HSV-Profi Albert Sambi Lokonga über die Bundesliga und Vincent Kompany

Albert Sambi Lokonga spricht im exklusiven Interview mit Sky Sport über die Saison des HSV, den Derbysieg gegen Bremen, seinen Wechsel im vergangenen Sommer und seinen Landsmann Vincent Kompany.

Von Sven Töllner, Sky Sport Reporter @Sky_SvenT

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Der Belgier verrät auch, wie er Weihnachten feiert.

Sky Sport: In der aktuellen Saison ist ein deutlicher Unterschied zwischen den Heimauftritten und den Auswärtsspielen des HSV zu erkennen. Wie erklären Sie sich das?

Albert Sambi Lokonga: Das ist eine schwierige Frage. Natürlich ist die Unterstützung der Fans zu Hause noch ein bisschen größer. Die Fans pushen uns enorm - auch in fremden Stadien. Aber klar ist auch: Im kommenden Jahr müssen wir auswärts mehr Punkte holen.

Sky Sport: Ist das eher eine Kopfsache als ein fußballerisches Thema?

Lokonga: Das kann bei jedem Spieler unterschiedlich sein, deshalb kann ich das nicht pauschal beantworten. Was ich aber sicher weiß: Wir müssen auswärts mehr punkten. Das wird notwendig sein.

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Sky Sport: Spüren Sie persönlich einen Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsspielen?

Lokonga: Für mich persönlich nicht wirklich. Es sind oft Kleinigkeiten. Natürlich ist es ein Vorteil, wenn die eigenen Fans in der Überzahl sind. Aber ich kann nicht genau sagen, was andere Spieler beeinflusst.

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Sky Sport: Das Volksparkstadion scheint ein ganz besonderer Ort zu sein. Fühlt es sich für Sie schon wie ein fußballerisches Wohnzimmer an?

Lokonga: Es ist einfach verrückt. Jedes Spiel ausverkauft, über 50.000 Fans - das ist unglaublich. Die Unterstützung ist immer da, selbst wenn wir verlieren. Auch die Unterstützung bei den Auswärtsspielen ist unfassbar. Man hat in den Spielen das Gefühl, den Fans etwas zurückgeben zu wollen und sie so lange wie möglich mitzunehmen.

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"Diese Energie spielt definitiv eine Rolle"

Sky Sport: Beeinflusst dieses Gefühl den Auftritt der Mannschaft auf dem Platz?

Lokonga: Vielleicht schon. Ich weiß nicht, ob das bewusst passiert, aber man hört die Fans noch intensiver, weil es einfach so viele sind. Diese Energie spielt definitiv eine Rolle.

Sky Sport: Sie haben bereits einige besondere Momente erlebt. Wie ordnen Sie den jüngsten Derbysieg gegen Werder Bremen ein?

Lokonga: Der war sehr speziell. Vor dem Spiel sind die Fans zu uns gekommen und haben erklärt, was dieses Derby für sie bedeutet. Wenn du mit dem Bus ankommst und aussteigst, während die Fans dich anfeuern, übertragen sie ihre Energie und Leidenschaft direkt auf dich. Auf dem Platz wussten wir: Wir müssen kämpfen - das verlangen sie von uns, und das haben wir versucht umzusetzen.

Sky Sport: Was genau haben die Fans der Mannschaft mit auf den Weg gegeben?

Lokonga: Ein Wort: kämpfen. Sie wissen, dass sie nicht selbst auf dem Platz kämpfen können, also erwarten sie, dass wir es für sie tun. Diese Mentalität wollten wir auf den Rasen bringen.

Image: Albert Sambi Lokonga hat zwei Länderspiele für Belgiens A-Nationalmannschaft absolviert.

Sky Sport: Wäre so eine emotionale Einstimmung vor jedem Spiel sinnvoll?

Lokonga: Nein, nicht wirklich. Es ist ein Derby - das spielt man nicht jede Woche. Genau das macht es so besonders: für den Verein, für die Fans und für uns Spieler. In so einer Atmosphäre zu gewinnen, gibt immer einen extra Schub.

Sky Sport: Das nächste Spiel ist gleichzeitig das letzte des Jahres. Wie wichtig ist ein erfolgreicher Jahresabschluss?

Lokonga: Sehr wichtig. Mit einem Sieg in die Pause zu gehen, fühlt sich einfach anders an. Das Gefühl ist besser, wenn man so in den Urlaub geht. Es ist wieder ein Spiel gegen einen guten Gegner, aber unser Ansatz bleibt gleich: Wir bereiten uns vor, um zu gewinnen.

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"Der Transfer kam sehr kurzfristig zustande"

Sky Sport: Im Derby gab es einige hitzige Duelle mit belgischen Gegenspielern. War das etwas Persönliches?

Lokonga: Nein, das war einfach der Moment. Ein Derby bringt immer extra Energie mit sich. Er kämpft für seinen Klub, ich für meinen - beide wollen gewinnen. Das ist ganz normal.

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Sky Sport: Ein wichtiger belgischer Wegbegleiter Ihrer Karriere ist Vincent Kompany. Welche Bedeutung hat er für Sie?

Lokonga: Eine sehr große. Er war für mich wie ein großer Bruder. Er hat mir viel geholfen, mir Ratschläge gegeben und mir sogar die Kapitänsbinde bei meinem Heimatverein anvertraut. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.

