Jamal Musiala spricht über Rasen im Frankfurter Stadion

"Zum Glück habe ich überlebt"

Jamal Musiala analysiert den Sieg von Deutschland gegen die Niederlande und spricht über den Rasen im Frankfurter Stadion.

Ein Haken links, ein Haken rechts - und wieder lag Jamal Musiala auf der Nase.

"Jede Aktion gefühlt bin ich ausgerutscht. Das Feld ist jedes Mal weggegangen, bei jeder Drehung", stellte der Bayern-Jungstar nach dem 2:1 gegen die Niederlande immer noch verwundert fest. Der Rasen in der Frankfurter EM-Arena machte am Dienstagabend optisch einen perfekten Eindruck. Doch beim Testspiel zwischen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und den Niederlanden sorgte er für viel Verdruss. Bundestrainer Julian Nagelsmann bezeichnete den Untergrund gar als "Katastrophe".

Die DFB-Noten gegen die Niederlande

MARC-ANDRE TER STEGEN: In seinem 40. Länderspiel weitgehend beschäftigungslos. Konnte sich nicht auszeichnen. Beim Gegentor ohne Chance. In der zweiten Halbzeit souverän gegen Malen und Xavi. – Note: 2
JOSHUA KIMMICH: Hinten nichts zugelassen. Schaltete sich immer wieder vorne ein. Das Zusammenspiel mit Musiala und/oder Wirtz passte. So kann es auch bei der EM als Rechtsverteidiger funktionieren. – Note: 3
ANTONIO RÜDIGER: Köpfte ein, zwei Bälle gut weg. Hielt den Laden als Abwehrchef zusammen. Gab von hinten immer wieder lautstarke Ansagen. Rettete in der 49. Minute per starker Grätsche vor dem einschussbereiten Depay. – Note: 2
JONATHAN TAH: Agierte genauso stabil wie in Lyon. Gab Mittelstädt nach dessen wilder Anfangsphase die nötige Sicherheit und trug maßgeblich zu dessen Stabilisierung bei. Zeigte sich unbeeindruckt von Holland-Star Depay. – Note: 2
MAXIMILIAN MITTELSTÄDT: Leitete mit einem zu kurz geratenen Rückpass das 0:1 ein. Machte seinen Fehler sehenswert wett. Traumhaftes erstes Länderspieltor. Schmiss sich voll rein, Leistungskurve ging im Anschluss stetig nach oben. – Note: 2
ROBERT ANDRICH: Der "Worker" blieb unauffällig. Oftmals erste Anspielstation für Rüdiger und Tah. Konnte aber aufgrund der engen Räume im Zentrum seine Qualitäten als Überbrückungsspieler kaum zur Schau stellen. – Note: 4
TONI KROOS: Einmal mehr Ballverteiler aus der Tiefe sowie im letzten Drittel. Drückte dem Spiel ähnlich wie in Lyon den Stempel auf. Trat erneut als Dirigent und Boss auf. Übernahm nach Gündogans Auswechslung die Kapitänsbinde. – Note: 2
FLORIAN WIRTZ: Einige seiner Ideen fanden nicht den richtigen Abnehmer. Diesmal gegen die Holländer weniger auffällig. – Note: 4
ILKAY GÜNDOGAN: Ihm fehlte auch gegen die Niederlande der entscheidende Esprit im Spiel nach vorne. Fiel jedoch durch eine hohe Laufleistung und ständiges Coaching seiner Nebenmänner positiv auf. – Note: 4
JAMAL MUSIALA: Hatte in der ersten Halbzeit mehr Probleme mit dem rutschigen Untergrund. Oft in vielversprechenden Situationen, zögerte allerdings zu lang. Bereitete aber den Ausgleichstreffer vor. Insgesamt ein Aktivposten. – Note 3.
KAI HAVERTZ: War bemüht. Kam aber gegen die Abwehrmonster van Dijk, de Ligt und Ake nicht durch. Blieb diesmal - anders als in Lyon - ohne Tor und fast ohne nennenswerte Aktion. – Note: 4
PASCAL GROSS: Fügte sich nach seiner Einwechslung für Andrich im Zentrum gut ein. Stopfte die Löcher. Rettete in der 91. Minute stark per Kopf. Schaltete sich auch mit nach vorne ein. – Note: 2
CHRIS FÜHRICH: Wurde erneut früh eingewechselt. Hatte Anteil daran, dass die Deutschen noch einmal mit Geschwindigkeit kamen. – Note: 3
Bundestrainer Julian Nagelsmann wechselte nach der 70. Minute auch noch Thomas Müller, Niclas Füllkrug, Benjamin Henrichs und David Raum ein. Füllkrug traf zum Sieg.

"Ein Wahnsinn"

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Musiala war nach seiner Ausrutsch-Orgie froh: "Zum Glück habe ich überlebt." Eine rechte Erklärung für den Rasen im Bundesliga-Stadion von Eintracht Frankfurt hatte der 21-Jährige, der durch den Rutscheffekt in der zweiten Hälfte eine große Chance vergab, nicht. "Ich ziehe immer Stollen an", sagte der von Nagelsmann als "Zauberer" bezeichnete Mittelfeld-Dribbler. "Ich mache viele Drehungen, da muss es schon ein bisschen stabil sein", sagte Musiala. Der Rutschfaktor sei "schon gefährlich". Thomas Müller hatte dafür nur zwei Worte: "Ein Wahnsinn".

Eine Hoffnung von Musiala wird sich auch nicht erfüllen. Bei der EM wolle er in Frankfurt nicht spielen, sagte er offenbar in Unkenntnis des Spielplans. Am 23. Juni steht das dritte und finale Gruppenspiel gegen die Schweiz dort an. Wird die DFB-Elf nur Gruppendritter, könnte sogar das anschließende Achtelfinale in Frankfurt stattfinden. Der Greenkeeper wird in jedem Fall vor dem Sommerturnier dort noch viel Arbeit haben.

dpa

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