Trotz des Sieges zum Champions-League-Auftakt gegen Anderlecht gibt es beim FC Bayern Gesprächsbedarf. Innerhalb der Mannschaft rumort es. Der Ausraster von Franck Ribery nach seiner Auswechslung gegen Anderlecht könnte nur die Spitze des Eisbergs gewesen sein.
Für Sky Reporter Torben Hoffmann stand eine Szene vom Dienstag exemplarisch für den momentanen Zustand des Teams: "Robert Lewandowski setzt sich auf der linken Seite durch, Arjen Robben ist völlig blank in der Mitte. Den muss Lewandowski anspielen. Die Reaktion von Robben hat Bände gesprochen", so Hoffmann.
"Beide sind in gewissen Situationen egoistische Spieler. Man hat den Eindruck, dass sie sich auf dem Spielfeld nicht besonders mögen", sagt der Sky Reporter. Hinzu kommt, dass Robben seit Wochen mit dem Spielniveau im Training und im Wettkampf unzufrieden sein soll. Das berichtet der Kicker.
Klärende Mannschaftssitzung?
Die Bayern haben offenbar bereits Maßnahmen ergriffen, um die Egozentrik ihrer Stars einzudämmen. "Vor dem gestrigen Training gab es eine Mannschaftssitzung, wo Dinge, die nicht den sportlichen Bereich betreffen, angesprochen wurden. Vielleicht geht es da auch um eine Art Verhaltenskodex", so Hoffmann Dieser könnte laut dem Sky Experten als eine Art Temperamentsbremse dienen - damit sich die unzufriedenen Spieler zurückhalten.
Doch wer sorgt dafür, dass alle ihre eigenen Interessen denen der Mannschaft unterordnen? In der letzten Saison brachten Xabi Alonso und Philipp Lahm Ruhe in die Truppe. "Die Achse Manuel Neuer, Thomas Müller, Jerome Boateng und Arjen Robben ist sehr wichtig. Es müssen sich jetzt die entsprechenden Führungsspieler herauskristallisieren", so Hoffmann.
Hat Ancelotti die Kontrolle verloren?
Welche Rolle spielt Trainer Carlo Ancelotti dabei? Der Kicker schreibt, dass dem Italiener die Mannschaft zu entgleiten droht. Sky Italia Reporter Alessandro Alciato sieht das anders. "Hat Ancelotti ein Problem mit ein paar Spielern? Eher andersrum. Die Spieler haben ein Problem mit ihm, wenn sie nicht spielen."
Laut Alciato soll sich der Coach mit dem Franzosen ausgesprochen haben. Und auch zum Thema Thomas Müller hat er eine klare Meinung. "Ancelotti muss zum Wohle der Bayern denken, nicht Müllers. Er muss zum Wohle der Gruppe denken, nicht eines einzelnen Spielers. Ancelotti muss vor allem gewinnen und die Launen eines einzelnen Spielers, auch wenn dieser eine Symbolfigur des Klubs ist, außen vor lassen", so der Sky Italia Reporter.