Der ehemalige Welttorhüter Oliver Kahn glaubt, dass der FC Bayern München langfristig mehr Geld ausgeben muss, um in der Weltspitze mitzuhalten.
Im Interview mit dem kicker sagte der 48-Jährige: "Wenn die Bayern weiter zu den drei, vier besten Teams Europas gehören wollen, geht kein Weg daran vorbei, dass sie irgendwann bei den ganz großen Transfers mitspielen müssen." Die Erfolgsformel sei für Kahn "finanzielle Stärke in Kombination mit einer optimalen Nachwuchsarbeit plus umfassendes Scouting."
In der Meisterschaft sieht Kahn seinen Ex-Klub dennoch als glasklaren Favoriten. "Wer soll über 34 Spieltage mithalten? Dortmund? Leipzig? Hoffenheim?", fragte der dreimalige Welttorhüter, fügte aber hinzu: "Es wird nicht ungefährlich für die Bayern, wenn der Wettbewerb um die Meisterschaft in der Liga so unausgeglichen bleibt."
"Ancelotti steht unter Beobachtung"
Die Messlatte für die Bayern sei laut Kahn ohnehin die Champions League: "Die Bayern werden sich nicht mit der totalen Dominanz in der Bundesliga zufrieden geben." Auch Trainer Carlo Ancelotti stehe in seiner zweiten Saison daher "unter besonderer Beobachtung." In der vergangenen Spielzeit scheiterte der Rekordmeister bereits im Viertelfinale an Real Madrid.
Kahn äußerte sich auch zum Transfermarkt-Wahnsinn, das Financial Fair Play und den Rekordtransfer über 222 Millionen Euro von Superstar Neymar. Der Fußball sei durch den Wechsel des Brasilianers "in neue Dimensionen vorgestoßen." Der langjährige Nationaltorhüter sehe jedoch auch "keine Grenzen", solange es "keine sinnvollen und vor allem durchsetzbaren Transfermarkt-Regulierungen" gebe. Die aktuelle Financial-Fair-Play-Regel biete "viele Schlupflöcher."