Kommentar: Löw wird seine eigenen Interessen zurückstellen!
Nach dem peinlichen WM-Aus der DFB-Elf
Von von Dominik Böhner
Die deutsche Nationalmannschaft scheidet bei der WM bereits in der Vorrunde aus. Nach dem Desaster steht fest: Es müssen Veränderungen her. Ein Kommentar von Dominik Böhner.
Jetzt fangen alle direkt an. Bashing, Häme, böse Witze. Man kann das historische WM-Ausscheiden nicht rückgängig machen. Stunde Null im DFB-Team. So hat es sich auch Bundestrainer Joachim Löw anmerken lassen. Er hat die Verantwortung für das Aus des Weltmeisters übernommen. Sachlich, aber auch professionell. Genauso sollten jetzt der DFB um Präsident Reinhard Grindel und Manager Oliver Bierhoff handeln.
Die Lawine der Kritik und Enttäuschung durch Fußball-Fans, Kritiker, Experten, etc. muss erst einmal überstanden werden und zum Stehen kommen. Danach gilt es, den deutschen Fußball mit seinem Flaggschiff Nationalmannschaft wieder auf Kurs zu bringen.
Der Titel 2014 hat die Ära Löw überstrahlt. Hat man in Brasilien vor und während des Turniers noch von einem Triumph geträumt, so war er dieses Mal Pflicht. Wir "müssen" anstelle von wir "träumen davon". Fortan war Vieles im Vorfeld der WM und auch in Russland geprägt von diesem Zwang der Titelverteidigung.
Lassen wir die unzähligen Aspekte wie Erdogan, Sane-Ausbootung, Neuer-Verletzung, Sporthochschule, Betreuer-Eklat weg. Die Mannschaft war gespickt mit Topspielern. In der Breite weit besser als 2014 (mit Durm, Großkreutz, Mustafi, etc.). An den AUFstellungen hat es nicht gelegen. Offensichtlich aber an der EINstellung!
Und hier scheint der Bundestrainer seine Mannschaft nicht mehr erreicht zu haben. Am meisten hat er es selbst gespürt. Beim Spiel gegen Südkorea. Trotz seiner Matchpläne und seines Optimismus' hat das Team nichts von alledem umgesetzt. Jürgen Klopp hat den BVB mit dem Argument verlassen, seine Mannschaft bräuchte nach sieben Jahren einen neuen Trainer.
Löw ist seit 2006 Bundestrainer. Vielleicht wird er zu einem ähnlichen Schluss kommen. Egal, ob sein Vertrag kürzlich erst verlängert wurde. Er kann mit Stolz auf viele erfolgreiche Jahre zurückblicken. Ihm ging es immer um eine begeisternde Nationalmannschaft. Wenn ihm dies für den DFB auch in Zukunft wichtig ist, wird er seine eigenen Interessen zurückstellen und den Weg frei machen.