Bayer Leverkusen hat unter dem neuen Trainer Heiko Herrlich in dieser Saison wieder zum Erfolg der vergangenen Jahre gefunden. Vor allem dank des Flügelstürmers Leon Bailey, der noch höhere Ziele hat.
Leverkusens Glücksbringer heißt Leon Bailey. Denn wenn der flinke Flügelstürmer an einem Tor der Werkself beteiligt ist, gibt's am Ende immer Geschenke: Siebenmal gewann Bayer dann, dreimal spielte das Team von Heiko Herrlich remis. Darauf hoffen die Leverkusener natürlich besonders im Spitzenspiel gegen den FC Schalke 04 (Sonntag ab 14:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport Bundesliga 1 HD).
Bailey schwärmt von Heiko Herrlich
Baileys Entwicklung ist eng mit Herrlich verknüpft, wie der Jamaikaner im Exklusiv-Interview bei Sky Sport erklärt: „Er ist wirklich ein großartiger Trainer. Er ist immer so ruhig. Er hat viele Optionen für unsere Aufstellungen im Kopf. Wir trainieren wirklich für alle Situationen und Möglichkeiten." Zudem hebt Bailey hervor, dass Herrlich das Team ständig zu verbessern versucht: „Er sagt uns, woran wir jeweils arbeiten müssen, damit wir noch besser werden. Und das zahlt sich aktuell bei unseren Spielen immer aus."
Am meisten hat Herrlichs Arbeit bei Bailey gewirkt: Denn er ist ja nicht nur Bayers Glücksbringer, sondern der Senkrechtstarter dieser Bundesliga-Saison: In seinen letzten 17 Einsätzen war er an 14 Treffern direkt beteiligt (neun Tore, fünf Assists), erfolgreicher scorte nur der Münchner Robert Lewandowski (15 Punkte). Das haben auch die skysport.de-User gewürdigt. Sie haben Bailey mit dem Preis SkyDinho des Monats als stärksten Bundesliga-Spieler im Monat Januar ausgezeichnet.
Über Österreich, Slowenien und Belgien nach Leverkusen
Bailey wurde auf Jamaika in der Hauptstadt Kingston groß. Bis es der 20-Jährige nach Leverkusen schaffte, musste er jedoch eine richtige Tingeltour bestreiten: Über den USK Anif in Österreich und AS Trencin in Slowenien ging es zum KRC Genk nach Belgien - gemeinsam mit seinem Stiefvater Craig Butler und zwei Fußballkameraden. „Wir kamen nach Europa mit einem gewissen Budget. Das war nicht allzu viel Geld. Wir mussten also spielen, aber zunächst haben wir damit auch kein Geld verdient, weil wir keine Profis waren. Darum musste mein Vater mit dem Geld klar kommen, das wir mitgebracht hatten."
Bis auch das knapp war: „Wir mussten uns schon sehr einschränken. Wir wussten aber auch, dass wir hierhergekommen sind, um erfolgreich zu sein. Egal, was passiert, wir gehen nicht mit leeren Händen zurück nach Hause. All diese schwierigen Phasen haben wir gemeinsam überstanden, haben weitergemacht und darum bedeutet mir die Familie alles."
Ein inzwischen ganz normaler Fußballprofi aus dem Nachwuchsleistungszentrum ist Bailey daher nicht. Vielleicht hat aber gerade so ein Kicker den Leverkusenern gefehlt. Anders als viele andere musste sich der Jamaikaner bis zum Profitum durchbeißen. Nun hat er hohe Ziele - Stichwort „Vizekusen": „Hier gibt es so viele talentierte Spieler, einen guten Trainer. Wir haben die Möglichkeit, Zweiter in der Meisterschaft zu werden und nächste Saison in der Champions League zu spielen."
Ob Bailey selbst dann noch dabei ist? Sky Experte Rainer Calmund erwartet jedenfalls, dass ein Wechsel von Bailey der nächste 100-Millionen-Transfer im Weltfußball sein wird.