlock-Stadion in Nürnberg gewonnen werden. Und dann stimmt auch - zumindest vorübergehend - das Verhältnis von Anspruch und Wirklichkeit.