Jürgen Klopp und Sandro Schwarz verbindet eine langsame gemeinsame Vergangenheit bei Mainz 05, in der es nicht nur friedlich zuging.
Im exklusiven Sky Interview packt Liverpool-Coach Jürgen Klopp eine Anekdote aus der gemeinsamen Zeit mit Sandro Schwarz bei Mainz 05 aus. Damals kam es während einer Trainingseinheit zu einem Zwischenfall, bei dem sich Schwarz ein blutiges Gesicht holte. Klopp schildert die Szene in seiner typisch lustigen Art und Weise wie folgt.
"Am Ende muss man das so bezeichnen, als Kopfnuss. Er stellt es wahrscheinlich - wenn ihr ihn fragt - ein bisschen anders dar. Tatsache ist, wir haben in Mainz auf irgendeiner Bezirkssportanlage im Winter trainiert. Wir mussten den Platz vorher von Schnee befreien, aber dann ist ein Kunstrasenplatz immer noch gefroren. Eckhard Krautzun - damals Trainer - wollte trotzdem an dem Tag trainieren. Das waren wirklich keine Bedingungen, um irgendwas zu machen", erinnert sich Klopp.
"Bist du doof oder was?"
Dann spitzte sich die Situation zu: "Man konnte nicht richtig trainieren. Also haben wir Alt gegen Jung gespielt. 'Passt auf, dass ihr euch nicht wehtut'. Jung hat 3:0 geführt und Sandro Schwarz hat mich dreimal von hinten umgehauen - auf einem hart gefrorenen Kunstrasenplatz. Beim dritten Mal bin ich aufgestanden, dann standen wir Nase an Nase. 'Bist du doof oder was?', sagte ich zu ihm. Daraufhin sagte er: 'Was willst du denn?'", führt der frühere Mainzer Trainer weiter aus.
Anschließend teilte Klopp aus. "Dann habe ich den Kopf so ganz leicht nach vorne gemacht. Das gilt gemeinhin als Kopfnuss, aber hatte keinen Schlag, sondern mehr so ein Wegdrücken. Zwei Hähne, Trottel! Und dann fängt der an zu bluten. Das war Wahnsinn! Das muss mit der Kälte zu tun gehabt haben", schildert Klopp.
Klopp wird Trainer von Schwarz
Die Entschuldigung seines damaligen Teamkollegen nahm Schwarz nicht an. "Ich wollte mich sofort entschuldigen. Er hat mich nur weggeschickt. Ich wollte mittags anrufen und dann hat Rosi - seine Mutter - mir am Telefon gesagt: 'Er will nicht mit dir sprechen'. Und ich habe schön in meinem eigenen Saft gekocht. Zwei Monate später war ich sein Trainer", lacht Klopp über die weitere Entwicklung.
Freundschaft nicht geschadet
"Wir sind Gott sei Dank sehr gute Freunde geblieben. Wie gesagt: Unter normalen Umständen hätte ich seine Stirn berührt. Aber aufgrund dieser Tatsache - wie auch immer das passiert ist - muss man das als Kopfnuss werten. Ich habe immer gesagt, dass ich noch nie einen Menschen geschlagen habe - und das stimmt auch. Aber, wenn eine Kopfnuss als schlagen gilt, ist Sandro Schwarz der Einzige, den ich mal attackiert habe. Ja, das ist doof. Aber wir sind fein", sagt Klopp, der am Mittwoch mit Liverpool in der Champions League auf Paris Saint-Germain (ab 20:50 in der Original Sky Konferenz live auf Sky Sport 1 HD) trifft.