Er scheint nicht mehr erwünscht, aber dennoch kann sich Ex-Weltmeister Jerome Boateng trotz einer persönlich verkorksten Saison eine Zukunft beim Fußball-Rekordmeister Bayern München vorstellen.
"Ich werde hier bestimmt nicht wegrennen. Situationen verändern sich schnell", sagte Boateng dem kicker (Freitagsausgabe). Zuletzt hatte Präsident Uli Hoeneß dem Innenverteidiger, der noch einen Vertrag bis 2021 besitzt, einen Wechsel nahegelegt.
"Es hat sich in den letzten vier bis sechs Wochen gezeigt, dass Jerome kein besonders guter Ersatzspieler ist. Und ich wollte ihm das ersparen, dass er nächstes Jahr auf der Bank sitzt und immer so schlechte Laune hat", sagte Hoeneß am Montag. Der Double-Gewinner aus München hat für Boatengs Positionen in der Abwehr die beiden französischen Weltmeister Lucas Hernandez und Benjamin Pavard verpflichtet. Außerdem stehen Mats Hummels und Niklas Süle als Innenverteidiger im Kader.
Geplatzter PSG-Wechsel machte Boateng zu schaffen
Jahrelang hatte Boateng in der Bayern-Defensive als unangreifbar gegolten, ehe Trainer Niko Kovac ihn ab der Hinrunde der vergangenen Saison immer wieder auf die Bank setzte. Boateng akzeptierte die Entscheidung, in der Rückserie habe er sich jedoch "auf den Kopf stellen und gut spielen" können, "ich war trotzdem raus in gewissen Spielen". Weder am letzten Bundesligaspieltag gegen Eintracht Frankfurt (5:1) noch im Pokalfinale gegen RB Leipzig (3:0) spielte er.
Die Startschwierigkeiten in die Saison erklärt sich Boateng mit dem geplatzten Wechsel zu Paris St. Germain. "Ich war mit dem Kopf schon weg. Wenn du eine so sichere Zusage bekommst und eine adäquate Summe bezahlt wird, es plötzlich aber Nein heißt, bricht etwas in dir zusammen", sagte er.