Joachim Löw: "Chaoten bringen Schande über unser Land"

Bundestrainer verurteilt Fan-Krawalle aufs Schärfste

Von Sky Sport

Löw prangert Krawall-Fans an

Joachim Löw verurteilt die Vorfälle aus Prag als "zu tiefst verachtenswert". Der Bundestrainer macht seinem Ärger über die Krawallmacher auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Norwegen ordentlich Luft.

Joachim Löw schimpft über die Chaoten: "Ich bin weder bestürzt, noch traurig. Ich bin voller Wut, dass solche sogenannten Fans die Bühne des Fußballs nutzen, um mit ihrem peinlichen Auftreten so viel Schande über unser Land bringen."

Hummels will "Krawallmacher" aus dem Stadion verbannen

Während sich die deutsche Nationalmannschaft gegen Tschechien zu einem 2:1-Sieg mühte, benahm sich ein Teil der mitgereisten Anhänger in Prag gehörig daneben.

Der 57-Jährige hat eine klare Ansage für die rund 200 deutschen Zuschauer, die beim Spiel gegen Tschechien durch Schmährufe gegen den DFB und mit nationalsozialistischen Gesängen negativ auffielen: "Jeder, der von denen nicht ins Stadion darf, ist ein Gewinn. Wir sind nicht deren Nationalmannschaft."

Löw lobt Team für Reaktion

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Dabei hat der Weltmeister-Trainer erst nach dem Spiel erfahren, was alles von den Rängen gerufen wurde. Deshalb war es laut Löw auch richtig von der Mannschaft, nach Abpfiff nicht in die Kurve zu gehen.

"Das war das absolut richtige Zeichen. In der Mannschaft wurde darüber gesprochen und ich werde das in der Mannschaftssitzung auch nochmal ansprechen", sagte der Bundestrainer.

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Löw: Mannschaft hat richtig gehandelt

Die Krawallmacher hatten sich vor allem Timo Werner als Zielscheibe ausgesucht und den Stürmer von RB Leipzig mal weider heftig beleidigt.

"Ich finde das ähnlich peinlich. Das ist weder fair und schon gar nicht lustig. Timo Werner ist ein Spieler, der sicher mal einen Fehler gemacht und diesen auch eingestanden hat. Er spielt mit größter Freude und Leidenschaft für sein Land. Von daher ist das nicht angebracht", erklärte Löw.

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Ob die Worte des Bundestrainers Gehör finden, ist jedoch fraglich. Schließlich dürfte Werner auch in Stuttgart gegen Norwegen wieder polarisieren. Schließlich lief der Youngster lange für den VfB auf. "Ich erwarte, dass man mit den Spielern Timo Werner oder vielleicht auch Toni Rüdiger, die mal in Stuttgart gespielt haben, einen fairen Umgang pflegt", appelliert der 57-Jährige an die Zuschauer.

Die kommende sportliche Aufgabe gegen Norwegen geriet bei Löws Rundumschlag gegen die Krawallmacher von Prag fast zur Nebensache. Der Chefcoach der Nationalmannschaft will sich vor allem auf sein Team konzentrieren.

Löw: Beschimpfungen gegen Werner sind peinlich

"Wenn wir das tun, was wir uns vornehmen, dann kommen wir zu Chancen und haben ein Übergewicht", prognostizierte der Coach.