Nach einem gelungenen Saisonstart ging es für den Hamburger SV recht schnell wieder bergab. Es folgten acht Spiele ohne Sieg. Gegen den VfB Stuttgart gelang den Hamburgern mit einer soliden Leistung dann aber der Befreiungsschlag.
Bei "Wontorra - der KIA Fußball-Talk" sprachen unter anderem Jens Todt, Dietmar Hamann und Thomas Berthold über die Baustellen beim HSV. Die schwache Personalpolitik kristallisierte sich schnell als größtes Problem heraus.
Kleiner Befreiungsschlag für den HSV
Hamburgs Sportchef Jens Todt gestand, sehr erleichtert über den Sieg gegen Stuttgart zu sein. "Das waren schon ein paar Steine, es waren ein paar Felsbrocken. Es hat sich angefühlt wie ein Befreiungsschlag." Er führte aber direkt an, dass die aktuelle Leistung der Nordlichter nicht zufriedenstellend sei. Der Aufschwung der Hamburger wird besonders durch zwei absolute Youngster sichtbar. Jann-Fiete Arp, der gerade einmal 17 Jahre alt ist und Tatsuya Ito, der 20 Jahre alt ist.
"Wir haben eine funktionierende Mannschaft"
Jens Todt betont, dass es wichtig sei, die Verantwortung der Mannschaft nicht auf diese Beiden abzuwälzen. Sie sollen sich in einer "funktionierenden Mannschaft" entwickeln, so Todt. Er räumt außerdem ein, dass sich an der Transferpolitik der Hamburger einiges ändern müsse. "Spieler, die weniger kosten, denen wir aber perspektivisch etwas zutrauen und die sich entwickeln" seien das neue Ziel.
"Aus der Not geboren"
Sky Experte Dietmar Hamann denkt an alte Zeiten zurück, in denen der HSV noch Titel geholt hat und sein Kader von Stars gespickt war. Für ihn ist klar, dass es Nachwuchskräfte wie Arp und Ito nur in den Blickpunkt schaffen, weil den Nordlichtern die alten und erfahrenen Spieler fehlen. Der Fokus auf die beiden wäre "aus der Not geboren", so Hamann.
"Keine klare Philosophie"
Ex-Bayern-Spieler Thomas Berthold pflichtet Hamann bei. "Was mir beim HSV fehlt, ist die klare Philosophie und eine klare Strategie bei der Personalpolitik", so Berthold. Wofür der HSV noch stehen würde, wäre für ihn nicht ersichtlich. Außerdem wäre es falsch, die Verantwortung auf zwei so junge Spieler abzuwälzen. Dietmar Hamann ergänzt, dass dies vor allem riskant sei, da die Leistung so junger Spieler extrem schwankend sei.