Paris Saint-Germain fegt RB Leipzig im Halbfinale der Champions League vom Platz - und wird auch aufgrund des neuen Teamgeistes gelobt. Die Internationalen Pressestimmen im Überblick.
FRANKREICH:
L'Equipe: "PSG hat Leipzig weitgehend deklassiert, getragen vor allem vom Duo Di Maria-Neymar. Paris musste nie zittern und darf jetzt von Größerem träumen. Paris hat Leipzig ohne eine Spur des Bedauerns und ohne ein Gramm Mitleid zusammengefaltet."
Ouest France: "Paris zum ersten Mal in einem Champions-League-Finale, nachdem es Leipzig problemlos beherrscht hat. Schwierig zu wissen, was Thomas Tuchel einige Minuten vor dem Anpfiff gedacht hat. Aber dieses Mal ist PSG nicht gestürzt wie 2017 gegen Barcelona oder letztes Jahr gegen Manchester United. Sie haben vor der Herausforderung, zum ersten Mal seit 25 Jahren ein europäisches Halbfinale zu bestreiten, nicht gezittert."
Le Parisien: "Nach dem Halbfinale hat Neymar mit den Fans vor dem Hotel in Lissabon gefeiert. Paris strotzt jetzt vor Selbstbewusstsein. Endlich erkennt auch die ausländische Presse die Leistung von PSG an."
Le Monde: "Leipzig hatte Paris St. Germain nichts entgegenzusetzen. Endlich hat PSG im Stadion des Lichts in Lissabon das Licht am Ende des Tunnels erblickt."
Le Figaro: "Di Maria war entscheidend, Leipzig enttäuschte. Paris war in den ersten 45 Minuten eindeutig überlegen und ist jetzt die fünfte französische Mannschaft nach Reims (1956, 1959), St. Etienne (1976), Olympique Marseille (1991, 1993) und Monaco (2004), die ein Finale in der Königsklasse erreicht hat."
SPANIEN:
La Vanguardia: "PSG hat sein erträumtes Finale. Es wird am Sonntag gegen Bayern oder Lyon sein. Leipzig war kein Gegner für Tuchels Team."
El Mundo: "Nichts erklärt sich ohne Neymar, aber nicht alles erklärt sich nur durch ihn. PSG, bislang oft eine reine Ansammlung von Stars, ist nun ein Team."
Marca: "PSG erreicht sein erstes Finale. Es glänzen Neymar und Di Maria, die für Leipzig nicht zu bremsen waren. PSG ist bereit für den Ruhm. Die Franzosen überrollen die fehlerhafte deutsche Mannschaft. RB Leipzig verleiht PSG Flügel. Es war nur eine Mannschaft auf dem Platz. Die deutsche Innenverteidigung schenkt Tuchels Jungs zwei der drei Tore."
AS: "Sie fliegen Richtung Ruhm. PSG zum ersten Mal im Finale mit einem großen Di Maria. Di Maria und PSG machen Ernst. Es war eine Fußballdemonstration der Pariser. Julian Nagelsmann schaffte es diesmal nicht, PSG zu entschlüsseln. Neymar war einmal mehr nicht zu bändigen."
Sport: "Di Maria und Neymar führen PSG in ihr erstes Champions-League-Finale. Leipzig war kein Gegner für Tuchels Mannschaft. Di Maria glänzt mit einem Tor und zwei Vorlagen. Es war eine Militärparade von PSG. Das Talent ihrer Stars hatte mehr Gewicht. Der Meister schlägt seinen Schüler. Trotzdem: RB Leipzig hat seine Visitenkarte in Europa hinterlassen."
El Mundo Deportivo: "Die Pariser radieren Leipzig aus. An dem Sieg gibt es überhaupt nichts zu deuteln. PSG war der Favorit und hat das eindrucksvoll auf dem Rasen untermauert. Das 3:0 unterstreicht die Überlegenheit von PSG gegen Aschenputtel Leipzig."
ITALIEN:
Gazzetta dello Sport: "Superstars und Milliarden, Enttäuschungen und ständiger Wechsel: Die Vergangenheit ist angesichts des Erfolgs von PSG vergessen. Ein Erfolg der 402 Millionen Euro für das Duo Neymar-Mbappe gekostet hat. Leipzig setzt dagegen auf den Aufbau von Infrastrukturen und auf junge Spieler. PSG schaut auf das Jetzt, Leipzig blickt in die Zukunft."
Corriere dello Sport: "PSG zieht ins Finale: Spielen die Pariser gegen den FC Bayern wird es zu einem Kampf der Fußball-Kolosse kommen. Trifft PSG gegen Lyon an wird es ein spannendes Frankreich-Derby."
Tuttosport: "Leipzig hisst die weiße Fahne. Das Talent und die Motivation vieler qualitätsreicher Spieler genügen nicht, um der PSG-Lawine standzuhalten. Nagelsmanns Truppe setzt stark auf Abwehr und wird für die Franzosen nie wirklich gefährlich. Die Leipziger patzen vor dem Tor zu oft."
Corriere della Sera: "Der Meister strapaziert den Lehrling: Tuchel zwingt den ambitionierten Nagelsmann in die Knie, der Unterschied zwischen PSG und RB Leipzig ist zu groß, um das erste CL-Halbfinale auf ein einfaches Duell zwischen deutschen Trainern zu reduzieren."
La Repubblica: "Alles ist einfach für PSG: Der Sieg gegen RB Leipzig ist für Tuchels Jungs eine reine Formsache. Zu groß ist der Unterschied zwischen den beiden Mannschaften. Den Leipziger hat es die Frechheit gefehlt, mit der sie Atletico Madrid überrascht hatten."
GROSSBRITANNIEN:
Guardian: "Das passiert, wenn die Superstars von Paris Saint-Germain ihr Ego vor der Tür lassen, sich an den Plan von Thomas Tuchel halten und wie eine richtige Mannschaft spielen. Statt eines weiteren Aussetzers überkam Gelassenheit den französischen Meister. Neymar und Kylian Mbappe zogen eine Show ab, und es gab keine Spur von Nervosität, als PSG fast ein Jahrzehnt unterdurchschnittlicher Leistungen hinter sich ließ und das erste Champions-League-Finale überhaupt erreichte, nachdem sie RB Leipzig beiseite geklatscht hatten."
SCHWEIZ:
Tagesanzeiger: "Unbestrittener Leader ist Neymar. Neben den bekannten Offensivstärken hat er neu auch die Lust an der Defensive entdeckt und steht sogar nach den vielen Fouls gegen sich einigermaßen zeitnah wieder auf. (...) Zur Krönung fehlt dem 28-Jährigen noch ein Sieg. Diese letzte Hürde wird aber voraussichtlich die Höchste: PSG trifft auf das zuletzt so überragende Bayern München oder Favoritenschreck Lyon."
ÖSTERREICH:
Kurier: "Im Duell der deutschen Trainer hatte Thomas Tuchel die Nase vor Julian Nagelsmann. (...) Dass sie sich 2020 im Semifinale der Champions League gegenüberstehen würden, hätten sie sich damals nie gedacht. In Tuchel fand Nagelsmann vorerst seinen Meister. (...) Leipzig agierte bei weitem nicht so frech und aggressiv wie im Viertelfinale gegen Atletico Madrid. Zu viele Ballverluste und speziell jene im Spielaufbau von hinten sorgten für eine Vorentscheidung in der ersten Spielhälfte."