Sky Sport: Haben Sie vor Ihrem Wechsel nach Hamburg mit ihm gesprochen?

Lokonga: Nein. Der Transfer kam sehr kurzfristig zustande, kurz vor Ende der Deadline. Ich hatte einfach ein sehr gutes Gefühl mit dem Trainerteam, den Verantwortlichen und dem Staff hier. Sie haben mir klar erklärt, wie sie mich im Projekt sehen und was ich einbringen kann. Das hat mich überzeugt.

Sky Sport: Wie schwierig ist es, sich auf einen so spontanen Wechsel einzustellen?

Lokonga: Das ist der Teil des Fußballs, den ich nicht so mag. Man weiß lange nicht, wohin es geht. Meine Frau und ich waren bereit zu gehen, aber man kennt weder Zeitpunkt noch Ziel. Das gehört zu unserem Leben dazu. Ich wusste, dass ein Abschied von Arsenal möglich ist, also war ich vorbereitet.

"Ehrlich gesagt ist das nicht mein Thema"

Sky Sport: Wie ist Ihre Frau mit der Situation umgegangen?

Lokonga: Sie vertraut mir. Sie folgt mir und glaubt daran, dass ich die richtige Entscheidung treffe. Natürlich versuche ich auch, etwas zu wählen, wo sie sich wohlfühlt. Das ist für uns beide wichtig.

Sky Sport: Und jetzt - fühlen Sie sich in Hamburg angekommen?

Lokonga: Ja, absolut. Der Klub hat mir sehr geholfen, ich habe hier tolle Menschen kennengelernt, und auch die Stadt gefällt mir sehr gut. Ich kannte Hamburg vorher nicht besonders gut, aber es ist eine schöne Stadt. Momentan ist es kalt und grau, aber die sonnigen Tage kommen. Ich bin sehr glücklich hier.

Sky Sport: Sie spielen sehr stark und Ihr Wechsel war vergleichsweise günstig. Im Profifußball ist das fast eine ungewöhnliche Geschichte. Wie blicken Sie selbst auf diese Situation?

Lokonga: Ehrlich gesagt ist das nicht mein Thema. Die Klubs mussten einen Deal finden, und darauf hatte ich keinen Einfluss. Natürlich hört man die Diskussionen, gerade wenn man Preise im heutigen Fußball vergleicht. Aber für mich spielt das keine Rolle.

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Sky Sport: Empfinden manche Spieler einen hohen Preis als Bürde. Ist es für Sie eher ein Vorteil, ohne diesen Druck gekommen zu sein?

Lokonga: Nein, für mich macht das keinen Unterschied. Als der Klub mich geholt hat, wussten sie, welche Erfahrung ich mitbringe. Ob die Ablösesumme bei 300.000 liegt oder höher - das ändert nichts. Ich bin hier um der Mannschaft und der Kabine etwas zu geben. Am Ende will ich einfach Fußball spielen.

Sky Sport: Sie haben inzwischen fast alle Gegner in der Bundesliga kennengelernt. Hat der Kader genug Qualität, um die Liga zu halten?

Lokonga: Das ist eigentlich eine Frage für den Trainer. Ich bin hier, um meinen Job zu machen. Aber ich kann sagen: Wir haben viel Talent in der Kabine. Entscheidend ist, dass wir das jeden Tag und in jedem Spiel zeigen. Was wir brauchen, ist Konstanz - und das ist im Fußball oft das Schwierigste. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem Kader und unserer Arbeit ein gutes Ergebnis erreichen können.

Sky Sport: Die vergangenen Monate waren sehr intensiv. Freuen Sie sich auf ein paar freie Tage?

Lokonga: Ja, auf jeden Fall. Mein Körper braucht das. Es ist lange her, dass ich so viele Spiele hintereinander gemacht habe. Ein paar Tage Pause, dann zurückkommen und in der nächsten Saisonphase wieder alles geben.

Sky Sport: In welcher körperlichen Verfassung fühlen Sie sich aktuell?

Lokonga: Sehr gut. Das letzte Mal, dass ich so viele Spiele in Serie gemacht habe, war noch in Belgien. Ich fühle mich fit und hoffe, dass ich das beibehalten kann, um der Mannschaft weiter zu helfen.

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Lokonga: Mein Neffe ist der König der Familie

Sky Sport: Nach der Pause steht Weihnachten vor der Tür. Freuen Sie sich darauf?

Lokonga: Ja, sehr. Gutes Essen, Zeit mit der Familie - ich bin ein absoluter Familienmensch. Mehr braucht man eigentlich nicht.

Sky Sport: Gibt es eine feste Familientradition bei Ihnen?

Lokonga: Oft essen wir Raclette. Das macht mich schon glücklich genug.

Sky Sport: Gibt es Geschenke und einen Weihnachtsbaum?

Lokonga: Ja, vor allem für meinen Neffen. Er ist sieben und sozusagen der König der Familie. Jeder bringt ihm etwas mit.

Sky Sport: Wissen Sie schon, was Sie ihm schenken?

Lokonga: Ja, er hat seine Wunschliste schon geschrieben. Ich muss nur noch einkaufen gehen.

Sky Sport: Und was steht auf Ihrer eigenen Wunschliste - für Weihnachten und fürs neue Jahr?

Lokonga: Gesund bleiben und so viele Punkte wie möglich holen. Alles andere kommt dann von selbst.

Das Interview führte Sven Töllner

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