Leverkusen hat vor dem CL-Auftakt in Dortmund einen herben Dämpfer kassiert. Angesichts der Hammergruppe mit Juventus und Atletico Madrid ist ein Sieg gegen Außenseiter Lokomotive Moskau am Mittwoch Pflicht.
Bayer Leverkusen misst sich bei seiner Rückkehr in die Champions League gleich in der Gruppenphase wieder mit den ganz Großen des europäischen Fußballs. So zählt für das Weiterkommen in der Königsklasse vor dem Auftaktspiel am Mittwoch (Anstoß 21:00 Uhr) gegen Außenseiter Lokomotive Moskau bereits das Motto: Punkte liegen lassen verboten.
Die Duelle mit dem vermeintlich schwächsten Gegner in der Gruppe D verkommen angesichts der beiden anderen Schwergewichte für das große Ziel Achtelfinale zur Pflichtaufgabe.
Wiedergutmachung für Pleite gegen Dortmund
Dabei will die Werkself auch Wiedergutmachung für die 0:4-Pleite bei Borussia Dortmund am vergangenen Wochenende betreiben. "Wir müssen gewinnen. Das ist klar", sagte Trainer Peter Bosz: "Das wird nicht einfach, in der Champions League gibt es keine schlechten Mannschaften. Aber das sind wir auch nicht."
Kapitän Lars Bender fügte hinzu: "Das übergeordnete Ziel ist das Weiterkommen. Dafür musst du deine Heimspiele generell gewinnen. Es ist ein Heimspiel, und deshalb müssen wir gewinnen."
Bei den bisherigen elf Teilnahmen überstanden die Rheinländer siebenmal die Gruppenphase, bis auf eine Ausnahme überwinterten sie als Gruppendritter zumindest im UEFA-Cup oder der Europa League. Auch für dieses Minimalziel sollte die Werkself den russischen Vizemeister hinter sich lassen - angesichts der jüngsten Eindrücke eine durchaus machbare Aufgabe.
Lokomotive Moskau hinter den Erwartungen
Das Team von Trainerroutinier Juri Sjomin liegt in der heimischen Premier Liga mit fünf Siegen aus neun Partien lediglich auf Rang fünf, in der Königsklasse erreichte man bei vier Teilnahmen nur einmal die nächste Runde. Dennoch warnte Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes: "Du darfst Moskau absolut nicht unterschätzen."
Tatsächlich weiß der dreimalige russische Champion eine gute Mischung aus international erfahrenen Akteuren wie Rio-Weltmeister Benedikt Höwedes, Europameister Joao Mario oder den ehemaligen Schalker Jefferson Farfan und hoffnungsvollen russischen Talenten wie die Zwillinge Anton und Alexej Mirantschuk in seinen Reihen.
Demirbay wieder mit dabei
"Wir werden uns auf einen tiefstehenden Gegner einstellen", sagte Bosz: "Dann müssen wir gegen die massive Mauer an Abwehrspielern Lösungen finden." Dafür steht dem Niederländer wieder der zuletzt aus privaten Gründen fehlende Kreativspieler Kerem Demirbay zur Verfügung, der gegen Dortmund im über weite Strecken harmlosen Offensivspiel schmerzlich vermisst wurde.
Zudem muss Leverkusen wieder als Einheit auftreten. Nach der BVB-Pleite hatte Bosz sein Team diesbezüglich angezählt: "Das 4:0 war berechtigt, weil wir am Ende keine Mannschaft mehr waren. Das war viel zu offen."
Doch das alles soll angesichts des Comebacks in der Königsklasse schnell abgehakt sein. "Wir brauchen wieder Überzeugung - nicht wie am Samstag", forderte Lars Bender: "Ohne Überzeugung gewinnst du keine Spiele." -
Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:
Leverkusen: Hradecky - Lars Bender, Tah, Sven Bender, Wendell - Aranguiz - Havertz, Demirbay - Bellarabi, Volland, Bailey (Amiri). - Trainer: Bosz
Moskau: Guilherme - Schiwogljadow, Höwedes, Corluka, Idowu - Barinow, Krychowiak - Schemaletdinow, Kolomejzew, Joao Mario - Smolow. - Trainer: Sjomin
Schiedsrichter: Pawel Raczkowski (Polen)