Nach dem nervösen Auftaktsieg der Three Lions wird vor allem Jude Bellingham gefeiert. Deutliche Kritik gibt es aber auch.
"Hey Jude! Er nahm diesen traurigen Song und machte ihn besser", schrieb The Telegraph im Anschluss an das wenig überzeugende 1:0 (1:0) der Engländer gegen Serbien, das Matchwinner Jude Bellingham mit seinem Kopfballtreffer in der 13. Minute für die Mannschaft von Teammanager Gareth Southgate entschieden hatte.
"Es mag nur ein erstes Gruppenspiel gewesen sein, und es mag noch ein langer und kurvenreicher Weg vor uns liegen, wenn England das Finale der Europameisterschaft am 14. Juli in Berlin erreichen will", hieß es weiter: "Aber man sollte die Bedeutung dieser Leistung von Jude Bellingham nicht unterschätzen."
Bellingham macht den Unterschied
Bellingham, der als bester Spieler der Partie ausgezeichnet wurde, erzählte, dass er oft die Beatles höre. "Mein Musikgeschmack ist ein bisschen altmodisch", sagte der 20-Jährige. Dass die englischen Fans ihn auch auf Schalke mit dem Klassiker von 1968 feierten, sei "großartig".
Auch The Sun attestierte dem Superstar des Champions-League-Siegers Real Madrid eine "Meisterleistung" gegen die Serben, die am Ende "den Unterschied" machte. Den Anhängern gab das britische Boulevardblatt nach dem engen Spiel nur einen Tipp mit auf den Weg: "Und atmen."
Kramer kritisiert Southgate-Taktik
Die früheren Weltmeister Christoph Kramer und Per Mertesacker haben hingegen die Leistung und Spielweise Englands trotz des EM-Auftaktsiegs gegen Serbien kritisiert. "Der Kader ist anderthalb Milliarden Euro wert. Dass sie so spielen, finde ich immer ein bisschen enttäuschend", sagte TV-Experte Kramer (33) im ZDF nach dem Spiel.
Dabei missfiel dem Fußballprofi von Borussia Mönchengladbach besonders die defensive, tief stehende Ausrichtung von Trainer Gareth Southgate. "Das ist seit sechs, sieben Jahren so. Ich gucke mir jedes Mal England an, und weiß nicht, was sie machen wollen. Mit dem Kader erwarte ich mir, dass man drüberfährt", sagte Kramer. "Das kann ja nicht der Anspruch sein, bei aller Liebe."
Auch Mertesacker wird deutlich
Auch Mertesacker attestierte dem Team um Bayern-Star Harry Kane einen "ganz schwachen Auftritt". Dabei sei der Stürmer "nur hinterhergelaufen", sagte der 39-Jährige, der in seiner Karriere lange für den FC Arsenal gespielt hatte.
Für Ex-Bundesligaprofi Owen Hargreaves war die Leistung der Engländer immerhin "okay". Bei MagentaTV hob der 43-Jährige besonders den Torschützen Jude Bellingham hervor: "Das Spiel war nicht Weltklasse. Nur Jude war Weltklasse. England muss viel besser spielen, wenn sie das Turnier gewinnen wollen."
Dänemark zweiter Gruppengegner
Mit den ersten drei Punkten im Gepäck nimmt der Vizeeuropameister nun aber das zweite Gruppenspiel ins Visier. Am Donnerstag treffen Bellingham und Co. auf Dänemark (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV), das zum Auftakt nicht über ein 1:1 gegen Slowenien gekommen war.
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