Nach dem letzten Spieltag der Qualifikation für die Fußball-EM 2020 ist Kritik am komplizierten Modus laut geworden.
Belgiens Mittelfeldstar Kevin De Bruyne sprach sogar von einem "Skandal". Schon vor der Auslosung am 30. November ist klar, dass seine Mannschaft bei der Endrunde auf Dänemark und Russland treffen wird. "Fußball ist nicht mehr wirklicher Fußball, er ist ein Geschäft", sagte De Bruyne.
Der EM-Qualifikationsmodus ist komplex, bislang stehen 20 der 24 Teilnehmer fest, vier weitere werden in den Play-offs im März 2020 ermittelt. Da die EM in zwölf Städten in zwölf verschiedenen Ländern stattfindet, alle qualifizierten Gastgeber auch Heimspiele haben sollen und verschiedene Konstellationen aufgrund politischer Spannungen ausgeschlossen sind, stehen viele Paarungen schon fest.
De Bruyne wirft UEFA "Wettbewerbsverzerrung" vor
"Als Spieler muss man sich damit abfinden", sagte De Bruyne und warf der Europäischen Fußball-Union (UEFA) "Wettbewerbsverzerrung" vor. "Das nimmt der Auslosung alle Spannung und jedes Vergnügen", meinte der ehemalige Wolfsburger Bundesligaprofi. Der vierte Gegner Belgiens wird entweder Wales oder Finnland sein.
Ronald Koeman, Bondscoach der Niederlande, gab zu, dass er den Modus noch nicht durchschaut habe. "Ich verstehe dieses neue Format nicht wirklich", sagte er im Gespräch mit De Telegraaf: "Ich habe schon im Verband nachgefragt, ob ich wirklich zu dieser Auslosung am 30. November gehen soll." Je nach Ausgang der Play-offs könnte nämlich eine weitere Auslosung anstehen.
Deutschland hat drei Heimspiele in München
Aus dem deutschen Lager gab es allerdings wenig Kritik an diesem komplizierten Modus. Klar ist, dass die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw in Gruppe F drei Heimspiele in München haben wird. Die Gegner sind noch offen - es könnte zu Duellen mit Weltmeister Frankreich und EM-Titelverteidiger Portugal kommen. Schaffen die Ungarn die Qualifikation über die Play-offs, sind sie in jedem Fall ein Gegner Deutschlands.