Julian Nagelsmann kündigte beim Neustart mit der deutschen Nationalmannschaft an, dass er auf dem Weg zur WM 2026 weitgehend an seiner aktuellen Auswahl festhalten möchte.
Veränderungen werde es allenfalls punktuell geben, sagte Bundestrainer. Fest steht lediglich, dass der diesmal geschonte Abwehrchef Antonio Rüdiger im Oktober wieder dabei sein wird. Ein Blick auf weitere mögliche Kandidaten:
Leroy Sane (28, Bayern München)
Der Flügelstürmer ist der einzige verfügbare EM-Teilnehmer neben Rüdiger, der im aktuellen Kader fehlt. Sollte er nach seiner Leisten-OP in alter Form zurückkommen, dürfte er auch bei Nagelsmann gesetzt sein - allerdings nicht in der Startelf. Dort haben dem ewig Hochbegabten Jüngere den Rang abgelaufen.
Brajan Gruda (20, Brighton & Hove Albion)
Nagelsmann ist ein großer Fan des ehemaligen Mainzers, der im Sommer auf der Insel sein Glück suchte. Dort soll sich der "sehr feine Fußballer", wie der Bundestrainer Gruda bezeichnete, erst einmal unter Trainer Fabian Hürzeler festspielen. Alles weitere, meinte Nagelsmann, ergebe sich von selbst.
Niklas Süle (29, Borussia Dortmund)
Der frühere Münchner pflegt ein besonderes Verhältnis zu Nagelsmann, der ihn schon in Hoffenheim förderte und forderte. Der Bundestrainer weiß um Süles riesiges Potenzial, aber auch um dessen immer wiederkehrende körperlichen Probleme. Aktuell scheint er fit wie selten - die Grundvoraussetzung für den Weg zurück zum DFB, doch der bleibt weit.
Leon Goretzka (29, Bayern München)
Der Mittelfeldspieler dürfte es noch schwerer haben als Süle, zur Zeit ist Goretzka in München Bankdrücker - und daran dürfte sich so schnell nichts ändern. Außerdem hat Nagelsmann auf seiner Position fast ein Überangebot.
Serge Gnabry (29, Bayern München)
"Gnabry spielt immer", sagte Ex-Bundestrainer Joachim Löw, mit dem wichtigen Zusatz: "Bei mir." Nach schwierigen Monaten hat sich der Flügelstürmer in München stabilisiert, ist einer der Gewinner unter Trainer Vincent Kompany. Könnte zurückkommen, wenn Nagelsmann vorne Not hat.
Karim Adeyemi (22, Borussia Dortmund)
Bei seinem DFB-Debüt vor drei Jahren galt er als großes Zukunftsversprechen, doch Adeyemi lief letztmals im Juni 2022 im A-Team auf. Auch der Angreifer präsentiert sich jetzt verbessert und überzeugte bei der U21. Ist dort vorerst aber wohl besser aufgehoben.
Malick Thiaw (23, AC Mailand)
Der Innenverteidiger debütierte noch unter Hansi Flick, der ihn als "sehr reif" lobte. Verstand sich auf Anhieb gut mit Antonio Rüdiger. Von Nagelsmann zu Beginn seiner Amtszeit im Oktober letztmals berufen. Meldete mit Mailand schon Topstürmer wie Harry Kane oder Randal Kolo Muani ab.
Paul Wanner (18, 1. FC Heidenheim)
Der hochbegabte Youngster hat endgültig den Sprung in die Bundesliga geschafft. Der FC Bayern verlieh ihn in der vergangenen Saison zum Zweitligisten SV Elversberg, in dieser Spielzeit kann er nun Erfahrungen in der höchsten deutschen Spielklasse beim derzeitigen Tabellenführer 1. FC Heidenheim sammeln. Dort überzeugt der Mittelfeldspieler mit starken Leistungen (vier Tore und zwei Assists in vier Pflichtspiele). "Er ist ein Spieler mit sehr viel Potenzial, den wir beim DFB fest in unseren Planungen haben. Wie früh er zur A-Nationalmannschaft stößt, entscheidet am Ende er selber", erklärte Nagelsmann jüngst gegenüber dem kicker. Doch bei Wanner drängt für den DFB die Zeit. Der deutsche U-Nationalspieler hat auch die österreichische Staatsbürgerschaft und kann für die Nationalmannschaft der Alpenrepublik auflaufen.
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